12. Russland
Der Gewinn der Bronzemedaille bei den Spielen in Athen liegt mittlerweile fast zwölf Jahre zurück. Seither hat Russland bei keinem großen Turnier mehr eine Topplatzierung erreicht. In Katar gab es das totale Debakel: Aus in der Vorrunde, Höchststrafe President's Cup.
Nach der Wüsten-Pleite übernahmen Dmitrii Torgovanov und Lew Woronin als Duo das Amt des Nationaltrainers. Ersterer war 13 Jahre in der HBL aktiv und erhielt aufgrund seines hölzernen Bewegungsablaufs den Spitznamen "Pino" (Pinocchio), Woronin spielte zehn Jahre in Friesenheim.
Aber zurück in die Gegenwart. Die ganz großen Stars sucht man im russischen Kader vergeblich. Gute und erfahrene Leute sind aber Kapitän Timur Dibirov, Sergey Gorbok (beide Vardar Skopje), Pawel Atman (Meshkov Brest) oder Mikhail Chipurin (Ivry).
11. Norwegen
In der EM-Quali ließ Norwegen mit einem Sieg gegen Kroatien aufhorchen, trotzdem backt Coach Christian Berge kleinere Brötchen. Das Ziel lautet, irgendwie den Sprung in die Hauptrunde zu schaffen. Realismus, der den Norwegern gut tut, schließlich waren sie für die WM 2015 erst gar nicht qualifiziert. Wie Deutschland eigentlich auch nicht...
Jedenfalls setzen die Skandinavier auf viele junge Spieler, mit denen irgendwann in der Zukunft der Sprung in die Weltspitze gelingen soll. Besonders interessant ist dabei Sander Sagosen. 20 Jahre alt, Spielmacher, in Dänemark bei Aalborg unter Vertrag und längst im Visier einiger Bundesliga-Klubs.
Gleichzeitig sind mit Kreisläufer-Legende Bjarte Myrhol, Kiels Rückraumspieler Erlend Mamelund und Torhüter Ole Erevik drei erfahrene Kräfte dabei, die eine gewisse Konstanz ins Spiel der Norweger bringen müssen.
10. Ungarn
Die Ungarn gehen das selbsternannte Unternehmen Olympia-Quali im Prinzip mit zwei Stars an. Auf der Trainer-Bank sitzt kein geringerer als Talant Dujshebaev, auf dem Feld hängt fast alles vom rechten Rückraumspieler Laszlo Nagy ab.
Ein weiteres Pfund der Magyaren ist Roland Mikler. Der Torhüter aus Veszprem gehört sicherlich zu den besten Keepern der Welt. In der Abwehr soll Timuzsin Schuch den Laden zusammenhalten.
Ansonsten hat sich Dujshebaev für einige junge Spieler von kleineren Vereinen entschieden, die nicht wirklich bekannt sind. Man darf dem Trainerfuchs zutrauen, dass der eine oder andere Jungspund überraschen wird.
9. Slowenien
Klar: Slowenien könnte in der starken Gruppe C den letzten Platz belegen und damit weit hinten landen. An guten Tagen ist die Truppe von Coach Veselin Vujovic aber durchaus dazu in der Lage, Schweden und Deutschland zu besiegen. Dagur Sigurdsson sieht den WM-Halbfinalisten von 2013 mit Deutschland gar auf Augenhöhe.
Klarer Taktgeber im Spiel der Slowenen, die insgesamt eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Akteuren haben, ist Mitte-Mann Uros Zorman. Der 36-Jährige, der in Polen bei Kielce unter Vertrag steht, erzielte in etwas mehr als 200 Länderspielen 500 Tore und setzte noch viel häufiger seine Mitspieler in Szene.
Bitter: In der Vorbereitung verletzte sich Torhüter Klemen Ferlin am Knie und musste absagen. Für ihn muss Urban Lesjak in die Bresche springen.