NBA

Ausgeruht gegen die Shooting Stars

Von Max Marbeiter / Cliff Schmit
Wollen die Warriors gegen die Spurs eine Chance haben, muss Stephen Curry (l.) groß aufspielen
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Oklahoma City Thunder (1) - Memphis Grizzlies (5)

Saisonbilanz: 1:2 (97:107, 106:89, 89:90)

Ausgangslage: Das Duell der Thunder gegen Memphis ist eines zweier völlig konträrer Baskeball-Philosophien. Mit einem Offense Efficiency Rating von 110,2 stellt OKC hinter Miami den zweitgefährlichsten Angriff der Liga.

Die Grizzlies definieren sich dagegen hauptsächlich durch die Arbeit am anderen Ende des Courts (Defense Efficiency Rating 97,4). Nun anzunehmen, dass Memphis deshalb die Serie bereits gewonnen hätte, da Defense bekanntlich Meisterschaften gewinnt, wäre allerdings zu hochgegriffen.

Schließlich haben die Thunder zum einen Kevin Durant in ihren Reihen, zum anderen aber auch Verteidiger, die die ohnehin nicht gerade eindrucksvolle Offense der Grizzlies noch einmal zusätzlich hemmen können. Seit dem Weggang von Rudy Gay fokussiert sich der Angriff der Grizzlies zu großen Teilen auf seine beiden Big Men Zach Randolph und Marc Gasol.

Nun wird OKC die beiden nicht gänzlich aus dem Spiel nehmen können, doch Serge Ibaka und - richtig gelesen - Kendrick Perkins sind durchaus fähige Postverteidiger. Nicht zu unterschätzen ist zudem die Bedeutung von Nick Collison. In den drei Aufeinandertreffen während der Regulären Saison litt speziell Randolph unter der Anwesenheit des Power Forwards. Verteidigte Collison den Big Man, sank dessen Wurfquote von ansonsten 37,5 Prozent auf 27,3 Prozent.

Das Problem der Thunder liegt vielmehr, so paradox es auch klingen mag, in der Offense. Zwar hatte Russell Westbrook in der Vergangenheit gegen kaum ein Team derart große Probleme, wie gegen die Grizzlies, das Fehlen des Playmakers wird sich allerdings dennoch negativ bemerkbar machen. Bereits gegen die Rockets funktionierte OKCs Angriff ohne Westbrook nicht mehr so wie zuvor.

Gerade gegen Memphis' starke Half-Court-Defense fehlt den Thunder neben einer zusätzliche Option im Angriff Westbrooks Improvisationskunst. Damit können sich die Tony Allens und Tayshaun Prince' dieser Welt noch intensiver um Kevin Durant bemühen.

Anders als Houston sind die Grizzlies angesichts der Klasse ihrer beiden Premiumverteidiger nicht einmal darauf angewiesen, Durant ständig zu doppeln oder zu trippeln. So eröffnen sich den Shootern weniger Räume, auch Isolation Plays werden schwerer durchzuführen sein.

Nicht zuletzt deshalb benötigt OKC unbedingt einen Kevin Martin in der Form aus Spiel sechs gegen Houston, als er allein der ersten Halbzeit 20 Punkte erzielte (25 am Ende) und dazu starke Quoten aus dem Feld auflegte (7/13 FG, 3/5 3er).

Players to watch: Reggie Jackson vs. Mike Conley. Jackson macht sich nach Westbrooks Ausfall überraschend gut. Während seiner vier Starts erzielte er im Schnitt 17 Punkte (44 Prozent), verteilte 5 Assists und leistete sich lediglich 2,5 Ballverluste.

Mit Mike Conley wartet nun jedoch der erste echte Test. Der Einser spielt bislang starke Playoffs, verteilt in der Post Season ligaweit die drittmeisten Assists (8,3) und legt zusätzlich 17,3 Punkte auf. Damit wird Jackson in der Defense deutlich häufiger gefordert sein.

Zudem muss sich erst zeigen, ob er auch gegen eine der besten Defensiv-Reihen der Liga im Stande ist, die Offense der Thunder effektiv zu lenken.

Prognose: Durch Westbrooks Verletzung hat OKCs Offense deutlich an Flexibilität verloren. Das hat sich gegen Houston bereits angedeutet und wird sich gegen die Defensivfanatiker aus Memphis noch eklatanter bemerkbar machen. Dazu gehen die Grizzlies nach vier Siegen in Folge gegen die Clippers mit ordentlich Selbstvertrauen in die Serie, während OKC trotz 3:0-Führung gegen Houston gerade noch ein Spiel sieben vermeiden konnte. Grizzlies in 7.

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