NBA

"Eine der besten Nowitzki-Saisons"

Von Philipp Dornhegge, Haruka Gruber und Florian Regelmann
Ist Dirk Nowitzki noch ein MVP-Kandidat? Die Triangle Offense diskutiert mit John Schuhmann
© getty
Cookie-Einstellungen

These: Das Team, das dringend einen Trade braucht, ist...

Florian Regelmann: Wer einen Trade am nötigsten hat? Für mich Golden State. Die Warriors sind für mich in dieser Saison bis jetzt eine Enttäuschung. Und jetzt soll keiner sagen, dass sie den Ausfall von Andre Iguodala verkraften mussten. Ja, mussten sie, so what, das trifft jedes Team mal und ist keine Entschuldigung für die Probleme. Die Warriors müssen was machen, auch weil sie es Steph Curry schuldig sind. Ich hab schon zu seinen Davidson-Zeiten noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich Curry liebe. Auch überragend, wie Curry zuletzt meinte, dass er in seinem Ranking der Clutch Shooter nach Jordan an 2 kommt, vor Allen, Miller und Bryant. Curry jedenfalls braucht mehr Unterstützung. Zum einen brauchen die Warriors nach dem Abgang von Jarrett Jack einen Backup-Point-Guard, weil Toney Douglas nicht die Lösung sein kann und Nemanja Nedovic für mich doch überraschend extreme Probleme hat, in der NBA Fuß zu fassen. Und noch wichtiger wäre eine Verstärkung für den Front Court, um nicht ständig den Kampf am Brett zu verlieren. Die Lösung ist nicht, David Lee zu traden, was ja auch immer spekuliert wird, Lee ist nicht das Problem, im Gegenteil. Eine Lösung wäre eher, um den durchaus abkömmlichen Harrison Barnes ein Paket zu schnüren. Ein Name, der Golden State super zu Gesicht stehen würde und der zu haben sein dürfte, wäre Zach Randolph. Er würde die benötigte Toughness und Physis mitbringen. Golden State ist für mich nur einen Spieler von einem Championship-Team entfernt, Randolph könnte dieser Spieler sein.

Philipp Dornhegge: Einen Trade braucht für mich jedes Team, das nicht, Indiana, Miami, San Antonio und Oklahoma City heißt und trotzdem denkt, dass es den Titel in diesem Jahr gewinnen kann. Wobei ich mir um die Warriors noch am wenigsten Sorgen mache, sofern die ihre Wurfauswahl - und da nehme ich auch und gerade Steph Curry in die Pflicht - verbessern. Auch wenn es inzwischen fast ein alter Hut ist, aber für mich ist Houston der Topkandidat. Wie die Rockets mit Ömer Asik umgehen, ist für mich ein Unding. Klar könnte man von dem Türken verlangen, dass er seinen Mund hält und seine Arbeit macht. Aber bitte: Der Junge ist einer der besten Defensivcenter der Liga, könnte ein Team wie Atlanta auf ein neues Niveau heben. Soll der begeistert sein, wenn er hinter Howard mal 15 Minuten ran darf? Das ist ein riesiger Witz, und die Tatsache, dass Morey und McHale im Sommer gedacht haben, dass die beiden zusammenspielen können, ist ein noch größerer. Asik hat es verdient, für eine Mannschaft die Schuhe zu schnüren, die ihn wirklich gebrauchen kann. Und die Rockets dürfen nicht zig Mio. Dollar für einen Spieler ausgeben, der kaum zum Einsatz kommt. Man braucht Hilfe auf der Vier und jetzt nach Beverleys Aus auf der Eins. Aber so, wie Daryl Morey das Thema Asik bisher "gemanagt" hat, wird es schwer, den richtigen Gegenwert für ihn zu bekommen.

John Schuhmann: Für mich ist Detroit die Mannschaft, die etwas verändern muss. Die Smith-Monroe-Drummond-Frontline funktioniert einfach nicht. So können die einzelnen Komponenten einfach nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen, insbesondere Josh Smith kommt überhaupt nicht zurecht. Ich würde versuchen, Greg Monroe gegen einen Shooter auf dem Flügel einzutauschen. Das würde die Mannschaft verbessern - und zwar auf beiden Seiten des Courts. Monroe ist nämlich ein ziemlich mieser Verteidiger.

Haruka Gruber: Ich sage Brooklyn. Vor der Saison war wegen dem überalterten Kader klar, dass das Jahr 2013/14 unter dem Motto "Now or Never" steht . Entsprechend wäre es nach so einem desolaten Saisonstart fahrlässig, wenn Brooklyn sich nicht neu orientiert und wenige Wochen nach dem Umbruch den nächsten Umbruch einleitet. Denn: Was bleibt den Nets sonst übrig? Diese Saison leidend zu Ende bringen, bringt doch nichts. Für die kommende Spielzeit bleiben fast alle Spieler unter Vertrag, so dass die Payroll selbst ohne Free Agent Paul Pierce bei über 80 Millionen Dollar bleibt. Und den Erstrunden-Pick 2014 schenkte man auch weg. Daher lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende und sofort auf Reset setzen. Mit Pau Gasol, Ömer Asik, Carlos Boozer oder Thaddeus Young gab oder gibt es einige Kandidaten, für die sich ein Blockbuster-Deal lohnt. Klar ist: Spätestens nach dem Saisonaus für Brook Lopez müssen die Nets froh sein, die Playoffs zu erreichen - und selbst das ist fraglich. Der ungeliebte Statdtrivale New York spielt beispielsweise genauso miserabel, bekam mit Tyson Chandler aber seinen Schlüsselspieler zurück und peilt den Division-Titel an. Sprich: Das Albtraumszenario für Besitzer Mikhail Prokhorov könnte wahr werden. Trotz unglaublicher Ausgaben verpasst Brooklyn die Playoffs und muss zusehen, wie die Knicks mit Heimrecht in die Postseason ziehen. Entsprechend dürfte der Panikknopf bald gedrückt werden.

These 1: Die Celtics müssen Rajon Rondo traden

These 2: Die Trail Blazers sind "for real"

These 3: Andre Drummond ist auf dem Weg zum Superstar

These 4: Das Team, das dringend einen Trade braucht, ist...

These 5: Dirk Nowitzki gehört zu den MVP-Kandidaten

Artikel und Videos zum Thema