These: Dirk Nowitzki gehört zu den MVP-Kandidaten.
Florian Regelmann: Dirk Nowitzki gehört auf jeden Fall in die MVP-Diskussion. In meinem MVP-Ranking steht Dirk aktuell auf Rang 5. Ich habe vor der Saison in der Triangle bereits gesagt, dass Kevin Durant in dieser Saison den MVP-Award holen wird, weil er es jetzt auch verdammt noch mal verdient hat. Dabei bleibt es auch. Durant hat sich noch mal weiterentwickelt, verbucht jetzt pro Spiel 5 Assists, ist auch defensiv viel stärker, für mich ist er die Nummer eins. Dahinter kommen LeBron James und Paul George, die man genauso gut auf 1 setzen könnte. Dass James in dieser Saison daran kratzt, einen 60-40-80-Klub nur für sich alleine aufzumachen, ist abartig. Abartig gut. Und dass George neben seinen überragenden Defender-Qualitäten jetzt auch noch plötzlich zum Super-Scorer avanciert, ist ebenfalls MVP-würdig. Diese drei Jungs stehen über allen anderen, dann kommen für mich aber schon Aldridge und Nowitzki. Um es mal ganz klar zu sagen: Sollten die Mavs die Playoffs wirklich packen, haben sie das zu 100 Prozent Nowitzki zu verdanken. Zu 100 Prozent. Monta Ellis spielt stark, keine Frage, aber er profitiert in der Hauptsache von Nowitzki, nicht andersherum. Knapp 50 Prozent aus dem Feld, 42 Prozent von Downtown, 93 Prozent von der Linie und dazu regelmäßig im Schlussviertel in engen Spielen absolut überragend. Es geht zumindest gefühlt ein wenig unter, aber Nowitzki spielt meiner Meinung nach gerade eine seiner besten Saisons überhaupt. Mit 35, mit der Verletzungsgeschichte im letzten Jahr - seine Leistung ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.
John Schuhmann: Das sehe ich anders. Sicher, seine Zahlen sind solide und die Mavs sind sowohl offensiv als auch defensiv ein besseres Team, wenn Nowitzki auf dem Court ist. Aber es gibt eine Reihe von Spielern, die mehr Minuten spielen und bei besseren Teams mehr Einfluss haben. Meine MVP-Kandidaten nach einem Drittel der Saison sind in alphabetischer Reihenfolge Kevin Durant, Paul George, LeBron James und Chris Paul.
Haruka Gruber: Danke, dass Du am Ende noch Chris Paul genannt hast. Angesichts der Leistungen von LeBron, Durant und George vergessen die meisten, wie fantastisch Paul spielt. Steph Curry, Russell Westbrook, Tony Parker, Damien Lillard - alles tolle Point Guards. Aber es besteht kein Zweifel, wer der beste Playmaker der Welt ist. Alleine seine Assist-Turnover-Ratio ist der Wahnsinn: Obwohl er so oft den Ball in der Hand hält, so viele riskante Pässe spielt und über 11 Vorlagen pro Spiel gibt, verliert er nur 2,5 Mal den Ball. Das ist monstermäßig! Das alleine zeigt, dass Paul in die MVP-Diskussion gehört. Anders als bei Dirk: Mir imponiert es auch, wie stark er zurückgekommen ist. Und dass er mit 35 Jahren es schaffen könnte, zum zweiten Mal in seiner Karriere eine 50-40-90-Saison hinzulegen, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Dennoch gehört er nicht einmal in die Top 10 der MVP-Kandidaten. Alleine auf seiner Position gibt es in der Western Conference so viele starke Power Forwards: Kevin Love, LaMarcus Aldridge und Anthony Davis sind vor ihm, dazu Blake Griffin und Tim Duncan sowie dahinter David Lee, Serge Ibaka und Zach Randolph. Auch wenn ich die Wette gegen Buschi verliere und das Buschi.TV-Team und das NBA-Team von SPOX zum Grillen einladen muss: Trotz der Konkurrenz würde ich es Dirk wünschen, mit etwas Glück zum All-Star-Game nominiert zu werden. Mehr ist aber nicht drin.
Philipp Dornhegge: Ich bin regelrecht fassungslos, dass Du Nowitzki dermaßen lobst, Flo. Seine Leistungen in allen Ehren: Ich schließe mich Haruka und John gern an, lobe seine vorzüglichen Quoten und seinen Impact in Offense und Defense. Nowitzki ist nach wie vor ein grandioser Spieler. Aber ich habe schon etliche Dallas-Spiele in diesem Jahr gesehen und es war fast immer so, dass Monta Ellis die Triebfeder des Teams war. Der Neuzugang profitiert ohne Zweifel davon, dass er endlich mal mit einem Spieler zusammenspielt, der so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das ändert aber nichts daran, dass Nowitzki Ellis auch eine Menge zu verdanken hat. Ellis ist zum Beispiel ein überragender Passgeber, das vergessen viele. Er verschafft Nowitzki ebenso viele Freiräume, wie es umgekehrt der Fall ist. Ich glaube nicht, dass es Zufall ist, dass Nowitzki so viele Dreier nimmt wie seit 2004 nicht mehr und dafür - mit Ausnahme der letzten Spielzeit - weniger Freiwürfe als in den letzten 13 Saisons! Außerdem sammelt er die wenigsten Rebounds seit seiner Rookie-Saison. Und dass er regelmäßig in engen Spielen überragt, ist auch nicht der Fall. In Atlanta zum Beispiel war er komplett unsichtbar, da hat er im letzten Viertel 1 von 5 geschossen und zwei Fouls begangen. Ihr habt alle die MVP-Kandidaten in diesem Jahr genannt. Nowitzki teilt sich schon im eigenen Team die MVP-Krone mit Monta Ellis.
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