New England Patriots (8-0) - Washington Redskins (3-5) 27:10 (14:0, 3:3, 3:0, 7:7) BOXSCORE
Die Patriots waren gegen Washington nicht zu Scherzen aufgelegt: New England eröffnete die Partie mit einem Bilderbuch-Drive und ohne ernsthaften Widerstand der Skins-D, Julian Edelman fing den Touchdown-Pass aus acht Yards. Die nächste Aktion? Ein Onside-Kick, den sich die Pats zurückholten. Es war alles in allem das nächste Statement der mit weitem Abstand variabelsten Offense der Liga - die früh ohne ihren besten verbleibenden O-Line-Man auskommen musste: Sebastian Vollmer zog sich früh eine Kopfverletzung zu.
Somit musste New England seine Line an mehreren Positionen umbauen, doch das altbewährte, innerhalb der eigenen Division ausreichend getestete Rezept war erneut nützlich: Schnelle Pässe gegen eine gute Front Seven sowie abwechselnd damit einige harte Runs von LeGarrette Blount (29 ATT, 129 YDS, TD). Tom Brady (26/39, 299 YDS, 2 TDs, INT) bekam den Ball gewohnt schnell weg - und konnte sich sogar seinen wohl schlechtesten Wurf der gesamten Saison leisten, als er das Ei direkt in die Hände von Washingtons Keenan Robinson feuerte.
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Doch Washington tat viel zu wenig, um in Foxborough auch nur den Hauch einer echten Chance zu haben. Die Receiver sammelten Drop auf Drop, während Pierre Garcon einen Pass von Kirk Cousins (22/40, 217 YDS, TD, INT) so unglücklich abprallen ließ, dass ihn die Pats abfingen. Passend dazu eröffnete Skins-RB Matt Jones die zweite Hälfte mit einem Fumble. Spannend wurde es so nicht mehr, doch der Sieg kam für die Pats womöglich zu einem sehr hohen Preis: Running Back Dion Lewis musste im dritten Viertel mit einer womöglich schweren Knieverletzung raus. Lewis-Vertreter Brandon Bolden machte per 18-Yard-TD-Catch im Schlussviertel alles klar.
New York Jets (5-3) - Jacksonville Jaguars (2-6) 28:23 (14:3, 0:7, 7:3, 7:10) BOXSCORE
Keine Frage: Es war ein Spiel, das Jacksonville ohne jeden Zweifel hätte gewinnen können. Die Jaguars hatten das Running Game der Jets (28 ATT, 29 YDS) komplett im Griff, New Yorks Center Nick Mangold musste frühzeitig wieder verletzt raus. Receiver Allen Hurns (5 REC, 122 YDS, TD) quälte Cornerback Antonio Cromartie phasenweise, Cromartie fand sich spät im Spiel auf der Bank wieder. Darüber hinaus musste Safety Dion Bailey im Schlussviertel verletzt raus, die Jets waren schon ohne Starting-Safety Calvin Pryor in die Partie gegangen.
Aber Jacksonville stand sich schlicht viel zu häufig selbst im Weg: Blake Bortles (24/40, 381 YDS, 2 TDs, 2 INT) verlor das Ei per Fumble bei First and Goal mit der Chance auf den Ausgleich. Die Jags erzwangen direkt danach den Punt, leisteten sich beim Return aber gleich den nächsten Fumble. Trotzdem gab es die Chance, das Spiel mit dem Schlussdrive doch noch zu drehen - ehe aber Bortles zweiter Pick alle Hoffnungen begrub.
So stand am Ende eine eindrucksvolle Leistung von Jets-QB Ryan Fitzpatrick (21/34, 272 YDS, 2 TDs), der trotz der Verletzung an seiner linken Hand spielen konnte und ohne eigenes Running Game die Offense trug. Die Jets bestraften Jacksonvilles Turnover konsequent und sicherten sich so den Heimsieg, müssen im eigenen Running Game aber schnell an einigen Schrauben drehen.
