Panthers-Thriller - Indy schockt Denver

SPOX
10. November 201507:19
Die Panthers zeigten auch Green Bay eindrucksvoll die Grenzen aufgetty
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Die Indianapolis Colts schocken Denver und verhindern Mannings doppelten Rekord. Die Green Bay Packers verlieren indes auch in Carolina - wenn auch unfassbar spannend! Ben Roethlisberger und Teddy Bridgewater müssen verletzt raus, dennoch gewinnen die Steelers und die Vikings ihre Heimspiele. Außerdem: New England schlägt Washington ohne Probleme. Still to come: In der Nacht zum Montag (2.30 Uhr) empfangen die Cowboys die Eagles, SPOX zeigt den Division-Kracher im LIVESTREAM FOR FREE!

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Cincinnati Bengals (8-0) - Cleveland Browns (2-7) 31:10 (7:3, 7:7, 3:0, 14:0)BOXSCORE

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Carolina Panthers (8-0) - Green Bay Packers (6-2) 37:29 (3:7, 24:0, 3:7, 7:15) BOXSCORE

IRRES Spiel in Charlotte - und auch der Letzte wird die Panthers allerspätestens jetzt ernstnehmen müssen! Carolina schlug nach Seattle, Philadelphia und Indianapolis auch Green Bay - und das zunächst eindrucksvoll. Cam Newton (15/30, 297 YDS, 3 TDs, INT) fand immer wieder Platz für seine Runs (9 ATT, 57 YDS, TD), das gepaart mit auffallend vielen weiten Pässen stellte die Packers-Defense vor große Probleme: Rookie-Receiver Devin Funchess (3 REC, 71 YDS, TD) lieferte seine beste Saisonleistung ab und auch Corey Brown fing eine 39-Yard-TD-Bombe.

Wie schon in Denver hatte Green Bay Probleme mit dem gegnerischen Running Game und in der Secondary blieben die Löcher. Das ging gar so weit, dass es, ganz Packers-untypisch, spät im Spiel an der Seitenlinie eine Auseinandersetzungen gab: Safety Ha Ha Clinton-Dix geriet mit Pass-Rusher Julius Peppers und Tackle B.J. Raji aneinander und die drei mussten getrennt werden. Doch noch überraschender als die Probleme in der Defense waren die Schwierigkeiten der Offense über drei Viertel.

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Die hatte wie schon in Denver zuletzt mehr als nur ein wenig Sand im Getriebe, und das obwohl Coach Mike McCarthy nichts unversucht ließ. Green Bay wechselte extrem häufig die Spieler durch und gab der Defense so verschiedene Looks - aber Carolina war lange Herr im eigenen Haus. Doch wie schon gegen Indianapolis ging der Defense am Ende die Luft aus: Plötzlich wachte Aaron Rodgers (25/48, 369 YDS, 4 TDs, INT), der die zweite Hälfte mit einem 53-Yard-TD-Pass auf Randall Cobb eröffnet hatte, wieder auf, die Lücken in der Secondary wurden immer größer.

Die Packers kamen mit zwei späten TDs bis auf acht Punkte ran, ein scheinbar bereits beendetes Spiel war auf einmal hochspannend! Newton warf jetzt seinen Pick zur Unzeit und Green Bay kam in die Red Zone. Doch bei Fourth Down kam der Pass-Rush ein letztes Mal durch und Rodgers' Pass landete in dem Armen von Thomas Davis - Game Over. Erneut auffällig bei den Packers waren die massiven Probleme im Running Game: Eddie Lacy fand sich häufiger auf der Bank wieder, während James Starks auf dem Platz besser aussah. Für Rodgers war es das erste Mal seit 2010 und seit 15 Spielen, dass er zwei Spiele in Folge verlor, in welchen er in der Startformation stand.

New Orleans Saints (4-5) - Tennessee Titans (2-6) 28:34 OT (14:10, 7:7, 0:3, 7:8, 0:6) BOXSCORE

What a Difference a Quarterback makes...so in etwa könnte man den Schocker der Titans in New Orleans beschreiben. In den vergangenen beiden Spielen hatten die Titans zusammen genommen keine 17 Punkte hinbekommen. Diese Marke hatte Marcus Mariota (28/39, 371 YDS, 4 TDs) bereits Mitte der zweiten Hälfte geknackt. Tennessees Rookie-Quarterback lieferte eine starke Leistung ab, hatte aber auch Glück: Sein erster Touchdown, ein 61-Yarder auf Delanie Walker, war eigentlich eine sichere Interception - doch zwei Saints-Spieler behinderten sich gegenseitig und Walker war der lachende Dritte.

