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NFL - Big Board: Das sind die 75 besten Spieler im Draft 2020

Das SPOX Big Board für den Draft 2020 bringt euch die 75 besten Prospects dieser Klasse näher!
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Big Board Draft 2020: Die Top 10

10. Andrew Thomas, OT, Georgia

Eine irre hohe Base-Line. Thomas ist groß, hat gigantisch lange Arme, bewegt sich dafür aber sehr, sehr gut. Schnell auf den Füßen, hat zunächst Right Tackle, dann Left Tackle für Georgia gespielt und kommt mit 41 Starts in der SEC - der besten College-Conference - in die NFL. Ein physischer, bisweilen dominanter Run-Blocker mit jeder Menge Kraft und das sieht man. Bei Thomas kann man es am ehesten so formulieren: Die Base-Line ist, dass er ein solider Tackle wird - und das ist schon enorm viel wert. Einschränkungen: Thomas passt deutlich eher in ein Power- als in ein Zone-Blocking-Scheme, er muss die Hände schnell an den Gegenspieler bekommen. Vereinzelt hat er seinen Anker in Pass-Protection verloren. Ein wenig besteht die Sorge, dass er ein besserer Run-Blocker als Pass-Blocker wird; doch das ist schon Sorge auf hohem Niveau.

9. Xavier McKinney, S, Alabama

Wenn man den idealen Safety für die moderne NFL entwerfen würde, dann wäre der vermutlich nicht allzu weit von Xavier McKinney entfernt. Eine vielseitige Matchup-Waffe, McKinney kann eine tiefe Zone spielen, er kann in der Box spielen, er kann Man Coverage im Slot spielen. Sehr gute Instinkte in Zone, hat in Coverage wahnsinnig viele Plays beendet - nicht selten, weil er zu wissen schien, was die Offense plant. Erkennt Underneath-Route-Kombinationen, liest den Quarterback und geht dann im perfekten Moment nach vorne. Bewegt sich sehr fließend, Richtungswechsel und Agilität im Raum sind komplett mühelos; gleichzeitig aber auch ein harter Hitter. McKinney ist kein physischer Freak; weder ist er sonderlich groß, noch ist er der explosivste Spieler. In der NFL auch eher kein Single-High-Safety. Aber in der Matchup-Rolle, die viele NFL-Defenses heute von ihren Safeties fordern, ist er ein Day-1-Starter.

8. Jedrick Wills, OT, Alabama

Auch wenn hier am Ende nur zwei Plätze zwischen Thomas und Wills stehen - Wills ist auf meinem Board der klare Nummer-1-Tackle. Ein dominanter Run-Blocker, der aggressiv und explosiv spielt, ohne dabei aber unkontrolliert zu werden. Sehr sichere Füße in der Rückwärtsbewegung in Pass-Protection, richtet sich auf schnelle Bewegungen der Pass-Rusher aus, hat zumeist eine exzellente Base. Extrem hohe Spielintelligenz, erkennt den Plan des jeweiligen Rushers und antizipiert dessen Moves entsprechend. Technisch wahnsinnig weit. Abgesehen von Young gab es zumindest auf meiner Liste bei keinem Spieler weniger negative Punkte. Wills wurde vereinzelt bei Inside- und Spin-Moves geschlagen, aber in der Summe gehört er ganz klar zu den Elite-Prospects dieser Klasse.

7. Tua Tagovailoa, QB, Alabama

Die ultimative Wildcard und der Spieler, der die erste Runde maßgeblich prägen könnte - mit der alles überschattenden Frage: Wie steht es um Tuas Gesundheit? Und noch mehr: Wie sehen NFL-Teams seine Gesundheit? Die Angst, dass infolge seiner schweren Hüftverletzung Tuas Gesundheit perspektivisch ein Problem werden könnte, dürfte so manchen GM abschrecken; und dann fällt er womöglich weiter als gedacht. Und sportlich? Tua ist ein sehr präziser Passer, mit schnellen Reads, guten Mechanics und sehr gutem Ball-Placement. In einer West-Coast-Style-Offense mit schnellen Pässen sollte er sich gut zurechtfinden, häufig bewegt er sich in der Pocket sehr gut. Doch auch sportlich gibt es Ansatz zur Kritik: Pressure bereitete ihm teilweise doch deutliche Probleme, er hatte sehr viele One-Read-Plays und musste wenige Pässe in enge Fenster anbringen. Teilweise ist sein Bewegungsablauf als Passer etwas langsamer als erhofft und weil er seine Füße in der Pocket zum Teil nicht ideal setzt, haben sich doch einige Overthrows in sein Tape geschlichen.

6. Isaiah Simmons, S/LB, Clemson

Eine absolut spektakuläre Allzweckwaffe. Hat Free Safety, Slot-Corner, Edge-Verteidiger und Linebacker gespielt, dazu sogar einige Snaps auf Outside-Corner. Simmons kann problemlos Tight Ends covern, er kann aber auch gelegentlich den Slot Receiver - Running Backs sowieso - in Coverage übernehmen. Gewinnt als Pass-Rusher und ist ein absoluter athletischer Freak, wie die Combine nochmals untermauert hat. Große Reichweite, wenn er als tiefer Safety spielt, Matchup-Kapazitäten in verschiedener Hinsicht, wenn er in der Box spielt. Eigentlich ein moderner Verteidiger wie aus dem Bilderbuch; die größte Schwachstelle bei Simmons ist ein Punkt, für den er selbst nichts kann: Um aus ihm auch wirklich diesen Elite-Verteidiger herauszuholen, der er definitiv sein kann, muss Simmons in eine Defense kommen, die ihn auch entsprechend flexibel einsetzt. Draftet ihn ein Team, um einfach Linebacker und bei Passing-Downs gelegentlich Safety zu spielen, wäre das nicht nur Talent-Verschwendung, es wäre auch nur bedingt einen Top-10-Pick wert.

