Primera Division
Von Frank Oschwald
Jubilare des Spieltags: Es war längst überfällig, dass der Rekord irgendwann fallen wird. Sehnsüchtig wurde von Seiten der Fans auf diese eine Marke gewartet, bis sie am Wochenende endlich fiel. Und auch wenn die Synapsen bei den meisten spanischen Fußball-Anhängern an dieser Stelle bereits elektrische Impulse eines Großstadt-Kraftwerks auf die Reise geschickt haben und diese sich nur noch kurz vor Schluss entscheiden müssen, ob sie die Messi- oder die Ronaldo-Ausfahrt nehmen sollen, denen sei bei der Errichtung einer neuen Verbindung geholfen. Denn mit einem fürchterlich schnöden Tor zum 1:4 von Real Betis in der Copa gegen Almeria trug sich Ruben Castro in die Geschichtsbücher des Klubs ein. Der nicht mal 1,70 Meter große Spanier erzielte seit 2010 saftige 95 Tore und ist damit erfolgreichster Torschütze der Vereinsgeschichte.
Den Impulsen, die am Autobahnkreuz Messi-Ronaldo weiterhin im Stau stehen, sei natürlich auch gesagt, dass sowohl der Argentinier als auch der Portugiese wieder zugeschlagen haben. Allerdings sind die Zahlen so absurd, dass sie hier nur grob wiedergegeben werden können. Messi erzielte seinen vierten Hattrick im dritten Spiel, oder so. CR7 erzielte grob seinen 9182 Hattrick. Während ihm jedoch Barca-Fans vorwerfen, davon 9181 nur mit Hilfe eines Elfmeters hinbekommen zu haben, machte der Portugiese auch mit einer wilden Flugeinlage im Strafraum auf sich aufmerksam. Einen leichten Trikotzupfer an der Strafraumkante interpretierte Ronaldo als Schuss in den Rücken mit einer Kleinkaliber-Knarre. Immer diese Fehlinterpretationen... kann ja jedem mal passieren. Für alle, die die Szene nicht gesehen haben, Leeds-Spieler Adryan hat die Szene grob noch mal nachgestellt.
Muttersprachler des Spieltags: Es wird noch etwas dauern, bis David Moyes sich in Spanien so richtig eingelebt hat. Denn irgendwie wird man das Gefühl nicht los, die Entscheidung, Real Sociedad zu übernehmen, kam etwas sehr aus dem Bauch heraus. Ja, manch böse Stimme meine sogar, der Schotte passe mit seiner Art nicht nach Spanien. Doch Moyes gibt alles, um sich möglichst schnell an die Gepflogenheiten auf der iberischen Halbinsel anzupassen. Sollte er in den nächsten Wochen folgende Grundregeln beachten, werden sie ihn spätestens im Frühling auf Händen durch die Stierkampf-Arenen tragen. Regel 1: Kenne die Namen deiner Spieler. Noch vor zwei Wochen brüllte der Schotte immer wieder "STEFANO!!!" von der Seitenlinie ins Feld. Doof nur, dass es im gesamten Umfeld des Klubs keinen Stefano gibt, sondern vielmehr Spielmacher Esteban Granero gemeint war. Auch den Namen von Chory Castro musste Moyes zunächst mit seinem Assistenzcoach abklären, bevor er schreien konnte.
Regel 2: Prahle nie mit kranken Spanisch-Skills. Im Vorfeld der Partie wurde Moyes auf der PK nach Spielern der 2. Mannschaft gefragt. Ob einer denn eine Chance habe? Moyes antwortete im schottischsten Englisch, nur um bei der entscheidenden Stelle, der ganzen Chose einen iberischen Touch zu geben. Er kenne einige der Spieler, meinte der Schotte stolz und überlegte dann sichtlich. Zwei "Äh's" später legte er los: "Dos, tres, cuatro times" haben sie bereits mittrainiert. David, wir ziehen unseren Hut. Innerhalb von wenigen Wochen die spanische Sprache bis zur Perfektion gelernt. Chapeau! Äh. Sombrero!
Algo mas? Zudem ereigneten sich Dinge am Wochenende, die auf der Wahrscheinlichkeits-Skala sehr, sehr, sehr südlich angesiedelt sind. Aufsteiger Cordoba feierte in (!) Bilbao den ersten Sieg der Saison. Da Cordoba seit Jahren nicht mehr im Oberhaus zugange war, ist das der erste Sieg in La Liga seit 42 Jahren. Auch Atletico erschüttert die spanische Fußballwelt. Gewinnen die Colchoneros, mit 19 Toren nach ruhenden Bällen weit führend, gegen Elche, mit 12 kassierten Toren nach Standards der VfB Stuttgart der spanischen Liga, doch tatsächlich ohne eine solche Kiste.
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