Trotzdem schien es zunächst, als würden auch die Saints offensiv nahtlos an den wilden Shootout gegen die Giants in der Vorwoche anknüpfen. Drew Brees (28/40, 389 YDS, 3 TDs, INT) führte eine im ersten Durchgang explosive Offense aufs Feld und die Defense verzeichnete den fünften Redzone-Takeaway in dieser Saison - Liga-Höchstwert!

Aber die Titans blieben im Spiel und Mariota glich spät mit einem 8-Yard-TD-Pass auf Justin Hunter, 2-Point-Conversion inklusive, aus. New Orleans dagegen konnte die zweite Hälfte offensiv nicht mehr dominieren. Beide Teams verpassten anschließend noch in einer hochdramatischen Schlussphase das potentielle Game-Winning-FG und in Overtime legte Mariota dann sein Meisterstück hin: Einen nahezu perfekten Drive schloss er mit einem Touchdown-Pass auf Anthony Fasano ab und gab der Saints-Offense so keine Chance mehr, sich zurück zu melden.

Buffalo Bills (4-4) - Miami Dolphins (3-5) 33:17 (9:0, 10:7, 7:7, 7:3) BOXSCORE

Bills-Coach Rex Ryan hatte vor knapp zwei Wochen öffentlich klar erklärt, wie dringend seine Offense eine Pause braucht - mit Running Back Karlos Williams, Receiver Sammy Watkins und Quarterback Tyrod Taylor erhielt Buffalo einiges an Feuerkraft zurück. Das machte sich im wichtigen Division-Duell mit den Dolphins sehr schnell auch auf dem Platz bemerkbar: Taylor (11/12, 181 YDS, TD; 10 ATT, 44 YDS) hielt wieder Drives mit seinen Runs am Leben und warf einige sehenswerte weite Pässe.

Darunter war eine 44-Yard-TD-Bombe auf Watkins (8 REC, 168 YDS, TD), der seinerseits eine absolute Gala auf den Rasen legte und Williams (9 ATT, 110 YDS, 2 TDs) fand die Endzone gleich zwei Mal. RB-Kollege LeSean McCoy (16 ATT, 112 YDS, TD) zeigte unter anderem bei einem 48-Yard-TD-Run, was er, wenn er bei 100 Prozent ist, liefern kann - musste aber vorzeitig mit einer erneuten Schulterverletzung raus. Miami, im ersten Spiel ohne den schwer verletzten Pass-Rusher Cameron Wake, zeigte dabei die erwarteten Probleme in der Defensive Line - Buffalo dirigierte seine Laufspielzüge häufig einfach dahin, wo Ndamukong Suh nicht war.

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Offensiv hielten die Dolphins, wie schon in den ersten drei Spielen unter Interimscoach Dan Campbell, an ihrem Running Game fest: Lamar Miller (12 ATT, 44 YDS, 2 TDs) konnte dem Spiel phasenweise seinen Stempel aufdrücken und auch Rookie Jay Ajayi war erstmals involviert. Doch nach wie vor prägten auch Fehler das Bild in der Offense: So leistete sich Miami im zweiten Spiel in Folge einen Safety durch einen verbockten Snap, während Ryan Tannehill (27/36, 309 YDS) den Ball zusätzlich per Fumble hergab.

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New England Patriots (8-0) - Washington Redskins (3-5) 27:10 (14:0, 3:3, 3:0, 7:7) BOXSCORE

Die Patriots waren gegen Washington nicht zu Scherzen aufgelegt: New England eröffnete die Partie mit einem Bilderbuch-Drive und ohne ernsthaften Widerstand der Skins-D, Julian Edelman fing den Touchdown-Pass aus acht Yards. Die nächste Aktion? Ein Onside-Kick, den sich die Pats zurückholten. Es war alles in allem das nächste Statement der mit weitem Abstand variabelsten Offense der Liga - die früh ohne ihren besten verbleibenden O-Line-Man auskommen musste: Sebastian Vollmer zog sich früh eine Kopfverletzung zu.

Somit musste New England seine Line an mehreren Positionen umbauen, doch das altbewährte, innerhalb der eigenen Division ausreichend getestete Rezept war erneut nützlich: Schnelle Pässe gegen eine gute Front Seven sowie abwechselnd damit einige harte Runs von LeGarrette Blount (29 ATT, 129 YDS, TD). Tom Brady (26/39, 299 YDS, 2 TDs, INT) bekam den Ball gewohnt schnell weg - und konnte sich sogar seinen wohl schlechtesten Wurf der gesamten Saison leisten, als er das Ei direkt in die Hände von Washingtons Keenan Robinson feuerte.

