NFL

NFL - Big Board: Das sind die 75 besten Spieler im Draft 2020

Das SPOX Big Board für den Draft 2020 bringt euch die 75 besten Prospects dieser Klasse näher!
© getty
Cookie-Einstellungen

Big Board: Die Plätze 19 bis 11

19. Denzel Mims, WR, Baylor

Die Mischung aus Größe, Speed, Explosivität, aber auch Agilität ist absolut verlockend. Mims kommt als X-Receiver-Prospect - also ein "klassischer" Nummer-1-Receiver - in die NFL und bringt einen enormen Catch-Radius mit. Sein Release vor allem auch gegen Press Coverage ist bereits fortgeschritten, die Bewegungen sind für einen Spieler seiner Größe und Physis schlicht außergewöhnlich. Ein sehr guter Senior Bowl sowie eine starke Combine dürften seine Aktien nochmal hochgetrieben haben. Und dabei ist Mims noch vergleichsweise roh: Seine Cuts sind häufiger mal vorhersehbar und verpuffen dadurch wirkungslos, zu häufig sucht er noch in der Route den Kontakt, statt zu versuchen, Separation zu kreieren. Darüber hinaus hatte er noch deutlich zu viele Drops. Doch die Werkzeuge und auch die Ansätze auf dem Feld sind spektakulär.

18. Grant Delpit, S, LSU

Das große Manko mit Delpit sind die verpassten Tackles - und gerade für einen Safety, der naturgemäß häufig die letzte Verteidigungslinie darstellt, ist das problematisch. 36 Missed Tackles über die vergangenen beiden Jahre sind eine gigantische rote Flagge; warum also ist Delpit dennoch ein Kandidat für Runde 1? Alles andere abgesehen vom Tackling ist schlicht zu gut. Delpit ist ein spektakulärer Pass-Defender, mit seiner Größe und Länge, kombiniert mit der Antizipation im Passspiel sowie der herausragenden Explosivität hat er in Coverage enorme Reichweite. Delpit kann in Man Coverage Tight Ends ausschalten oder in Zone Coverage Plays lesen, er ist für seine Größe sehr beweglich und als Blitzer ist er eine konstante Gefahr. Es ist eine Passing-Liga, und Delpit sollte sofort einen merklichen Impact auf die Pass-Defense seines neuen NFL-Teams haben.

17. Tristan Wirfs, OT, Iowa

Zunähst springt bei Wirfs die Athletik ins Auge. Er war in einer Combine mit mehreren athletischen Freaks neben Simmons der größte Freak, und das überträgt sich auf sein Spiel. Wirfs ist extrem agil, hat leichte Füße, ist explosiv - und baut eine herausragende Power auf. Geht in Protection gut in die Knie, setzt einen Anker und lässt sich dann auch nicht mehr nach hinten bewegen. Kann problemlos in einem Zone Blocking Scheme bestehen und falls er auf Tackle aufgrund der kurzen Arme nicht funktioniert, wäre er potenziell ein Elite-Guard. Teilweise hat man hier die Probleme auch im College gesehen, Edge-Rusher mit langen Armen konnten ihn mitunter kontrollieren. Wirfs muss seine Athletik noch sicherer im Raum umsetzen, manchmal ist er aus seinem Stance zu schnell parallel zur Pocket und lässt sich dann nach innen schlagen. Einige Male erkannte er Stunts zu spät. Wirfs ist noch roher als die Elite-Prospects auf der Position, mit etwas mehr Feinschliff könnte er diese aber über die nächsten Jahre einholen.

16. Josh Jones, OT, Houston

Jones kommt als extrem vielversprechendes Pass-Blocking-Prospect in die NFL. PFF listet ihn bei 18 (!) zugelassenen Quarterback-Pressures über die letzten drei Jahre (1.282 Pass-Blocking-Snaps), eine unfassbare Zahl für einen Tackle. Eindrucksvoll ist die Art und Weise, wie Jones sich bewegt: flexibel, immer in guter Balance, bewegt sich problemlos auch im Raum und kommt sehr gut aufs Second Level oder vor Screens. Hände sind in Protection sehr aktiv, macht Bewegungen gegnerischer Pass-Rusher scheinbar problemlos mit. Woran er definitiv noch arbeiten muss, sind die ersten Schritte in Protection. Da macht er häufiger mehrere kurze gerade Schritte nach hinten, fast wie ein Cornerback, statt direkt in einem Winkel gegen den Pass-Rusher zu arbeiten und nach hinten zu sliden. Teilweise ist er zu aufrecht, teilweise könnten seine Füße noch aktiver sein - die Tatsache, dass er in seinen vier Jahren als Starter mehrere O-Line-Coaches hatte, spielt hier womöglich auch eine Rolle. Wird zudem in der NFL mehr Power aufbauen müssen. Er hat, das dürfte einige NFL-Teams in der ersten Runde zögern lassen, kurze Arme, wenngleich sich das auf seinem Tape nur sehr bedingt bemerkbar macht.

