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NFL - Big Board: Das sind die 75 besten Spieler im Draft 2020

Das SPOX Big Board für den Draft 2020 bringt euch die 75 besten Prospects dieser Klasse näher!
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Big Board: Die Plätze 29 bis 20

29. A.J. Epenesa, Edge, Iowa

Eine desolate Combine hat Epenesa womöglich tatsächlich aus der ersten Runde befördert. Dabei wurden die Tests seinem Tape nicht gerecht: Dort nämlich spielt er definitiv mit Power, das ist seine beste Qualität. Setzt seine Hände gut, baut dann enorme Kraft auf und schiebt regelmäßig Tackles oder Guards vom Snap weg in den Schoß des Quarterbacks. Epenesa ist ein guter Run-Verteidiger mit einem sehr guten Anker, er zeigt Konter-Moves zu seinem Bull-Rush und der Motor ist ebenfalls überdeutlich. Gleichzeitig ist auch klar, dass er in eine spezifische Rolle muss. Die athletischen Limitierungen sind deutlich sichtbar, Epenesa ist am ehesten ein Edge-Verteidiger bei Early Down und rückt dann bei Passing Downs nach innen; der Vergleich zu Trey Flowers liegt hier auf der Hand.

28. Cesar Ruiz, C, Michigan

Der mit Abstand beste Interior Offensive Lineman auf meinem Board. Wird erst in einigen Wochen 21 Jahre alt, und dennoch ist Ruiz schon unheimlich weit in seiner Entwicklung. Bewegungen und Spielverständnis etwa bei Screens sind eindrucksvoll, setzt seine (riesigen) Hände sehr sicher und wird dann kaum noch geschlagen. Verlässlicher Anker, bewegt sich trotz seiner Größe fließend und im Run Game schiebt er Defensive Linemen regelmäßig durch die Gegend. Ruiz ist kein athletischer Freak - nicht, dass man das auf Center zwangsläufig sein müsste -, könnte sich noch etwas leichter bewegen um etwa bei Outside Zone Blocks sicherer um den Gegenspieler herum zu kommen und kann technisch sicher noch besser werden. Aber die Base-Line ist hier schon spektakulär hoch.

27. Jeff Gladney, CB, TCU

Spielt schneller als er bei der Combine getestet hat - in puncto "Play-Speed", also wie schnell er sich auf dem Feld bewegt, eher im oberen Spektrum dieser Klasse. Es gibt schlicht wenige einfache Catches gegen Gladney, weil er konstant extrem eng am Mann verteidigt, beweglich ist und in Off-Zone-Coverage sehr gut antizipiert. Super schnelle Füße, starke Rückwärtsbewegung. Agilität ist nicht auf Top-Level, eine Slot-Rolle kommt hier also nicht wirklich in Frage. War im College eher in Man Coverage zuhause. Hatte eine Meniskus-OP im März.

26. Justin Jefferson, SWR, LSU

Mutmaßlich der beste Slot-Receiver der Klasse. Jefferson findet konstant Lücken gegen Zone Coverage, hat exzellente Hände und eine sehr gute Körperkontrolle und ist gefährlich nach dem Catch. Hatte letztes Jahr die meisten Slot-Receptions (109) und Slot-Yards (1.518) im College-Football. Seinen Speed stellte er bei der Combine eindrucksvoll unter Beweis und Jefferson gewann für LSU auch häufiger Downfield. Das größte Fragezeichen bei ihm liegt in der Art und Weise, wie die Elite-Production zustande kam: Extrem viele Plays, bei denen er einen freien Release hat und erst einmal im freien Raum arbeiten darf, ohne dass er direkt einen Gegenspieler schlagen muss. An enger Coverage dagegen lief er sich dann doch häufiger fest, die letzte Schärfe und Aggressivität fehlt in seinen Routes häufig. Wenn Defenses seinen ersten Cut gut antizipieren konnten, kreierte er häufig überhaupt keine Separation. Jefferson wird eine gute Rolle in der NFL finden, aber eben eher als Nummer 2. Den nächsten Superstar-Receiver sollte man nicht erwarten.

25. Patrick Queen, LB, LSU

Ein moderner Linebacker wie aus dem Bilderbuch. Wahnsinnig agil und explosiv, Queen hat eine enorme Reichweite in Coverage. Richtungswechsel im Play sind kein Problem, Balance ist da, hat sogar vereinzelt im Slot gespielt. Sehr schnelle Füße, ein guter Blitzer. Ein 3-Down-Linebacker Queen schwächelt da, wo es in der heutigen NFL als Linebacker reicht, durchschnittlich zu agieren: Primär gegen den Run. Da hat er nicht die Power eines "Oldschool"-Linebackers, hier liest er auch Plays häufiger mal einfach falsch. Und dann wenn ein Blocker die Hände an ihn bekommt, ist es gegen den Run auch häufig eher schnell vorbei.