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Doch Washington tat viel zu wenig, um in Foxborough auch nur den Hauch einer echten Chance zu haben. Die Receiver sammelten Drop auf Drop, während Pierre Garcon einen Pass von Kirk Cousins (22/40, 217 YDS, TD, INT) so unglücklich abprallen ließ, dass ihn die Pats abfingen. Passend dazu eröffnete Skins-RB Matt Jones die zweite Hälfte mit einem Fumble. Spannend wurde es so nicht mehr, doch der Sieg kam für die Pats womöglich zu einem sehr hohen Preis: Running Back Dion Lewis musste im dritten Viertel mit einer womöglich schweren Knieverletzung raus. Lewis-Vertreter Brandon Bolden machte per 18-Yard-TD-Catch im Schlussviertel alles klar.

New York Jets (5-3) - Jacksonville Jaguars (2-6) 28:23 (14:3, 0:7, 7:3, 7:10) BOXSCORE

Keine Frage: Es war ein Spiel, das Jacksonville ohne jeden Zweifel hätte gewinnen können. Die Jaguars hatten das Running Game der Jets (28 ATT, 29 YDS) komplett im Griff, New Yorks Center Nick Mangold musste frühzeitig wieder verletzt raus. Receiver Allen Hurns (5 REC, 122 YDS, TD) quälte Cornerback Antonio Cromartie phasenweise, Cromartie fand sich spät im Spiel auf der Bank wieder. Darüber hinaus musste Safety Dion Bailey im Schlussviertel verletzt raus, die Jets waren schon ohne Starting-Safety Calvin Pryor in die Partie gegangen.

Aber Jacksonville stand sich schlicht viel zu häufig selbst im Weg: Blake Bortles (24/40, 381 YDS, 2 TDs, 2 INT) verlor das Ei per Fumble bei First and Goal mit der Chance auf den Ausgleich. Die Jags erzwangen direkt danach den Punt, leisteten sich beim Return aber gleich den nächsten Fumble. Trotzdem gab es die Chance, das Spiel mit dem Schlussdrive doch noch zu drehen - ehe aber Bortles zweiter Pick alle Hoffnungen begrub.

So stand am Ende eine eindrucksvolle Leistung von Jets-QB Ryan Fitzpatrick (21/34, 272 YDS, 2 TDs), der trotz der Verletzung an seiner linken Hand spielen konnte und ohne eigenes Running Game die Offense trug. Die Jets bestraften Jacksonvilles Turnover konsequent und sicherten sich so den Heimsieg, müssen im eigenen Running Game aber schnell an einigen Schrauben drehen.

Minnesota Vikings (6-2) - St. Louis Rams (4-4) 21:18 OT (10:6, 0:9, 8:0, 0:3, 3:0)BOXSCORE

Der Schocker sowie der Beinahe-Wendepunkt der Partie ereignete sich zu Beginn des Schlussviertels: Vikings-Quarterback Teddy Bridgewater (13/21, 144 YDS, INT; 3 ATT, 17 YDS, TD) hatte gerade ein paar Yards erlaufen und rutschte zu Boden, als Rams-Cornerback Lamarcus Joyner seinen Kopf mit dem Ellbogen voll erwischte. Bridgewater war für ein paar Sekunden komplett bewusstlos und musste anschließend mit akutem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung raus.

Es war eine furchtbare Szene, doch die Vikings gaben das Spiel nicht aus der Hand - auch weil Adrian Peterson (29 ATT, 125 YDS, TD) im mit Spannung erwarteten Running-Back-Duell mit Todd Gurley (24 ATT, 89 YDS, TD) nicht zurücksteckte. Trotzdem tat sich die Offense jetzt mit Backup-Quarterback Shaun Hill (2/6, 15 YDS) merklich schwerer und so konnten die Rams per 53-Yard-Field-Goal die Overtime erzwingen. Zu mehr sollte es für St. Louis in Minnesota aber nicht reichen, obwohl die Vikes den Rams den Ball in der Overtime nach gewonnenem Münzwurf überließen.

