Da ist die Marke tatsächlich gefallen! Die Golden State Warrios lassen nichts anbrennen und schnappen sich gegen hilflose Lakers den Startrekord. Dallas verzweifelt an der Wurfschwäche und die Clippers siegen mit Wut im Bauch. Außerdem: Die Pacers schießen alle Lichter aus und Portland kann sich nicht belohnen.
nbaWashington Wizards (6-5) - Indiana Pacers (9-5) 106:123 (BOXSCORE)
Im Verizon Center wartete auf die Zuschauer eine Partie mit interessanten Vorzeichen. Die noch etwas schwächelnde Defense der Wizards bekam es mit dem formstarken Paul George zu tun, dem seine langwierige Verletzung inzwischen überhaupt nicht mehr anzumerken ist (24,8 PPG). Doch konnte im Vorfeld niemand erwarten, welch punktereiches Spiel besonders das Team aus Indianapolis abbrennen würde.
Denn auf Seiten der Pacers gibt es ebenfalls noch einen C.J. Miles, der zu den 40 Punkten (!) von PG13 (7/8 3FG, 8 Rebounds, 4 Assists) überragende 32 Punkte (8/9 3FG) hinzufügte. Das dynamische Duo war die Gefahr auf vier Beinen und spielte die Wizards förmlich an die Wand. "Wir werden gerne übersehen, wir müssen uns weiterhin an das System gewöhnen, aber langsam läuft es", erklärte Paul George nach dem Spiel. Insgesamt traf Indiana 73,1 Prozent der Dreier-Versuche.
Da blieb auch Distanz-Experte Bradley Beal die Spucke weg: "Wenn ich dir sowieso schon fast auf den Schuhen stehe und du machst die Würfe trotzdem, ich mein - was will man da eigentlich machen?" Der Wizard-Guard produzierte selbst 20 Punkte und wurde noch von Backcourt-Kollege John Wall unterstützt (18 Punkte).
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Mit Blick auf die Team-Statistiken muss man Beal indirekt Recht geben. So waren beide Teams in Sachen Rebounds (40:41) sowie Turnover (21:20) im Grunde gleich auf und auch sonst spielte Washington nicht so schlecht, wie das Ergebnis letztendlich vermuten lässt. Die Pacers zerschossen an diesem Abend einfach nur das Netz aus allen Lagen, sodass die Jungs aus der Hauptstadt besonders in der zweiten Hälfte gehörig unter die Räder kamen (61:45).
Memphis Grizzlies (8-7) - Dallas Mavericks (9-6) 110:96 (BOXSCORE)
Der großartige Saisonstart der Mavericks hat nicht gerade wenige Experten mit offenen Mündern zurückgelassen. Besonders die starke Perimeter-Defense und die neu gewonnene Rebound-Stärke überrascht beim Meister von 2011. Doch mit dem Auswärtsspiel in Memphis wurden Dirk & Co. von einem Team empfangen, das gerade diese Stärken in den letzten Jahren zum eigenen Markenzeichen gemacht hat. Deshalb sahen sich die Grizzlies vermutlich berufen, Dallas um jeden Preis in die Schranken zu weisen. Mit einer ausgeglichenen Team-Leistung waren Mike Conley (21 Punkte, 6 Assists), Jeff Green (19 Punkte) und Marc Gasol (15 Punkte, 10 Rebounds) schließlich zu stark für die Jungs von Coach Carlisle.
Großer Knackpunkte bei Dallas war die schlechte Wurfquote von 39 Prozent und die ungewöhnlich vielen Turnover (19 TO, 12 im ersten Durchgang). Dieser Leistung fügte sich auch Dirk Nowitzki. Der Altmeister, der bisher so ungemein effektiv geworfen hatte, kam am Ende nur auf 14 Punkte (5/15 FG, 2/5 3FG). Die Kollegen Parsons (6 Punkte), Williams (10) und Matthews (11) waren dabei auch keine Hilfe.
Dass das Spiel dennoch in einem vertretbaren Rahmen endete, war J.J. Barea (16 Punkte) zu verdanken, der die zwischenzeichtliche 25-Punkte-Führung nicht auf sich sitzen lassen wollte und fix 6 Punkte am Stück einstreute. Der kleine Guard führte sein Team schließlich zu einem 19:4-Run und machte den Mavericks noch einmal Hoffnung. Am Ende sollten aber auch die 4/4 Dreier von Felton nicht ausreichen, um die Grizzlies noch abzufangen.
Immerhin blieb eine Qualität des Mavericks bestehen, die aber auch ein wenig mit dem Fehlen von Zach Randolph zu tun hatte. Die Texaner waren wieder stark unter den Brettern und neben Pachulia war auch Nowitzki (beide 10 Rebounds) fleißig mit Spalding pflücken beschäftigt. Am Ende gewann Dallas das Rebound-Duell mit 48:42 für sich.
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nbaDenver Nuggets (6-9) - Los Angeles Clippers (7-7) 94:111 (BOXSCORE)
Die letzten Tagen waren sicherlich nicht die schönsten in der Geschichte der Clippers. Von allen Seiten wurde auf das Team aus Los Angeles eingeschlagen und gleichzeitig lief man Gefahr, sich gänzlich von einer positiven Saison-Bilanz zu verabschieden. Wie löst man so ein Problem also? Am besten im Kollektiv! Gleich sechs Spieler erzielten bei den Clips 10 Punkte und mehr, dazu lud Chris Paul seine Kollegen mit 10 Assist großzügig zum Scoren ein. Blake Griffin (18 Punkte) kam zum ersten Mal seit sechs Spielen wieder zu einer zweistelligen Rebound-Ausbeute und von DeAndre Jordan gab es ebenfalls ein Double-Double zu vermelden.
