WM

Fällt Robben aus, ist Oranje Mittelmaß

Dreh- und Angelpunkt der holländischen Offensive: Arjen Robben und Robin van Persie
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Reicht Argentiniens Offensivkraft für den lang ersehnten großen Wurf?

Thomas Gaber (SPOX): Ich bin schon lange ein Fan der Albiceleste, was nicht nur daran liegt, dass ich familiäre Verbindungen nach Argentinien habe. Maradona, Valdano, Batistuta, Crespo und natürlich Messi - der zweimalige Weltmeister hatte immer bewundernswerte Spieler. Trotz der nominell starken Offensive und der Nähe zum Heimatland glaube ich nicht so recht an den dritten Titel. Seit dem Finaleinzug 1990 hat es für Argentinien bei fünf darauffolgenden Weltmeisterschaften nie für ein Halbfinale gereicht. In Brasilien kommt Nummer sechs dazu.

Andreas Lehner (SPOX): Bei den letzten vier WM-Turnieren hatte ich Argentinien immer auf der Rechnung, dieses Mal nicht. Dafür ist Messi zu weit von seiner Bestform entfernt und Agüero war immer wieder verletzt. Klar, die Namen klingen traumhaft, aber irgendwie finden die Stars in der Albiceleste auf dem Platz nicht konstant genug zusammen.

Benjamin Wahlen (GO!Brasil-Team): Messi, Agüero, Lavezzi, Higuain, dazu noch Palacio und di Maria - Wahnsinn! Für mich die mit Abstand beste Offensive der Weltmeisterschaft. Schafft Sabella es, aus seinen Individualisten eine funktionierende Mannschaft zu formen, wird dieser Angriff fast unmöglich zu stoppen sein. Warum es trotzdem nicht zum Titel reicht? Die Diskrepanz zwischen furioser Offensive und mittelmäßiger Hintermannschaft ist einfach zu groß. Die Defensiv-Fehler, die vor allem gegen die Topteams passieren werden, können mit purer Feuerkraft nicht ausgeglichen werden. Spätestens im Halbfinale ist Schluss.

riquelminho (mySPOX-User): Bei den vergangenen Turnieren waren die Probleme Argentiniens vor allem in der Abstimmung der Mannschaftsteile untereinander und schlechter Balance zwischen Defensivorganisation und Offensivindividualität auszumachen. Auch generelle qualitative Mängel jenseits des Angriffs spielten eine Rolle. Reichte die pure, individuelle Offensivkraft, um derartige Probleme zu überdecken? Nein. Hat Sabella nun die richtige Mischung gefunden und dem Team eine eigene, zusammenhängende und funktionierende Spielidentität verliehen? Vielleicht. Es sieht besser aus als früher, aber ich habe angesichts der Konkurrenz große Zweifel, ob es für den Titel reichen wird.

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