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Schon zuvor hatten sich die Rams extrem auf Kicker Greg Zuerlein verlassen, dem aus 61 Yards das längste Field Goal der bisherigen Saison gelang. Zuerlein hielt St. Louis mit drei Field Goals schon vor seinem späten Ausgleich im Spiel, während Nick Foles (18/33, 168 YDS) im Passing Game erneut viel zu wenig zustande brachte. Neben Gurley dominierten so wieder einmal End-Around-Runs von Tavon Austin (8 ATT, 66 YDS). Doch die Rushing-Offense war am Ende nicht genug, auch weil der Pass-Rush (nur ein Sack!) viel zu selten durchkam.

Pittsburgh Steelers (5-4) - Oakland Raiders (4-4) 38:35 (3:7, 18:7, 0:7, 17:14) BOXSCORE

Kein Le'Veon Bell? Kein Problem! Zumindest gegen die Raiders war das das Motto der Steelers. In einem wilden Shootout lieferte Bell-Vertreter DeAngelo Williams (27 ATT, 170 YDS, 2 TDs) eine herausragende Partie ab und zeigte zum dritten Mal in dieser Saison, dass diese Offense auch ohne Bell ihre hohe Schlagzahl halten kann. Und dennoch war er gegen Oakland nicht das Herz der Steelers: Das war vielmehr Antonio Brown.

Brown (17 REC, 284 YDS) machte mit der Raiders-Defense was er wollte und stellte einen neuen Steelers-Receiving-Rekord auf. Ben Roethlisberger (24/44, 334 YDS, 2 TDs, INT) suchte fast nur seinen Top-Receiver, Brown verzeichnete sechs Receptions mehr als der Rest der Steelers. Und trotzdem war es bis zum Schluss, als Brown Pittsburgh mit seinem letzten irren Run das Game-Winning-FG ermöglichte, spannend - weil auch die Raiders ihre Offense mitgebracht hatten.

Derek Carr (24/44, 301 YDS, 4 TDs, INT) beeindruckte zum wiederholten Male und das WR-Duo bestehend aus Amari Cooper (7 REC, 88 YDS, TD) und Michael Crabtree (7 REC, 108 YDS, 2 TDs) macht gegnerischen Defenses weiterhin das Leben schwer. Dabei half es Pittsburgh wenig, dass die Defense mehrfach die Coverage komplett verbockte und ein gegnerischer Receiver komplett frei stand.

Gleichzeitig leisteten sich beide Teams kostspielige Turnover, doch die womöglich kostspieligste Szene war einmal mehr aufseiten der Steelers: Roethlisberger musste spät im Spiel raus, offenbar hatte er sich am linken Fuß verletzt und wurde in die Kabine gefahren. Die Frage könnte für Pittsburgh somit bald schon sein: Auch kein Problem ohne Bell und Roethlisberger?

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Tampa Bay Buccaneers (3-5) - New York Giants (5-4) 32:18 (6:10, 3:7, 3:3, 6:12) BOXSCORE

Es war nicht immer schön, aber am Ende hielt die Giants-Defense, in der Jason Pierre-Paul sein (eher ruhiges) Comeback gab, Stand - und verhinderte einen erneuten Shootout. Mehrfach stoppte New York Tampa tief in der eigenen Hälfte und verhinderte so, dass sich die Bucs für gute Drives auch mit Touchdowns belohnten: Vier Field Goals waren die Folge, der einzige Touchdown kam durch einen spektakulären 10-Yard-Run von Quarterback Jameis Winston (19/36, 249 YDS).

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Winston spielte nicht schlecht und hatte mit mehreren Drops Pech, schaffte es aber eben nicht, seine Drives auch zu beenden. Dabei half es wenig, dass vom Running Game über lange Zeit nicht konstant Unterstützung kam. Sein Gegenüber Eli Manning (26/40, 213 YDS, 2 TDs, 2 INT) hatte bei seinen beiden Picks Pech, fand aber Rueben Randle und Shane Vereen in der Endzone.

Zwar blieb es bis zum Schluss spannend, doch die Giants konnten das Spiel spät mit ihrem Running Game dominieren. Der letzte Touchdown der G-Men kam erst zustande, als die Bucs mit mehreren Querpässen beim letzten Spielzug alles riskierten.

San Francisco 49ers (3-6) - Atlanta Falcons (6-3) 17:16 (0:3, 17:10, 0:0, 0:3) BOXSCORE

Die Ausfall-Liste der 49ers las sich im Vorfeld durchaus besorgniserregend: Neben dem gerade nach Denver abgegebenen Vernon Davis fehlten die verletzten Anquan Boldin und Carlos Hyde - niemand erwartete im ersten Spiel nach dem Quarterback-Tausch wirklich irgendetwas vom neuen Niners-QB Blaine Gabbert. Doch Gabbert (15/25, 185 YDS, 2 TDs, 2 INT; 9 ATT, 32 YDS) sollte mit einer alles in allem guten Vorstellung überraschen - die Falcons genauso wie wahrscheinlich seine eigenen Coaches.

