Premier League
Von Frank Oschwald
Herzensangelegenheit des Spieltags: Einige Fans mussten sich unter der Woche verwundert die Augen reiben. Für eine Boni-Zahlung von rund 32 Millionen Euro wechselt Swansea-Stürmer Wilfried Bony zu Manchester City. Ein Wechsel, der auf den zweiten Blick deutlich Sinn machen kann, klar. Der Gute hat schließlich schon neun Hütten in dieser Saison erzielt und drei zusätzliche Tore vorbereitet. Ja, und dieses Financial Fair Ding, das wird bei City ja sowieso groß geschrieben. Das bügeln die schon glatt. Vielmehr kann man es eigentlich als Schicksal bezeichnen, dass der Ivorer endlich bei seinem (!) Klub gelandet ist. Denn in einem Interview verriet der 26-Jährige, dass er bereits vor 15 Jahren davon geträumt hat, für City zu spielen. Hach, was eine herzzerreißende Geschichte. Mit 11 Jahren saß der kleine Wilfried also zu Hause und jubelte den alten Recken um David White und Gary Megson zu. Und wer kann sich nicht an diese legendären Schlachten von City gegen Preston North End erinnern. Damals. In der Saison 98/99. In der 3. Englischen Liga.
Trio des Spieltags:
Pah, da solle noch einer sagen, Arsenal könne nicht gegen ein Team aus den Top 4 gewinnen. Mit 2:0 one-touch-fußballte man am Wochenende City aus ihrem Rund und robbte sich in der Tabelle an die Spitzenplätze heran. Dieser Mythos mit dieser Top-4-Angst ist doch sowieso nur Pillepalle. Erst im April 2012 gab's doch den letzten Sieg gegen ein Top-Team. Das war gefühlt vorgestern. Vorvorgestern feierte man den letzten Auswärtssieg bei einer Spitzenmannschaft - im Oktober 2011. Also, liebe Kritiker, wie viele Spiele sind das? Die Arsenal-Spieler sind doch auch nur Menschen. Jeder hat mal gut 15 schlechte Tage. Und bitte, wer die Lässigkeit der Gunners gegen City sah, der wusste frühzeitig, dass das ein Dreier wird. Santi Cazorla beispielsweise. Der blieb nach seinem angezwirbelten Freistoß vor dem 2:0 wie angewurzelt stehen und brannte nach dem Tor von Olivier Giroud ein lässiges Tänzchen in den Rasen. Knapp 20 Meter entfernt nahm der Torschütze Anlauf und räkelte sich nach dem Tor lasziver als Miley Cyrus auf der Abrissbirne. Eigentlicher Star des Abends war jedoch Per Mertesacker. Vor einigen Tagen noch als Nashorn beschimpft, zeigte der weiße Brasilianer für zwei Sekunden sein wahres Ich. Zunächst ließ er den Ball am Mittelkreis absichtlich lässig durch die Beine huschen, Sekunden später verarschte er seinen Gegner mit einer Körpertäuschung. Auf Twitter folgten zahlreiche Vergleiche. Mit Messi, Cruyff und Beckenbauer. Völlig zurecht.
Anything else? Auch Manchester United ist nach der Pleite gegen Southampton wieder zurück in der Erfolgsspur. Gegen die Queens Park Rangers gab's einen lockeren 2:0-Auswärtserfolg. Zwar lässt sich die Statistik von QPR zu Hause noch ganz gut lesen, doch 0 Punkte bei 10 Pleiten auswärts ist zumindest ausbaufähig. Deshalb, Louis van Gaal, sind wir doch mal ehrlich, das sind doch Pflaumen bei QPR, oder? Im Interview nach dem Match bestätigte er dies insgeheim. Als er über die Heimmannschaft schwadronierte, ließ er sich zu einem durchaus amüsanten Versprecher hinreißen. In der ersten Halbzeit habe es eigentlich gar keinen Unterschied gegeben zwischen United und den "Queens Park Raisins", den Rosinen aus dem königlichen Park.
Serie A: Peinlicher Sampdoria-Präsident und unwissender TV-Experte