24. Mekhi Becton, OT, Louisville

Einer der großen Boom-or-Bust-Kandidaten in diesem Draft - mit "groß" in zweifacher Bedeutung. Becton misst über zwei Meter, bei 165 Kilo und allein die schiere Power, die er daraus kreiert, ist eindrucksvoll. Schiebt (und hebt!) Defensive Linemen durch die Gegend, als wäre es nichts. Und hier kommen auch die Fragezeichen: Becton hat im College so häufig mit seiner schieren Physis und Power gewonnen, dass er technisch nicht sonderlich sauber agieren musste. Das wird sich in der NFL ändern. Für seine Größe und Masse bewegt sich Becton wirklich gut, bekommt schnell Tiefe bei seinen Pass-Blocking-Drops und lässt sich nicht einfach mit Speed überrumpeln Wie genau er sich in Pass-Protection - neben den technischen Aspekten - entwickeln wird, wissen wir schlicht nicht. Hatte bei Louisville keine 80 "echten" Pass-Blocking-Snaps, also Plays, bei denen der Quarterback ohne Play Action, Run Pass Option, Screen oder anderen Fakes einen normalen Dropback durchführt. Becton ist roh, das physische Potenzial ist aber absolut enorm und er ist auch in seinen Bewegungen nicht so unterentwickelt, wie es teilweise berichtet wird.

23. Kristian Fulton, CB, LSU

Ein Press-Corner wie aus dem Bilderbuch. Bewegt sich gut, ist schnell - Fulton klebt regelmäßig am Gegenspieler. Explosivität ist auch in Off-Coverage überdeutlich, lässt schlicht sehr wenig zu. Nutzt seine Größe sehr gut am Catch Point. Was Balance und das Reagieren auf scharfe Cuts angeht, ist er nicht auf dem Level von Okudah und Henderson in der Spitze der Klasse. Manchmal sieht man ein leichtes Speed-Defizit, zusätzlich muss man bei Fulton erwähnen, dass er im Februar 2017 bei einem Test auf leistungssteigernde Substanzen die Urinprobe einer anderen Person eingereicht hatte. Fulton hatte wohl Angst davor, dass bei ihm THC nachgewiesen werden könnte. Wurde erwischt und dann für letztlich eineinhalb Jahre gesperrt.

22. Jaylon Johnson, CB, Utah

Ein Zone-Corner mit exzellentem Spielverständnis. Johnson führt den Quarterback in die Irre, verkleinert Räume, bewegt sich sehr clever. Erkennt Plays und liest sie richtig, ist groß und nutzt seine langen Arme. Wurde kaum mal tief geschlagen, bei 31 Targets über mindestens zehn Yards erlaubte er vier Catches. Ein Playmaker. Johnson hat nicht ansatzweise die Agilität der Top-Cornerbacks dieser Klasse, er ist ein Zone und kein Man Corner. Richtungswechsel sind nicht so fließend, manchmal will er zu sehr aufs Big Play gehen und spielt dann zu aggressiv. Hatte zudem Schulterprobleme im College.

21. Justin Herbert, QB, Oregon

Physisch bringt Herbert alles mit. Ein herausragender Arm, Athletik, hier kann Herbert überall einen Haken dahinter setzen. Doch Oregons Offense tat ihm keinen Gefallen. Wahnsinnig viel über Screens und One-Read-Plays, dadurch ist er in puncto Read-Verhalten noch sehr roh. Klebt häufig an einem Receiver, hat ein sehr inkonstantes Gefühl für die Pocket. Antizipation muss noch deutlich besser werden, gerade in der Mitte des Feldes, dazu hatte er deutlich zu viele Fumbles und wirft zum Teil Pässe "blind", ohne nach dem Snap die Defense nochmal zu lesen. Herbert hat in Ansätzen eine gute Beinarbeit, er könnte in einer vertikalen Offense bestehen und Value als Runner auch in die NFL mitbringen. Aber hat noch einen ordentlichen Weg vor sich.

20. Jalen Raegor, WR, TCU

Reagor verfügt über exzellenten Play-Speed, auch wenn seine Tests in der Richtung überraschend durchwachsen waren - mutmaßlich hat er zu viel Gewicht vor der Combine drauf gepackt. Der Release ist gut, er hat super schnelle Füße und weiß, was er damit macht. Bestraft Press-Coverage regelmäßig, nimmt schnell Geschwindigkeit auf und läuft bereits sehr scharfe Routes mit guten Cuts. Zusätzlicher Value als Returner. Reagor ist kein physischer Spieler und hat noch zu viele simple Drops auf Tape, zudem lief er in der - generell üblen - TCU-Offense einen limitierten Route-Tree. Das Potenzial, schnell ein guter Nummer-2-Receiver in der NFL zu werden, ist aber definitiv vorhanden.