Eine Offense, die zuletzt mit Colin Kaepernick komplett stagnierte und fast überhaupt keine Punkte zustande bekam, führte Gabbert in der ersten Halbzeit beeindruckend gut das Feld runter und fand zwei Mal seinen Tight End Garrett Celek in der Endzone. Atlantas Pass-Rush enttäuschte wieder einmal, darüber hinaus hatten die Falcons ihre Probleme damit, das frisch zusammen geschusterte Running-Back-Corps der 49ers unter Kontrolle zu bekommen.

Umgekehrt kam auch das bislang so verlässliche Falcons-Running-Game überhaupt nicht ins Rollen, weil die Niners defensiv zuhause die nächste gute Leistung ablieferten. 14 Run-Versuche für insgesamt 17 Yards standen am Ende aus Sicht der Gäste zu Buche. Und trotzdem hatte Atlanta die späte Chance auf einen Sieg. Gabberts zweiter Pick brachte die Falcons nochmals in Position - doch bei Fourth and Goal an der 1-Yard-Line der Niners drei Minuten vor dem Ende wählte Atlanta das Field Goal und im Gegenzug ließen die 49ers mit mehreren guten Runs die Uhr runter laufen. Atlanta hat spätestens jetzt, es ist die dritte Pleite in den letzten vier Spielen, eine handfeste Krise.

Indianapolis Colts (4-5) - Denver Broncos (7-1) 27:24 (7:0, 10:7, 0:10, 10:7)BOXSCORE

Mit nur zwei Plays schien plötzlich alles wieder einmal, wie schon so oft in dieser Saison, für die Broncos zu laufen: Obwohl Indianapolis die erste Hälfte komplett dominierte, brachte ein 83-Yard-Punt-Return-TD von Omar Bolden Denver Sekunden vor der Pause auf 7:17 ran und das dritte Viertel eröffnete Peyton Manning (21/36, 281 YDS, 2 TDs, 2 INT) mal eben mit einem 64-Yard-Touchdown auf Emmanuel Sanders - die Colts-Defense hatte bei Third and Long schlicht gepennt.

Alles deutete jetzt darauf hin, dass Manning seine triumphale Heimkehr nach Indy tatsächlich perfekt machen könnte: Mit einem Sieg hätte er Brett Favre als Spieler mit den meisten Regular-Season-Siegen abgelöst und auch Favres All-Time-Passing-Record stand auf dem Spiel. Als Manning Owen Daniels (6 REC, 102 YDS, TD) Mitte des Schlussviertels zum Touchdown bediente, fehlten ihm noch lediglich drei Yards für die Passing-Bestmarke. Er sollte sie an seiner langjährigen Wirkungsstätte nicht mehr bekommen.

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Denver bekam nur noch ein Mal den Ball zurück, doch Mannings erster Pass landete direkt in den Armen von Darius Butler, der sich gegen Demaryius Thomas durchgesetzt hatte. Die folgenden sechs Minuten spielte Indianapolis eindrucksvoll runter, Frank Gore (28 ATT, 83 YDS, TD) hatte dabei wie schon das ganze Spiel über eine elementare Rolle. Vor allem aber lieferte der so gescholtene Andrew Luck (21/36, 252 YDS, 2 TDs) seine mit Abstand beste Saisonleistung ab.

Luck profitierte von mehr als nur ungewöhnlich großen Löchern in Denvers Secondary, gleichzeitig ersparte er sich selbst aber die unnötigen Fehler und war von Beginn an, nicht erst in der Schlussphase, voll auf der Höhe. Indianapolis stand so nach zwei Vierteln bereits bei 195 Yards, 66,2 hinter dem was Denver zuvor in dieser Saison im Schnitt pro Spiel zugelassen hatte. Letztlich war es eine starke Co-Produktion der Offense und der Defense, die Denvers Running Game (14 ATT, 35 YDS) komplett dominierte - und Manning muss mit seinem Eintrag in die Geschichtsbücher noch eine Woche warten.

Dallas Cowboys (2-6) - Philadelphia Eagles (4-4) 27:33 OT (7:0, 0:7, 7:7, 13:13, 0:6) BOXSCORE

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San Diego Chargers (2-7) - Chicago Bears (3-5) 19:22 (7:0, 9:7, 0:0, 3:15) BOXSCORE

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