NBA

Das Finale steht - oder?

Von Max Marbeiter
Im Klub vereint, bei der WM Konkurrenten: Clevelands Kyrie Irving (M.) und Anderson Varejao (l.)
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Spanien

Viel Zeit bleibt Spaniens Goldener Generation nicht mehr, sollen die USA endlich einmal bei einem großen Turnier besiegt werden. Wann soll es also klappen, wenn nicht zu Hause? Vor eigenem Publikum. Das Ziel ist also klar: Der Titel soll her. Und allzu schlecht sind die Voraussetzungen - auch abgesehen vom Heimvorteil - tatsächlich nicht.

Denn anders als bei der EuroBasket im vergangenen Jahr, als der Favorit im Halbfinale gegen Frankreich ausschied und schlussendlich nur Rang drei belegte, kann Coach Juan Antonio Orenga das Beste aufbieten, was der spanische Basketball zur Verfügung hat. Der ohnehin beeindruckende Backcourt wird im Vergleich zum Turnier in Slowenien um Juan Carlos Navarro ergänzt - und erhält damit eine zusätzliche Portion positiven Wahnsinn und Eiseskälte in engen Situationen.

Größte Herausforderung dürfte für Orenga deshalb die Minutenverteilung unter seinen Guards sein. Die Tiefe und Vielseitigkeit bietet dem Coach allerdings auch die Möglichkeit, auf jede Situation treffend zu reagieren. Wird Defense und schneller Transition-Basketball benötigt, bietet sich Ricky Rubio an. Muss das Spiel in geregelten Bahnen gelenkt werden, steht Jose Calderon bereit. Für die Big Plays dürften Navarro sowie Madrids Sergio-Duo Rodriguez und Llull sorgen.

Auf dem Flügel kann Rudy Fernandez jederzeit heiß laufen und das Publikum mit Highlight-Plays zurückholen, sollte es nötig sein. Und schlussendlich wäre da ja noch der Frontcourt. Der nötigt der Konkurrenz derart viel Respekt, dass selbst die USA ihre Kaderplanung nach Spaniens Big Men auslegten. Marc Gasol ist der wohl beste Low-Post Scorer des Turniers, sein Bruder Pau unglaublich vielseitig. Serge Ibaka bringt Athletik und Rim Protection.

Wermutstropfen aus Sicht der Spanier ist derzeit eigentlich nur die unglaublich schwere Vorrundengruppe A. Dort trifft man mit Frankreich, Brasilien und Serbien gleich auf drei Teams, die sich ebenfalls Chancen auf einen langen Aufenthalt in Spanien ausrechnen. Andererseits ist der Gastgeber so direkt drin im Turnier und hat bereits einige Prüfungen hinter sich gebracht, wenn es tatsächlich zum erwarteten Finale gegen die USA kommt. Ob es am Ende reicht? Man wird sehen!

Player to Watch: Sergio Rodriguez ist einer der aufregendsten Point Guards Europas und amtierender Euroleague-MVP. Der Madrilene verfügt über herausragendes Ballhandling. Das feine Auge für den Mitspieler ist ebenso vorhanden wie die gebotene Ruhe, sollte das Spiel kurz vor Schluss noch nicht entschieden sein. Reals Offense war trotz der Tiefe im Kader vergangene Saison, gerade während des Euroleague Final Four, nahezu abhängig von Rodriguez. Nun verfügt Spanien über mehr Potenzial, James Hardens bärtiges Pendant dürfte dennoch eine tragende Rolle erhalten.

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