Falsche Neun oder echter Stürmer - wie soll Spanien auflaufen?
Thomas Gaber (SPOX): Das ist angesichts der Fülle an Spielern im spanischen Kader unerheblich. Die Furia Roja funktioniert in beiden Systemen und hat das bei den letzten Turnieren auch gezeigt. Die Mannschaft ist kaum ausrechenbar, Del Bosque ändert auch gerne während eines Spiels das System. Wenn ich wählen müsste, würde ich mich für ein Spanien mit echter Neun entscheiden. Torres blüht im Nationaltrikot regelmäßig auf und über die Qualitäten von Diego Costa gibt es keine Zweifel.
Andreas Lehner (SPOX): Spaniens große Stärke in den vergangenen Turnieren war auch, dass es extrem flexibel war. Die Seleccion kann ohne Stürmer spielen, aber auch mit einem oder sogar zwei Angreifern. Spanien braucht weder die falsche Neun noch einen echten Stürmer, um den WM-Titel zu verteidigen. Im Kader stehen genug Spieler, die Qualitäten im Abschluss haben und nicht viele Chancen brauchen - das ist entscheidend. Es geht um den Einsatz der richtigen Mittel zum richtigen Zeitpunkt. Und Del Bosque hat bewiesen, dass er seine Optionen bestens einzusetzen weiß.
Benjamin Wahlen (GO!Brasil-Team): Mir gefällt Spanien wesentlich besser, wenn sie mit einem echten Stürmer auflaufen. Eine Mannschaft muss einfach die Möglichkeit haben, auch mal über die Außen zu gehen und zu flanken, statt sich immer nur durch die Mitte zu kombinieren. Mit Villa, der sein letztes Turnier für Spanien spielt und wie bei Atletico bis zum Umfallen ackern wird, und Costa verfügt die Furia Roja auch über die richtigen Spielertypen für dieses System. Plus: Gegen die bissige Verteidigung von Chile und die taktisch sowie technisch hervorragend geschulte Defensive der Niederlande wird Spanien die Durchschlagskraft in vorderster Front brauchen.
riquelminho (mySPOX-User): Ich gehe davon aus, dass Spanien das Sturmzentrum überwiegend mit einer "klassischen" Neun besetzen wird. Das ist auch konsequent bei dem verfügbaren Spielermaterial.
Seite 1: Druck? Negative Auswirkungen auf Neymars Leistung
Seite 2: Spanien braucht weder falsche Neun noch einen echten Stürmer
Seite 3: Fallen Robben und/oder van Persie aus, ist Oranje Mittelmaß