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NFL: Division-Preview AFC South - Jaguars, Texans, Colts und Titans im Überblick

Von Pascal De Marco
Die Jacksonville Jaguars scheiterten in der Vorsaison erst im AFC Championship Game.
© getty
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Preview: Indianapolis Colts

Bilanz 2017: 4-12.

Die wichtigsten Zugänge: G Quenton Nelson, G Braden Smith, TE Eric Ebron, DE Denico Autry, DE Kemoko Turay.

Die wichtigsten Abgänge: OL Jack Mewhort, RB Frank Gore, WR Donte Moncrief, OLB Barkevious Mingo, CB Rashaan Melvin, LB Jon Bostic.

NFL: Indianapolis Colts - Darum wird die Saison ein Erfolg

Eigentümer Jim Irsay und Geschäftsführer Chris Ballard haben nach der 2017er-Saison den endgültigen Umbruch eingeleitet. Ex-Eagles-Offensive-Coordinator Frank Reich übernimmt nach der diskutablen Absage von Josh McDaniels und soll dem Team jetzt eine neue Identität geben; in erster Linie aber soll er Andrew Luck bei der Rückkehr auf NFL-Terrain mit dem bestmöglichen Scheme unterstützen.

Reich arbeitete zuletzt mit einem Quarterback, der Luck durchaus ähnlich ist: Carson Wentz beherrscht es, tiefe Dropbacks zu spielen und Plays gerade innerhalb der Pocket zu verlängern. Dinge, die auch Luck zu Beginn seiner Karriere so speziell gemacht haben. Allerdings sind es auch Qualitäten, die den Quarterback anfälliger für Hits machen.

Gerade die Offensive Line bereitete den Colts zum Start der Offseason in dieser Hinsicht noch Sorgen. Jacoby Brissett musste in der Vorsaison bei einem Ligahöchstwert von 10,31 Prozent aller Dropbacks einen Sack hinnehmen.

Doch investierte Indianapolis frühe Picks, um eine der schlechtesten Lines der Liga zu verbessern. Two-Tight-End-Sets und verbessertes Blocking von Marlon Mack dürften Luck außerdem ausreichend unterstützen. Bringt Reich - wovon auszugehen ist - mehr Quarterback-freundliche Elemente wie etwa Option-Plays und No-Huddle-Ansätze mit nach Indy, dann hat Luck nach einer Zuversicht weckenden Preseason die Möglichkeit, schnell seinen Rhythmus wieder zu finden.

NFL: Indianapolis Colts - Darum wird die Saison ein Misserfolg

Deuten die Zeichen in der Offensive auf eine leichte Besserung hin, so liegt diese Vermutung in der Defensive nicht gerade nahe. Der aus Dallas gekommene Defensive Coordinator Matt Eberflus wird eine ganze Menge Arbeit damit haben, im Laufe der Saison ein Lineup mit den passenden Komponenten zu finden. Eine der wenigen Garantien ist Safety Malik Hooker - doch auch der kommt von einer schweren Knieverletzung zurück.

In der Vorsaison hatten nur die Tampa Bay Buccaneers eine schlechtere Adjusted Sack Rate produziert, doch haben diese zumindest einiges gegen diese große Baustelle getan. Die Colts hingegen werden das Problem durch eine ganze Menge Stunts, Twists und Slants wettzumachen versuchen - und darauf hoffen, dass Spieler wie Kemoko Turay und Jabaal Sheard Leistungsträger werden beziehungsweise sein können.

Neben diesen Mitteln könnte Eberflus auch versuchen, traditionelle Coverages anzutäuschen um einige der eigentlichen Aufgaben der Secondary zu verstecken. Dies hat Eberflus schon mit einer jungen Secondary in Dallas versucht, doch haben die Colts keinen Stabilisator in der Mitte des Feldes, wie es Eberflus in Dallas mit Sean Lee hatte.

Und neben den defensiven Wehen ist auch die Offensive noch weit von einer idealen Besetzung entfernt. Im Receiving Corps ist T.Y. Hilton weiterhin als Nummer-1-Receiver gesetzt, doch angesichts seiner Probleme gegen Press Coverage bedarf es Scheme-Unterstützung. Hilton muss immer häufiger zentral aufgestellt werden und in Motion gehen, um als konstant anspielbar zu sein. Hinter Hilton gibt es viele Fragezeichen, genau wie im Running-Back-Corps, wo Mack noch ausfällt.

Und das Passspiel klappt ohnehin nur dann, wenn Luck genug Zeit hat den Ball zu werfen. In der Preseason wurde Luck schon wieder bei zehn Prozent aller Dropbacks gesackt.

NFL: Indianapolis Colts - Season Prognose 2018

Auch trotz einiger personeller Wechsel wird den Colts eine unrühmliche Saison bevorstehen. Im Draft hat man sich in erster Linie darauf konzentriert, Andrew Luck künftig besser schützen zu können und defensiv in talentierte Spieler investiert, die aber Zeit brauchen werden.

Selbst wenn Reich ein schematisch überzeugendes Scheme auf die Beine stellt, befindet man sich in einer der aufstrebenden und mit Talent gespickten Divisions. Der Colts-Umbruch scheint eher auf zwei Jahre ausgelegt, selbst mit Luck. Prognose: 4. Platz in der Division.

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