Minnesota Vikings (6-2) - St. Louis Rams (4-4) 21:18 OT (10:6, 0:9, 8:0, 0:3, 3:0) BOXSCORE
Der Schocker sowie der Beinahe-Wendepunkt der Partie ereignete sich zu Beginn des Schlussviertels: Vikings-Quarterback Teddy Bridgewater (13/21, 144 YDS, INT; 3 ATT, 17 YDS, TD) hatte gerade ein paar Yards erlaufen und rutschte zu Boden, als Rams-Cornerback Lamarcus Joyner seinen Kopf mit dem Ellbogen voll erwischte. Bridgewater war für ein paar Sekunden komplett bewusstlos und musste anschließend mit akutem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung raus.
Es war eine furchtbare Szene, doch die Vikings gaben das Spiel nicht aus der Hand - auch weil Adrian Peterson (29 ATT, 125 YDS, TD) im mit Spannung erwarteten Running-Back-Duell mit Todd Gurley (24 ATT, 89 YDS, TD) nicht zurücksteckte. Trotzdem tat sich die Offense jetzt mit Backup-Quarterback Shaun Hill (2/6, 15 YDS) merklich schwerer und so konnten die Rams per 53-Yard-Field-Goal die Overtime erzwingen. Zu mehr sollte es für St. Louis in Minnesota aber nicht reichen, obwohl die Vikes den Rams den Ball in der Overtime nach gewonnenem Münzwurf überließen.
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Schon zuvor hatten sich die Rams extrem auf Kicker Greg Zuerlein verlassen, dem aus 61 Yards das längste Field Goal der bisherigen Saison gelang. Zuerlein hielt St. Louis mit drei Field Goals schon vor seinem späten Ausgleich im Spiel, während Nick Foles (18/33, 168 YDS) im Passing Game erneut viel zu wenig zustande brachte. Neben Gurley dominierten so wieder einmal End-Around-Runs von Tavon Austin (8 ATT, 66 YDS). Doch die Rushing-Offense war am Ende nicht genug, auch weil der Pass-Rush (nur ein Sack!) viel zu selten durchkam.
Pittsburgh Steelers (5-4) - Oakland Raiders (4-4) 38:35 (3:7, 18:7, 0:7, 17:14) BOXSCORE
Kein Le'Veon Bell? Kein Problem! Zumindest gegen die Raiders war das das Motto der Steelers. In einem wilden Shootout lieferte Bell-Vertreter DeAngelo Williams (27 ATT, 170 YDS, 2 TDs) eine herausragende Partie ab und zeigte zum dritten Mal in dieser Saison, dass diese Offense auch ohne Bell ihre hohe Schlagzahl halten kann. Und dennoch war er gegen Oakland nicht das Herz der Steelers: Das war vielmehr Antonio Brown.
Brown (17 REC, 284 YDS) machte mit der Raiders-Defense was er wollte und stellte einen neuen Steelers-Receiving-Rekord auf. Ben Roethlisberger (24/44, 334 YDS, 2 TDs, INT) suchte fast nur seinen Top-Receiver, Brown verzeichnete sechs Receptions mehr als der Rest der Steelers. Und trotzdem war es bis zum Schluss, als Brown Pittsburgh mit seinem letzten irren Run das Game-Winning-FG ermöglichte, spannend - weil auch die Raiders ihre Offense mitgebracht hatten.
Derek Carr (24/44, 301 YDS, 4 TDs, INT) beeindruckte zum wiederholten Male und das WR-Duo bestehend aus Amari Cooper (7 REC, 88 YDS, TD) und Michael Crabtree (7 REC, 108 YDS, 2 TDs) macht gegnerischen Defenses weiterhin das Leben schwer. Dabei half es Pittsburgh wenig, dass die Defense mehrfach die Coverage komplett verbockte und ein gegnerischer Receiver komplett frei stand.
Gleichzeitig leisteten sich beide Teams kostspielige Turnover, doch die womöglich kostspieligste Szene war einmal mehr aufseiten der Steelers: Roethlisberger musste spät im Spiel raus, offenbar hatte er sich am linken Fuß verletzt und wurde in die Kabine gefahren. Die Frage könnte für Pittsburgh somit bald schon sein: Auch kein Problem ohne Bell und Roethlisberger?
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