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MVP? "Brady hat da nichts verloren"

Tom Brady ist ein möglicher MVP-Kandidat - doch nicht bei allen Experten
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3.: Die NFC-Wildcards gehen an ...

Christian Schimmel (derdraft.de): Schwierig. Ich traue den Giants (5-3) noch nicht wirklich über den Weg, auch wenn sie in der aktuell besten Position sind. Sie haben kein Spiel mit mehr als sieben Punkten gewonnen und auch das war ein Erfolg mit viel Mühe gegen die Rams in London. Es wird vermutlich trotzdem für sie klappen, weil ich glaube, dass neun Siege für eine NFC Wildcard sicher reichen werden. Weiterhin vermute ich, dass mindestens eine Wildcard in die NFC North geht, möglicherweise sogar zwei. Die Lions machen aktuell einen sehr stabilen Eindruck und ich habe speziell Matthew Stafford selten so gut gesehen. Die Lions kommen in die Playoffs, die Frage ist nur, ob als Sieger der Division oder über die Wildcard. Den anderen Platz holen sich die Vikings, obwohl sie offensiv aktuell recht eindimensional wirken und die Offensive Line große Probleme hat. Bei den Packers bin ich extrem gespannt wie die Saison weiter geht, sie sind mein dritter Kandidat für zwei Wildcards in der NFC.

Stefan Petri (SPOX): "Schwierig" ist gar kein Ausdruck, Christian. Wenn ich die Schedules der Verdächtigen durchgehe, kann ich mir bei fast allen neun Siege vorstellen - aber beim zehnten wird es dann kritisch. Mein Tipp: Die Giants-Offense ist zuletzt ins Rollen gekommen, schlägt die Bengals und danach die Bears und Browns. Das gäbe bei 8-3 ein kleines Polster, das am Ende reicht. In der NFC South gefällt mir der Aufwärtstrend der Saints: Ein Sieg über die Broncos würde mich nicht überraschen, danach dürfte Drew Brees gegen die Secondary der Panthers aufräumen. Vielleicht reicht es doch zu zehn Siegen - was Brees zu einem MVP-Kandidaten machen würde. Ja, das würde bedeuten, dass die NFC North leer ausgeht, aber ich kann mir vorstellen, dass die Vikings durchgereicht werden, Green Bay weiter so unbeständig bleibt und die Lions am Ende die Division gewinnen. Wahrscheinlich sieht nächste Woche aber wieder alles ganz anders aus. Oh, und die Cardinals? Denen macht am Ende das Unentschieden einen Strich durch die Rechnung.

Marcus Blumberg (SPOX): Es wird in jedem Fall ein spannendes Finish in der NFC geben. Und die Restprogramme der Wildcard-Kandidaten sind durch die Bank recht sportlich. Daher denke ich, dass die Giants eine der Wildcards mitnehmen, weil sie die Cowboys nicht mehr einholen, aber dennoch auf genügend Siege kommen. Zudem sollte man die Saints auf dem Zettel haben, um mal wieder in die Playoffs einzuziehen. Sie haben noch vier Heimspiele, zudem zumindest mal das Gastspiel in Tampa, das man gewinnen sollte. Außerdem geht es nach Arizona und Atlanta, was jeweils Domes sind. Also geht da auch was für Brees und Co. Die Saints sind für mich im Grunde das Dark Horse der NFC. In der North werden sie sich untereinander zu viele Siege wegnehmen, als dass dort eine Wildcard drin wäre. Und was die Eagles betrifft, zeigten mir selbige zu viele Schwächen in den letzten Wochen.

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Adrian Franke (SPOX): Gehen wir die Divisions doch mal durch: Im Süden machen die Falcons das Rennen, im Osten die Cowboys. Die NFC West sollte trotz der Probleme in der O-Line an Seattle gehen, die NFC North ist mittlerweile komplett offen. Auch die Lions mit ihrer starken Offense sind voll im Rennen, meine Prognose: Die Packers gewinnen die Division letztlich knapp, weil sie im Vergleich mit Minnesota und Detroit das komplettere Team haben. Ich glaube, dass zahlreiche Teams bis ganz zum Schluss Wildcard-Chancen haben, und da ich mich hier ja festlegen muss: Die Vikings und die Saints! New Orleans ist offensiv seit einigen Wochen eines der stärksten Teams der Liga und ich glaube, dass die Defense mit der Rückkehr von Breaux und Rankins zumindest unterer Durchschnitt sein kann. Für Minnesota gilt die gleiche Analyse, nur umgekehrt. Die Defense ist herausragend und wird sich wieder fangen. Offensiv müssen die beiden alten Kumpels Shurmur und Bradford die O-Line so weit wie irgend möglich entlasten. Dabei könnte der unerwartete Wechsel von Norv Turner zu Shurmur deutlich helfen: Weg von einem vertikalen Passing Game, hin zur West Coast Offense.