16. Cleveland Browns (4-7-1)
Platzierung im letzten Ranking: 19.
Die erste Hälfte gegen die exzellente Texans-Defense war der schwächste Auftritt von Baker Mayfield in dieser Saison - schon in der zweiten Halbzeit stellte er das aber richtig, und hätte noch deutlich bessere Stats gehabt, wenn Callaway nicht vor der Goal Line gefumblet hätte. Die Browns präsentieren sich in der Secondary in dieser Saison insgesamt konstant sehr gut, die Offensive Line hat sich in Protection gebessert und mit Njoku, Johnson und Chubb hat man einen sehr guten offensiven Kern neben Mayfield. Cleveland benötigt dringend noch Outside-Receiver-Hilfe, zeigt aber seit Wochen offensiv drastische Verbesserungen und hat junge, vielversprechende Qualität im Pass-Rush. Wo andere Teams wie etwa Carolina und Green Bay durch die zweite Saisonhälfte stolpern, zeigen die Browns einen Trend in die richtige Richtung.
15. Denver Broncos (6-6)
Platzierung im letzten Ranking: 23.
Schaffen es die Broncos am Ende noch in die Playoffs?! Mit San Francisco, Cleveland und Oakland hat man zumindest zwei Pflichtsiege vor der Brust, auch wenn beide Spiele auswärts stattfinden, ehe der Saisonabschluss gegen die Chargers ansteht. Phillip Lindsay macht richtig viel Spaß und sein explosiver Stil passt glänzend zum Blocking-Scheme der Broncos, während Denvers Front - gegen den Pass und gegen den Run - immer noch zur Liga-Spitze gehört. Und dennoch bleiben zwei ganz zentrale Fragen: kann die ohnehin schon gelegentlich wacklige Secondary den Ausfall von Nummer-1-Corner Chris Harris für den Rest der Saison auffangen? Und kann Case Keenums mehr auf Sicherheit bedachter Stil so weiter durchgezogen werden - und reicht das am Ende? Sollte die Defense jetzt ohne Harris im Passing Game anfälliger werden und die Offense zu einem ausgeprägteren Passing Game gezwungen werden, könnte Denvers Saison auch schnell vorbei sein.
14. Philadelphia Eagles (6-6)
Platzierung im letzten Ranking: 14.
Die Siege über die schwachen Division-Rivalen aus New York und Washington waren nach der Heimpleite gegen Dallas und dem Debakel in New Orleans dringend notwendig, damit ist Philly noch mittendrin im Playoff-Rennen - und kann mit einem Sieg über die Cowboys am Sonntag mit Dallas an der Spitze der NFC East gleichziehen. Ein immens wichtiges Spiel, und was kann den Eagles Hoffnung geben? Sicher die insgesamt gute Saison, die Carson Wentz spielt, das Saints-Spiel mal ausgeklammert; Wentz ist immer noch der beste Quarterback der Division, keine Frage. Die Offensive Line trat zuletzt stabiler auf, das Run Game sieht mit Josh Adams besser aus und Zach Ertz ist neben Kansas Citys Travis Kelce der beste Tight End dieser Saison. Die 28 First Downs gegen Washington waren die zweitmeisten First Downs in einem Spiel in der Doug-Pederson-Ära. Eine schnelle Reparatur für die Secondary wird es aber nicht geben, und so bleibt die Frage, ob die Probleme hier am Ende die Saison der Eagles beenden. Sei es in der Regular Season oder tatsächlich in den Playoffs.
13. Baltimore Ravens (7-5)
Platzierung im letzten Ranking: 20.
In allen drei Spielen, die Lamar Jackson jetzt von Anfang an bestritten hat, haben die Ravens mindestens 200 Rushing-Yards aufgelegt; Jackson selbst ist als Runner, aber auch mit den Zone Reads als Ablenkung Dreh- und Angelpunkt dieses Run Games. Genauso unbestreitbar ist die Tatsache, dass das Passing Game mit Jackson nicht unbedingt limitiert, aber massiv inkonstant ist. Jackson hatte schon einige sehenswerte Deep Balls und zeigt in der Pocket gute Bewegungen und den Willen, den Ball zu werfen - genau wie im College. Doch ist gerade seine Accuracy noch viel zu inkonstant - genau wie im College. Aktuell spielt aber kein Team den "Run Game und starke Defense"-Ansatz besser. Wie weit kann man mit diesem Ansatz in der heutigen NFL kommen? Oder übernimmt doch Flacco wieder zumindest in einer Teilzeit-Rolle? So wie das Team aktuell funktioniert, könnte das eine Fehlentscheidung sein, sollte es dazu kommen.
12. Indianapolis Colts (6-6)
Platzierung im letzten Ranking: 13.
