NBA

Der Gipfel als Ziel

Von Jan Dafeld
Die Clippers spielen das zweite Jahr unter Doc Rivers (2.v.l.)
© getty
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Center: Die Verpflichtung von Spencer Hawes stellt die größte Veränderung und gleichzeitig die größte Verbesserung im Kader der Clippers dar. Der 26-Jährige zeigte nicht nur eine starke Vorsaison, in der ihm bei den 76ers und den Cavs in rund 30 Minuten Spielzeit 13 Punkte und 8 Rebounds gelangen, sondern dürfte den Zonen-fokussierten Starting Frontcourt als mobiler Big Man mit einer weiten Range (42 Prozent Dreier im Vorjahr) sehr gut ergänzen.

Somit konnte die Position des Backup-Centers nach Jahren, in denen Ryan Hollins und Ronny Turiaf über das Spielfeld stolperten, endlich mit einem überdurchschnittlichen Big Man besetzt werden.

Die meisten Minuten auf der Fünf wird jedoch weiterhin DeAndre Jordan erhalten. Der 26-Jährige stand im vergangenen Jahr wesentlich länger auf dem Feld als je zuvor und dankte es mit 10,4 Punkten, 13,6 Rebounds und 2,5 Blocks pro Partie. Auch in der Preseason wurde Jordans defensiver Einfluss vor allem gegen die Warriors, die auf Center Andrew Bogut verzichten mussten, immer wieder deutlich. Bereits im Vorjahr landete DeAndre 3000 bei der Wahl zum Defensive Player of the Year auf dem dritten Rang, im letzten Jahr seines laufenden Vertrags wird der Center diese Leistungen nun erneut unter Beweis stellen wollen - zumal ihn in diesem Fall tatsächlich ein Maximum Contract winken könnte.

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Die Schwächen in Jordans Spiel bleiben allerdings bestehen. Die Post Moves des Centers können weiter an einer Hand abgezählt werden und seine Freiwürfe fallen immer noch schwächer als die Dreier so mancher Konkurrenten. Im letzten Jahr verzichtete Rivers darauf, Jordan im vierten Viertel auf die Bank zu setzen, um die eigene Defense nicht zu schwächen. Mit Hawes hat der Meistercoach nun eine neue Option zur Verfügung. Man darf gespannt sein, wie er diese nutzen wird.

Fazit: Die wahrscheinlich größte Schwachstelle im Kader der Clippers konnte ausgemerzt werden. Mit der Addition von Spencer Hawes verfügen die Clippers nun auch im Frontcourt über eine valide Option von der Bank. Je nach Gegner und Spielverlauf sind somit extreme Veränderungen im Lineup denkbar. Von drei Guards bis hin zu zwei nominellen Centern auf dem Feld hat Rivers noch mehr Optionen als noch im Vorjahr in der Hinderhand.

Die Offensive wird erneut zur Creme de la Creme der Liga gehören, schließlich schloss man bereits die letzte Saison mit dem effizientesten Angriff der NBA ab (109,4 Punkte pro 100 Possessions). Das Hauptaugenmerk von Rivers dürfte in der diesjährigen Saison somit auf der Defense liegen. Mit Mike Woodson und Frank Lawrence verstärken zwei ausgewiesene Defensivexperten den Trainerstab in Los Angeles und sollen an Rivers' Seite eine ähnliche Rolle einnehmen, die in Celtics-Zeiten der jetzige Bulls-Coach Tom Thibodeau innehatte.

Dass die Clippers erneut um die Krone im Westen kämpfen wollen, ist selbstverständlich. Spätestens nach dem Aus von Kevin Durant muss der Heimvorteil in den Conference Semifinals das Mindestziel des Teams sein. Ein erneutes Ausscheiden in der zweiten Playoff-Runde können sich die Superstars Paul und Griffin kaum noch erlauben. Viele trauen Los Angeles in diesem Jahr bereits den Titel zu - dafür muss vorher allerdings erstmalig der Einzug in die Conference Finals unter Dach und Fach gebracht werden.

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