Wer sind die besten Spieler des ersten Saisondrittels der Bundesliga-Saison 2010/2011? SPOX hat eine Vorauswahl getroffen und fragt Euch nach Eurer Meinung. Berücksichtigt wurden alle Pflichtspiele seit dem Ende der WM in Südafrika. Spieler wurden der taktischen Position zugeordnet, die sie am häufigsten bekleidet haben. Los geht es mit Torhütern, Innen- und Außenverteidigern.
Die besten Torhüter der Saison
1. Manuel Neuer (FC Schalke 04): Konservierte seine WM-Form und ist der überragende Torwart der bisherigen Hinrunde. War in der Bundesliga und in der Champions League quasi fehlerfrei, zuletzt rettete er in Tel Aviv ein 0:0. Der einzige Patzer unterlief ihm gegen Aserbaidschan, ansonsten auch im DFB-Team ein Muster an Zuverlässigkeit.
2. Roman Weidenfeller (Bor. Dortmund): Warum ihn Jogi Löw weiterhin beharrlich ignoriert, bleibt eines der großen Rätsel. Spielt wesentlich ruhiger und strahlt die nötige Seriosität aus, die ihm früher vielleicht abging. Wurde als einziger Torwart zweimal in die SPOX-Elf des Spieltags berufen.
3. Christian Wetklo (FSV Mainz 05): Galt als logischer Nachfolger von Alexander Bade und Marc Ziegler, den ewigen Reservekeepern. Bot nach Heinz Müllers Verletzung jedoch meist gute bis sehr gute Leistungen, von vereinzelten Wacklern wie in Freiburg abgesehen. Bleibt wohl die Nummer eins.
4. Tom Starke (1899 Hoffenheim): Solide und das im positivsten Sinne. Wird das Torwart-Spiel nicht mehr revolutionieren, verlieh der instabilen Abwehr aber die nötige Sicherheit. Entwickelte sich schnell zum Team-Leader.
5. Rene Adler (Bayer Leverkusen): Enttäuschte anfangs nicht gerade, zeigte aber ungewohnt schwankende Leistungen. Steigerte sich aber zuletzt beachtlich und hielt im Pokal gegen Gladbach und in der Europa League gegen Saloniki nahezu perfekt.
Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert:
Oliver Baumann (SC Freiburg): Großes Talent. Vertrat Pouplin glänzend und macht ihm Konkurrenz. Zuletzt aber schwächer.
Jörg Butt (FC Bayern): Beständig, ohne besonders hervorzustechen. Gute und ordentliche Leistungen wechseln sich ab, in Gladbach mit einem Patzer.
Thomas Kessler (FC St. Pauli): Verdrängte Mathias Hain als Nummer eins. Stark auf der Linie, mit etwas Luft bei der Strafraumbeherrschung.
Frank Rost (Hamburger SV): Torwart alter Prägung. Setzte sich gegen Drobny durch, fand stark in die Saison, hatte einen kleinen Durchhänger, in den letzten Wochen wieder besser.
Raphael Schäfer (1. FC Nürnberg): Seele und Herz des FCN. Ist der Rückhalt für die meist jungen Spieler vor ihm und geht mit konstant guten Leistungen voran.
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Die besten Innenverteidiger der Saison
1. Mats Hummels (Borussia Dortmund): Talent war unbestritten, brachte nun mehr Konstanz in sein Spiel. Verkörpert alles, was ein moderner Innenverteidiger können muss, außerdem schaltet er sich klug ins Offensivspiel ein, ohne zu viel zu riskieren. Enttäuschte lediglich beim Europa-League-Spiel in Lwiw.
2. Geromel (1. FC Köln): Fand nach seiner Verletzung fulminant in die neue Saison. Formkurve ging zwar etwas nach unten, aber im Vergleich zu Partner Youssef Mohamad wesentlich stabiler. Bringt alles für einen Topklub mit.
3. Neven Subotic (Borussia Dortmund): Bildet gemeinsam mit Hummels die jüngste und beste Innenverteidigung der Liga. Von der Spielanlage noch nicht ganz so reif wie Hummels, auch wenn bei ihm das Talent ebenfalls unverkennbar ist.
4. Nikolce Noveski (FSV Mainz 05): Der einzig unumstrittene Stammspieler in Mainz. Er spielt, wie er ist: ruhig, abgeklärt, lässt keine Hektik aufkommen. Kompensiert mit seinem Stellungsspiel, dass er nicht mehr der Schnellste ist.
5. Carlos Zambrano (FC St. Pauli): Laut Trainer Stanislawski einer der besten Innenverteidiger der Liga. Dreht aber gelegentlich zu sehr auf und muss sein Temperament zügeln.
Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert:
Holger Badstuber (FC Bayern): Hat Demichelis und mittlerweile auch van Buyten im internen Ranking überholt. Wird in der Saison immer besser, auch im DFB-Team gesetzt.
Maik Franz (Eintracht Frankfurt): Darf durch Chris' Versetzung wieder zentral ran und macht, was er am besten kann: Den Gegner mit allen (il)legalen Mitteln am Torschuss hindern.
Simon Kjaer (VfL Wolfsburg): Unterirdischer Saisonstart, zog sich aber selbst aus dem Loch. Torgefährlich bei Standards.
Markus Thorandt (FC St. Pauli): Kein Spieler macht soviel aus seinem Talent wie er, macht vieles mit Einsatz wett. Seine Spieleröffnung ist unterschätzt.