5. CeeDee Lamb, WR, Oklahoma

Das beste X-Receiver-Prospect dieser Klasse. Groß, spielt physisch, gewinnt Downfield, hat eine fantastische Körperkontrolle und läuft effiziente, subtile Routes. Lamb ist extrem stark nach dem Catch, in der Route und auch beim Release variiert er seinen Speed. Er ist nicht der Elite-Route-Runner und gewinnt nicht über Explosivität und Speed; aber er gewinnt, und das häufig. Mal mit Separation, mal mit dem Contested Catch, mal nach dem Catch - der Vergleich zu DeAndre Hopkins drängt sich bei Lamb förmlich auf. Lamb hat extrem gute Hände, er attackiert den Ball und die Füße sind schneller aus gedacht. Ein Receiver, der konstant Outside gewinnen kann.

4. Jerry Jeudy, WR, Alabama

Jeudy ist der beste Route-Runner dieser Klasse und in der Hinsicht das beste Receiver-Prospect, das über die letzten Jahr in die NFL gekommen ist. Irre schnelle Füße, brutal scharfe Cuts ohne dabei Speed zu verlieren. Jeudy legt sich Verteidiger zurecht und lässt sie dann mit seiner Explosivität und seiner Beweglichkeit komplett aussteigen. Dazu ein exzellenter Release, Jeudy lässt Cornerbacks in Press-Coverage regelmäßig ins Leere laufen und in Kombination mit seinem Speed ist das Play für den Verteidiger dann häufig schon verloren. Variiert sein Tempo, gewinnt vertikal, kann aber auch bei Screens oder Jet Sweeps punkten. Im Gegensatz zu Lamb ist Jeudy eher nicht der prototypische X-Receiver; dafür hat er nicht ganz die Physis. Hat außerdem noch einige Drops auf Tape.

3. Jeffrey Okudah, CB, Ohio State

Quickness und Agilität auf Elite-Level, Okudah kann mühelos jede Bewegung und jeden (angetäuschten) Cut des Receivers mitgehen, dabei verliert er so gut wie nie die Balance oder gibt Raum auf. Verliert kaum einmal die Übersicht, wird selten mit gutem Route-Running bezwungen, Explosivität, Spielverständnis und Ball-Skills sind überdeutlich. Spielt physisch in Press-Coverage, antizipiert Pässe in Off-Coverage. Okudah hat laut PFF über die letzten beiden Jahre (27 Spiele) in keinem einzigen Spiel mehr als 50 Receiving-Yards zugelassen. Wenn man etwas kritisieren will, dann wäre das die Tatsache, dass Okudah keinen Elite-Speed hat und in Run-Defense eher durchwachsen ist, zudem wurde er einige Male am Catch Point physisch bezwungen. Doch hier sind alle Werkzeuge für einen Shutdown-Nummer-1-Cornerback vorhanden.

2. Chase Young, Edge, Ohio State

Ist physisch gebaut, als hätte man einen Pass-Rusher im Labor zusammengebastelt. Groß, lange Arme, enorme Power, starke Hände - Young hat zunächst einmal den perfekten Frame für einen NFL-Edge-Rusher. Zusätzlich aber punktet er mit Explosivität und auch einer gewissen Flexibilität; Young kann auch mal in der Interior Line gewinnen, wo er viel zu schnell für Guards ist, nach dem Snap schießt er teilweise blitzartig zwei Gaps zur Seite, um plötzlich ganz woanders anzugreifen. Young legt sich Blocker zurecht, arbeitet mit verschiedenen Pass-Rush-Moves, mit dem Bull-Rush dominiert er teilweise scheinbar mühelos aber für seine Größe ist er auch agil. Negativ gibt es schlicht nicht viel - gelegentlich könnte er noch kompakter spielen, manchmal kann ihn ein Tackle deshalb aus dem Play blocken oder er kommt nicht eng genug um den Tackle. Doch bei all den herausragenden Pass-Rush-Prospects der letzten Jahre - Young ist Pre-Draft der Beste dieser Gruppe.

1. Joe Burrow, QB, LSU

Ein spektakulär akkurater Passer. Burrow, obwohl er bei LSU in einer durchaus vertikalen Offense gespielt hat, zeigte immer und immer wieder herausragendes Timing und Ball Placement. er variiert Speed und Power, er trifft enge Fenster, seine Antizipation als Passer ist extrem gut - und Burrow glänzte regelmäßig auch gegen Pressure oder wenn er improvisieren musste. Bei In-Breaking-Routes, die Basis der meisten NFL-Offenses, war er wahnsinnig effizient, in seinen Reads machte er kaum gravierende Fehler. Er weiß, wo sich Räume öffnen und bringt den Ball mit richtigem Timing dorthin. Zwei negative Punkte lassen sich bei Burrow festhalten: Er hat keinen Elite-Arm, spektakuläre Würfe mit den Beinen in der Luft oder aus schier unmöglichen Winkeln wird man von ihm nicht sehen; teilweise schränkt ihn die Armstärke auch etwa bei tiefen Out-Routes ein. In dem Punkt etwa wäre er deutlich hinter Vorjahres-Top-Pick Kyler Murray anzusiedeln. Darüber hinaus muss er in der Pocket noch konstanter werden. Häufig ist er hier bereits sehr gut, aber letztlich hatte er doch in nahezu jedem Spiel noch einige Szenen, wo er in einen Verteidiger reingelaufen ist, den Ball zu lange gehalten hat oder auch schlicht zu wild in der Pocket war und zu viel wollte.