Small Forward
Wer hätte das gedacht? Obwohl Matt Barnes künftig mit den Memphis Grizzlies den Gegnern im Kollektiv den Nerv rauben wird, besitzt Rivers auf einmal die Qual der Wahl auf der Drei. Paul Pierce möchte in seiner Heimatstadt das Karriereende einläuten, dazu kommen die bereits angesprochenen Stephenson und Johnson, der aus der Kabine des Lokalrivalen zu den Clippers wechselte.
In der Theorie könnte zudem noch Josh Smith als Small Forward agieren, aber J-Smoove hat in der Praxis zu Genüge bewiesen, dass dieses Model eher theoretisch bleiben sollte. Smith agierte in der Preseason zeitweise sogar als Center.
Bleiben also noch drei Spieler für den Starting Spot. Im ersten Test gegen Denver durfte Pierce von Beginn an ran, aber danach überließ Rivers Jonhson den Vortritt. Das dürfte auch für die Regular Season die bevorzugte Option sein.
Der ehemalige No.3-Pick bringt das optimale Paket aus Athletik und Shooting für die Position mit. Pierce' Erfahrung ist dagegen in der Second Unit wertvoller. Er soll dafür sorgen, dass der offensive Flow nicht ins Stocken gerät. Wenn es darauf ankommt, wird The Truth ohnehin auf dem Feld stehen und bereit sein, jeden Wurf dieser Welt zu nehmen.
Pierce kennt Rivers aus der erfolgreichen Zeit in Boston. Das Vertrauen ineinander ist blind. Dementsprechend wird der Forward auch trotz seines Alters eine gewichtige Rolle spielen. Dass Pierce immer noch clutch ist, bewies er in den letztjährigen Playoffs gegen die Atlanta Hawks.
Und genau dafür wurde er geholt. "Ich will ihn nicht verheizen. Ich weiß noch nicht genau, wie wir seine Fähigkeiten nutzen, [...] aber ich will, dass er in den Playoffs gesund ist", erklärte Rivers bereits vor Wochen. Mittlerweile steht fest, dass Pierce für Phasen sogar Power Forward spielen wird.
Stephensons Rolle ist klar abgesteckt. "Ich fühle mich wohl im Kader. Sie werden mich richtig einsetzen. Ich versuche einfach, gut reinzupassen. Im letzten Jahr hatte ich Probleme, aber ich habe das Gefühl, dass Doc mich in eine Position bringt, in der ich erfolgreich sein und gleichzeitig der Second Unit helfen kann", erklärte Born-ready The Orange County Register.
Rivers besitzt so viele Möglichkeiten wie noch nie in seiner Clippers-Zeit. Zumal er mit Luc Mbah a Moute noch einen weiteren harten Arbeiter in der Hinterhand hat. Der Kameruner ist ein ausgewiesener Defensivspezialist, der sich für keine Drecksarbeit zu schade ist. Nach seinem Intermezzo in Philadelphia und einem durchgefallenen Medcheck in Sacramento kämpft der 29-Jährige gerade um einen Kaderplatz.
"Er ist fantastisch. Er ist ein Veteran, der weiß, wie das Spiel funktioniert. Er ist ein richtig guter Spieler. Es steht außer Frage, dass er ein NBA-Spieler ist", lobte Rivers seinen Glücksgriff. Ohne die fragwürdige Entscheidung der Kings-Ärzte wäre Mbah a Moute nie in L.A. gelandet. Seine angebliche Schulterverletzung war zumindest kein Hindernis. Trotzdem muss er sich nun neu beweisen, es gibt schlechtere Voraussetzungen aus Sicht der Clippers.