Isaac Vorsah (1899 Hoffenheim): Traumstart in die Saison und drei Nominierungen für die SPOX-Elf. Wirkte zuletzt aber etwas überspielt.
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Die besten Rechtsverteidiger der Saison
1. Christian Träsch (VfB Stuttgart): Sieht sich als Sechser, wurde aber genauso oft am rechten Flügel oder eben als Rechtsverteidiger eingesetzt. Eine der wenigen Positiv-Erscheinungen des VfB, zeigt auf jeder Position seine Wertigkeit. Taktisch bestens geschult, außerdem emsig und mit Zug zum Tor.
2. Philipp Lahm (FC Bayern): Anfangs war die WM-Müdigkeit zu bemerken, mittlerweile aber wieder bissiger und dynamischer. Dass ihm in Gladbach das Tor gelang, war kein Zufall. Könnte dennoch etwas mehr nach vorne machen.
3. Andreas Beck (1899 Hoffenheim): Die Ernennung zum Kapitän gab ihm spürbar Sicherheit. Blühte vor allem anfangs auf und wurde zweimal in die SPOX-Elf berufen, ihm fehlt aber wie der gesamten Mannschaft die Konstanz. Nur ein Assist ist für jemanden mit soviel Offensivgeist zu wenig.
4. Patrick Owomoyela (Bor. Dortmund): Kommt verletzungsbedingt seit dem 6. Spieltag nicht zum Einsatz, bis dahin jedoch mit meist guten Spielen, auch wenn er nach wie vor nicht die verdiente Wertschätzung in der Öffentlichkeit erfährt.
5. Sebastian Jung (Eintracht Frankfurt): Erst 20 Jahre alt, spielt aber wie ein alter Hase. Nicht unbedingt der Talentierteste, ist jedoch ein Vorbild an Disziplin und harmoniert gut mit Vordermann Ochs.
Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert:
Steven Cherundolo (Hannover 96): Bei der WM bereits gut, tritt dominanter auf als letzte Saison, nicht nur weil er der Kapitän ist. Wie sein Gegenüber Schulz extrem wichtig im Spielaufbau.
Florian Heller (FSV Mainz 05): Konkurriert mit dem biederen Zabavnik um den Stammplatz. Hinten nicht ganz so sicher, dafür immer um Impulse nach vorne bemüht.
Juri Judt (1. FC Nürnberg): Eigentlich ein durchschnittlicher Zweitliga-Profi. Beweist jedoch, dass mit einer nüchternen und verlässlichen Spielweise selbst die Bundesliga machbar ist.
Carsten Rothenbach (FC St. Pauli): Ähnlich wie Judt: Statt spektakuläre Dribblings am rechten Flügel regiert die effektive Nüchternheit.
Daniel Schwaab (Bayer Leverkusen): Hat sich rechts hinten fest gespielt. Wusste zu gefallen, ohne jedoch für die Highlights zu sorgen. Mann der Zukunft.
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Die besten Linksverteidiger der Saison
1. Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund): Der kommende Linksverteidiger der Nationalmannschaft. Punkt. Hat quasi keine Schwächen: Steht hinten sicher und kurbelt unermüdlich die Offensive an. Erstaunlich sein Niveau vor allem in der Europa League. Muss aber an seiner Effektivität arbeiten, nur ein Assist ist zu wenig.
2. Javier Pinola (1. FC Nürnberg): Gehört hinten links zum festen Inventar der Bundesliga. Eigentlich ein Mann für ein Spitzenteam, genießt aber sein Standing beim Club und ist längt unverzichtbar. Hat bereits vier Scorer-Punkte gesammelt.
3. Christian Fuchs (FSV Mainz 05): Nimmermüder Arbeiter. Sein Laufpensum ist beachtlich, genauso seine Flanken- und Schusstechnik. Im Stellungsspiel aber hier und da mit Unzulänglichkeiten. Stand als einziger Linksverteidger dreimal in der SPOX-Elf.
4. Georgios Tzavellas (Eintr. Frankfurt): Eine der Überraschungen der Saison. Landete nach einem mäßigen Auftaktspiel auf der Bank und wurde abgeschrieben - seitdem spielt er aber auf einem erstaunlich guten Niveau. Beweis: Drei Assists in den letzten fünf Spielen.
5. Felix Bastians (SC Freiburg): Fast unbemerkt entwickelte er sich zu einem Top-Linksverteidger - 5 Scorer-Punkte sind Topwert. Erledigt seine Aufgabe unaufgeregt und effizient. Müsste im Notizblock vieler Konkurrenten stehen.
Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert:
Marvin Compper (1899 Hoffenheim): Verlor seinen Innenverteidiger-Platz an Vorsah und wich auf hinten links aus, wo er die Rolle zufriedenstellend ausfüllt.
Michal Kadlec (Bayer Leverkusen): Vom Talent bringt er alles für einen internationalen Topmann mit, schafft es aber nicht, dies beständig in Leistung umzusetzen.
Bastian Oczipka (FC St. Pauli): Hat seine Stärken in der Vorwärtsbewegung. Gutes Kombinationsspiel und gefährliche Flanken. Muss aber am Stellungsspiel arbeiten.
Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg): Ist noch immer nicht das Level aus dem Meisterjahr zurückgekehrt. Aber: Es fehlen die absoluten Glanzlichter, dennoch zufriedenstellende Saison bisher.
Christian Schulz (Hannover 96): Für viele der Inbegriff des 08/15-Fußballers - womit man ihm Unrecht tut. Gute Spieleröffnung, viele Ballkontakte und einer der Führungsspieler von 96.