Zunächst versuchte Los Angeles vor allem aus der Distanz sein Glück, aber nach vier erfolgreichen Dreiern verfehlten die nächsten sieben Würfe ihr Ziel. Erst ein wilder Versuch von Griffin mit ablaufender Shotclock und ein Buzzerbeater per Halfcourt-Shot von Jamal Crawford zum Ende des dritten Abschnitts beendeten diese kleine Negativserie.
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Dies war auch bitter nötig, da sich Denver hartnäckig wehrte und angeführt von Danilo Gallinari (20 Punkte, 18 Rebounds) immer in Schlagdistanz blieb. Vor Heimpublikum versuchten es die Nuggets schließlich mit der klassischen Hack-Taktik, um nicht den Anschluss zu verlieren und schickten Jordan alleine im letzten Durchgang 16 mal an die Linie. Dabei konnte der Center schließlich sieben Bälle in die Reuse lenken.
Zusätzlich zeigte Rookie-Center Nikola Jokic mit 16 Punkten und 5 Rebounds eine vielversprechende Leistung für das Team aus Colorado, das erneut auf Kenneth Faried wegen einer Knöchelverletzung verzichten musste. Der zweite Rookie im Nuggets-Team, Emmanuel Muiday, wurden gegen Star-Guard Paul die Grenzen aufgezeigt und kam schlussendlich auf übersichtliche 7 Punkte (3/8 FG) und 4 Assists.
Portland Trail Blazers (6-10) - Chicago Bulls (9-4) 88:93 (BOXSCORE)
Nach einem respektablen Start sind die Trail Blazers längst in der harten Realität angekommen. Das junge Team um Damien Lillard ist die fehlende Routine eines LeMarcus Aldridge oder Wes Matthews deutlich anzumerken. Ein weiterer Beleg war das Aufeinandertreffen mit den Bulls, bei denen Derrick Rose (17 Punkte) seine Rückkehr feiern konnte. Nahezu ganz auf sich allein gestellt verpasste Lillard zwei Minuten vor Schluss den Ausgleich per Dreier und versemmelte im letzten Moment einen von zwei Freiwürfen, der für ein Unentschieden auf dem Scoreboard gesorgt hätte.
19 Punkte, 10 Rebounds und 8 Assists hatte der ehemalige Rookie of the Year bis zu diesem Zeitpunkt gesammelt, haderte aber bereits die gesamte Partie über mit seinem Wurf (4/22 FG). C.J. McCollum war mit 18 Punkten noch ein wenig hilfreich - ansonsten sorgten Plumlee (17 Rebounds) und Davis (13 Rebounds) für eine beeindruckende Dominanz unter dem Korb (55:44 Rebounds, 9:3 Blocks), die aber viel zu selten in Punkte umgewandelt werden konnte.
Die Bulls spielten dagegen ganz entspannt ihren Stiefel runter. Jimmy Butler hatte die beste Punkteausbeute mit 22 Zählern, Pau Gasol kam auf ein Double-Double (12 Punkte, 14 Rebounds) und Mirotic warf gekonnt aus der Distanz (3/4 3FG). Da machte es am Ende nichts, dass Chicago ebenso mit Wurfproblemen zu kämpfen hatte, da in kritischen Situation die ideale Mischung aus Glück und Souveränität den Ausschlag für die Jungs aus der Windy City gab.
Golden State Warriors (16-0) - Los Angeles Lakers (2-12) 111:77 (BOXSCORE)
Alles war angerichtet zum beeindruckenden Meilenstein, den Golden State vor heimischem Publikum passieren wollte. Eine volle Halle, ein verletzungsfreier Kader und ein Gegner, der diese Saison kaum etwas mit den Playoffs zu tun haben wird, dabei aber alleine mit seinem großen Namen den richtigen Rahmen bietet. Diesen Rahmen wollten die Warriors gebührend füllen. Angeführt von Superstar Steph Curry, der auf menschliche 24 Punkte und 9 Assists kam, überzeugten die Dubs besonders mit ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit.
Green kam auf 18 Punkte, 7 Rebounds und 5 Assists, dazu besorgte Barbosa 13 Punkte von der Bank. Klay Thompson (11 Punkte) ist jedoch immer noch nicht so richtig in der neuen Saison angekommen und auch Barnes war offensiv nicht ganz auf der Höhe (8 Punkte). Doch lautet schon seit letzter Saison in Oakland die Devise: Gemeinsam sind wir stark! 32 Vorlagen gingen einem erfolgreichen Wurf voraus und gleichzeitig freute man sich über ein Saison-Tief an Ballverlusten (8 TO).
Wenig Freude dagegen bei den Lakers. Genau 3(!) von 20 Dreier-Versuchen landeten nicht neben oder an dem Ring, nur 14 Assists zirkulierten durch die Reihen. Bezeichnend war die traurige Leistung vom ehemaligen Überflieger Kobe Bryant. 1/14 aus dem Feld, 1/7 jenseits der Dreierlinie resultierten in 4 kleinen Pünktchen.
Die Mamba wollte den Rost in den Knochen einfach nicht wahrhaben und versuchte alles, um sein Team irgendwie am Leben zu erhalten. Denn die übrigen Jungs in Purple and Gold agierten ebenso hilflos wie fahrlässig. Young nagelte 5 von 6 Dreiern daneben, Clarkson ging mit 2/11 FG vom Feld.
Kurzum: Es war eine Demontage. Dabei musste sich der Champion nicht mal sonderlich strecken. Dementsprechend verhalten fiel schließlich die Reaktion aus, als im Oracle Center das Konfetti von der Hallendecke regnete. Für die rollenden Warriors bleibt dieser Abend wohl nur eine winzige Etappe auf dem Weg zur angepeilten Back-to-back-Championship.
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