Die Niederlage in Jacksonville ist ein empfindlicher Rückschlag im Playoff-Rennen und gerade die Art und Weise - dass die Offense nicht einen Punkt aufs Board brachte - tut besonders weh. Vorher hatte Andrew Luck in acht aufeinanderfolgenden Spielen je mindestens drei Touchdown-Pässe geworfen, die Jags zeigten Indianapolis vor allem mit ihren aggressiven Cornerbacks aber drastisch die Grenzen auf; den Colts fehlt es außerhalb von T.Y. Hilton im WR-Corps immer noch deutlich an Qualität und die Offensive Line war zuletzt ohne den verletzten Ryan Kelly ebenfalls anfälliger. Immerhin hat sich die Defense nach dem zwischenzeitlichen Durchhänger wieder gefangen; wenn man argumentiert, dass das Jaguars-Spiel eine einmalige Sache für die Colts-Offense war, dann gibt es noch Hoffnung im Playoff-Rennen.
11. Dallas Cowboys (7-5)
Platzierung im letzten Ranking: 17.
Sehr eindrucksvolle Vorstellung der Cowboys gegen die Saints - zumindest was die eigene Defense angeht. Die Cowboys haben aktuell eine der zwei, drei besten Kombinationen aus gefährlichem Pass-Rush aus der Defensive Line sowie Explosivität und Reichweite auf dem Linebacker-Level dahinter. Das gibt Dallas in puncto Scheme große Freiheiten, umso mehr, da Byron Jones dieses Jahr immer mehr in die Cornerback-Spitzengruppe drängt. Das macht die Cowboys auf dieser Seite des Balls brandgefährlich, und das Spiel gegen New Orleans hat gezeigt, dass Dallas mit dieser Defense auch auf höchstem Niveau mithalten kann. Der Knackpunkt in der Frage, wie weit diese Cowboys-Saison gehen kann, ist allerdings auf der anderen Seite des Balls zu finden: wie viele Spiele gewinnt Dallas noch, wenn man - wie gegen die Saints - in der zweiten Hälfte nicht mehr punktet? Kann das Passing Game die positiven Entwicklungen der letzten Wochen fortsetzen, statt sie nur zu bestätigen? Und ist Dallas in der Lage, zumindest ein wenig von der Abhängigkeit von Elliott und dem Run Game weg zu kommen?
10. Minnesota Vikings (6-5-1)
Platzierung im letzten Ranking: 7.
Vielleicht sind die Vikings einfach ein solides bis gutes Team - und nicht mehr. Die Saison jedenfalls fühlt sich immer mehr so an. Die Defense hat sich nach einem überraschend schlechten Start in die Saison definitiv gefangen und gehört individuell noch immer zur absoluten Liga-Spitze; sei es mit den Pass-Rushern Danielle Hunter und Everson Griffen, Xavier Rhodes, Harrison Smith oder auch Spielern wie Linval Joseph und Sheldon Richardson. Aber auch das reichte zuletzt gegen starke Gegner (Saints, Bears, Patriots) nicht für Siege. Der Grund dafür ist die Offense, die gewissermaßen die entgegengesetzte Entwicklung zur eigenen Defense hingelegt hat. Nach wie vor beginnen hier alle Probleme mit der Offensive Line, und Cousins hat nach einigen herausragenden Spielen im ersten Saison-Drittel zu seiner normalen Form zurück gefunden - was dann wiederum angesichts der eigenen Line nicht reicht, um konstant ganz oben mitspielen zu können.
9. Seattle Seahawks (7-5)
Platzierung im letzten Ranking: 16.
Wird das eigene offensive Play-Calling, eingebettet in den Wunsch-Ansatz mit einem betonten Fokus auf das Run Game, den Seahawks letztlich zum Verhängnis? Seattle hat eine deutlich verbesserte Offensive Line und ist in der Lage, gegen die meisten Fronts der Liga zu laufen - doch bereits mehrfach, zuletzt überdeutlich gegen die Panthers, wurde klar sichtbar, dass die Seahawks am gefährlichsten sind, wenn sie in ihr vertikales Passspiel gehen. Russell Wilson hat eine der höchsten Deep-Pass-Quoten (prozentuale Anzahl der Pässe, die mindestens 20 Yards Downfield fliegen) der Liga und ist (nicht nur) statistisch einer der drei, vier besten Deep-Ball-Passer der NFL. Seattles verbesserte Offensive Line, die gefährlichen und zu häufig noch unterschätzten Wide Receiver und die Tatsache, dass man in Wilson einen Top-10-Quarterback hat - die sollten die Seahawks nicht verstecken, wenn es Richtung Playoffs gehen soll. Denn auch defensiv hat sich Seattle stabilisiert und ist zwar nicht auf einem dominanten, aber zumindest auf einem auf allen drei ebenen soliden Level.