Power Forward
Es gibt ein Argument, das aus Sicht der Cleveland Cavaliers wohl alle Zweifel an Tristan Thompson zunichtemachen dürfte. Sein Name: Rich Paul. Klingelt was? Der Agent machte sich im Sommer einen Namen, als er den Wechsel von LeBron James zurück in die Heimat orchestrierte und schlussendlich auch für Eric Bledsoe in Phoenix einen lukrativen Vertrag herausholte.
Jener Rich Paul vertritt auch Thompson. Glaubt man der Gerüchteküche, ist sein Verbleib in Cleveland allein deshalb längst so sicher wie das Amen in der Kirche. Nach den Cavs-Moves des Sommers, bei denen LeBron mehr oder weniger als de-facto-GM der Franchise fungierte, kann man sich kaum vorstellen, dass die Cavs Thompson kein großzügiges Angebot machen würden.
Dabei wäre Thompsons Lage ansonsten durchaus spannend. Der Kanadier ist in der letzten Saison ein wenig in seiner Entwicklung stagniert. Er punktet nicht besonders effizient, ist weder im Lowpost noch aus der Mitteldistanz überdurchschnittlich gefährlich. Defensiv ist er zwar agil, Rim Protection ist von ihm allerdings nicht zu erwarten (0,4 Blocks pro Spiel 2013/14).
Nun wird Thompson selbstverständlich davon profitieren, dass er nächste Saison viel Spielzeit mit drei der besten 20 Offensivspieler der Liga auf dem Court verbringen wird. Er wird vermutlich nicht starten, anhand von Anderson Varejaos Verletzungshistorie und Alter ist es jedoch wahrscheinlich, dass Thompson viel gemeinsam mit Kevin Love auf den großen Positionen spielen wird.
Offensiv dürfte Thompsons Effizienz fraglos ansteigen, wie sie für nahezu jeden Spieler ansteigt, der mit Love und LeBron zusammen spielt. Cleveland wäre dennoch gut beraten, sich zumindest mal umzuhören, ob man mit Thompson eventuell eine oder mehrere der Schwachstellen im Kader ausmerzen könnte (Flügelverteidigung, Rim Protection). Ein Argument spricht allerdings dagegen.