15. Derrick Brown, DT, Auburn

Physischer Freak. Ein gigantischer Defensive Tackle, Größe und Power sind absolut eindrucksvoll. Dabei ist er aber nicht behäbig, im Gegenteil: Brown explodiert zum Teil tief vom Snap weg, und dann ist er überhaupt nicht zu halten. Bewegt sich generell gut, zeigt Moves als Pass-Rusher und nicht selten braucht es schlicht ein Double-Team, um ihn zu stoppen. Mehrere Plays, bei denen er einen Guard oder Center schlicht in den Quarterback rein schiebt. Brown sollte in der NFL ein Elite-Run-Stopper werden - die große Frage, und der Knackpunkt bei seiner Projection, ist die Frage: Was wird er als Pass-Rusher liefern? Im College war er hier gut; doch es besteht fraglos die Gefahr, dass seine Defizite in puncto Quickness und Explosivität - die Combine war für Brown absolut katastrophal - ihn als Pass-Rusher doch deutlicher limitieren, und er so vielleicht ein Elite-Run-Stopper, aber nur ein solider Pass-Rusher wird. Das hat fraglos ebenfalls einen Wert, gerade weil er dennoch alle drei Downs spielen können sollte und viele Räume für Mitspieler schaffen wird. Der Positional Value ist dann aber nicht in einem Ausmaß gegeben, dass es einen Top-10-Pick rechtfertigen würde.

14. Javon Kinlaw, DT, South Carolina

Zum jetzigen Zeitpunkt ist Kinlaw in seiner Entwicklung längst nicht auf dem Level von Brown - doch bereits jetzt ist er ein gefährlicherer Pass-Rusher. Extrem groß mit sehr langen Armen, dabei aber explosiv; diese Mischung ist ein gewaltiges Problem für Interior Offensive Linemen. Sein Tape erinnert teilweise an Chris Jones von den Chiefs, der auf ähnliche Art und Weise gewinnt. Kinlaw hat einen spektakulär schnellen Release und baut dann eben auch mit den langen Armen eine gewaltige Power auf. Er ist kein Spieler, der zwei Gaps besetzen kann, Kinlaw muss in eine attackierende Rolle. Noch wird er häufiger mal zu aufrecht, was für ihn das Play dann meist beendet, und seine Reads sind generell noch inkonstant. Auch Verletzungen waren bei ihm bereits ein Thema (Knie, Hüfte). Als Run-Stopper wird er höchstwahrscheinlich nie auf Browns Level kommen - als Pass-Rusher aber ist das Potenzial nach oben enorm.

13. C.J. Henderson, CB, Florida

Athletisch bringt Henderson absolut alles mit, um ein exzellenter Man-Corner in der NFL zu werden. Wahnsinnig schnelle Füße, super Balance, Körperkontrolle: Henderson kann jede Bewegung des Receivers mitgehen, ist explosiv und schließt Lücken mit seinem Speed spät im Down. Gegnerische Offenses passten ihren Game Plan an und versuchten, ihm aus dem Weg zu gehen. Verletzungsprobleme ließen sein 2019er Tape etwas schlechter aussehen, bei Henderson fällt der Mangel an Physis teilweise am Catch Point, vor allem aber gegen den Run regelmäßig auf - kurzum: Er ist alles andere als ein guter Tackler. Mit noch etwas mehr Feinschliff könnte Henderson allerdings ein Nummer-1-Corner in der NFL werden.

12. Henry Ruggs, WR, Alabama

Ein absolutes Speed-Monster, ein Spieler, der einfach nur durch seine Geschwindigkeit jederzeit ein Game-Breaker sein kann. Defenses werden sich etwa mit der Positionierung ihrer Safeties auf ihn einstellen müssen. Aber Ruggs ist mehr als nur Speed: Er hat super Hände, er hat erstaunlich häufig auch Contested Catches gewonnen, er ist brandgefährlich nach dem Catch. Die große Frage wird sein: Kann man Ruggs zu einem besseren Route-Runner machen? Dann hätte er echtes Elite-Potenzial. Aktuell ist sein Release häufig zu behäbig, oftmals kann er sich in der Route so gar nicht lösen. Insbesondere wenn ein Gegenspieler noch die Seitenlinie als Unterstützung nutzen konnte sah Ruggs häufiger gar kein Land. Gewinnt eher mit Speed als mit Technik. Für den Moment machen ihn aber allein der Speed und die exzellenten Hände zu einer gefährlichen Waffe.

11. Tee Higgins, WR, Clemson

Ein prototypischer X-Receiver, der mit seinem Speed überrascht. Herausragende Hände, ist riesig mit langen Armen und hat in der Folge einen gigantischen Catch-Radius. Higgins verfügt über sehr gute Körperkontrolle und gewinnt konstant vertikal, zudem ein besserer Route-Runner als gedacht. Gleichzeitig beginnt hier aber auch der Kritikpunkt: Higgins ist kein Receiver, der sich regelmäßig Separation verschafft. Der Release ist noch inkonstant und mit Agilität wird er auch nur bedingt punkten können. Higgins wird zu einem Quarterback kommen müssen, der gewillt ist, ihm Contested Catches aufzulegen. Dann kann er eine gefährliche Waffe werden.