Cleveland Cavaliers (2) - Indiana Pacers (7)
Saisonbilanz: 3-1 (93:103, 132:116, 113:104, 135:130 2OT)
Ausgangslage
Wohlwollend könnte man es als kleinere Schwächephase bezeichnen, was die Cavs in der zweiten Saisonhälfte veranstalteten. Etwas kritischer formuliert könnte man aber auch sagen: Der Champion war über die letzten Monate nicht selten ein Schatten seiner Selbst. Gerade defensiv präsentierte man sich desolat - nach der All-Star Break legten nur die Lakers ein schlechteres Defensiv-Rating auf als Cleveland (111,1).
Wie problematisch das ist? Nun, von den Finals-Teilnehmern seit 1980 hatten nur die Lakers '01 ein schlechteres Defensiv-Rating im Verhältnis zum Ligadurchschnitt, wie es Cleveland nun tut. Diese Lakers konnten dank Shaq und Kobe bekanntlich den Schalter umlegen und walzten durch die Postseason. Aber sind diese Cavaliers dazu auch in der Lage?
Einige der Probleme des Teams dürften tatsächlich auf fehlende Motivation zurückzuführen sein, aber es ist fraglich, ob sie defensiv noch die gleichen Höhen erreichen können wie in den letztjährigen Finals.
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In die erste Runde, sowie eigentlich in die gesamten Ost-Playoffs, geht Cleveland natürlich trotzdem als Favorit. Denn die Pacers gehören zu den wenigen Teams, die wohl noch mehr Identitätskrisen während der Saison hinter sich haben - mehrfach zählte der frustrierte Paul George seine Teammates an, zur Deadline sah es sogar so aus, als würde er getradet werden. Die Playoff-Teilnahme wurde erst am Ende der Saison gesichert.
Immerhin: In den letzten Wochen präsentierte sich PG-13 in absoluter Bestform und auch die Pacers als Team wurden wieder etwas konstanter. Wenn das 2OT-Spiel vor wenigen Wochen als Vorschau auf diese Serie gelten darf, kann man sich auf etwas gefasst machen.
Player to watch
LeBron James. Wenn Cleveland tatsächlich eine Chance auf den Repeat haben will, hängt einmal mehr fast alles davon ab, ob der King die Höhen erreichen kann, die auf der Welt derzeit allein ihm vorbehalten sind. Wie abhängig die Cavs von James sind? Steht der King auf dem Court, hat Cleveland ein starkes Net-Rating von 7,7, ohne ihn sind es -8,5 - das ist abermals in etwa Lakers-Niveau (diese Saison, nicht '01). Selbst die vermeintlichen Superstars Kevin Love und Kyrie Irving produzieren zusammen nur ein -3,1-Rating, wenn LeBron nicht mit ihnen auf dem Court steht.
Cavaliers: Ein Champion geht am Stock
Paul George. 26,4 Punkte und 7,3 Rebounds hat PG nach dem All-Star Game aufgelegt, bei Quoten von 49-41-87. Das sind die Superstar-Zahlen, auf die Indiana bauen muss, wenn die Pacers auch nur die geringste Chance haben wollen. Im Idealfall nimmt George natürlich auch noch LeBron aus dem Spiel - es gibt ligaweit wohl keinen Spieler, der in Runde eins eine größere Verantwortung trägt. Allerdings lebt PG für genau diese Momente und hat im Vorjahr auch schon die Raptors fast im Alleingang erledigt.
Prognose
Dank 40+ Punkten von George klauen die Pacers Spiel eins, im Anschluss reißen sich die Cavs aber endlich zusammen. George punktet viel, aber von den Kollegen Teague, Ellis, Young und Turner kommt letztendlich zu wenig Unterstützung. Cavs in 5.