NFL

Alleinherrscher Brady knackt die Jets

Von SPOX
Tom Brady (r.) entwischt Pass Rusher Muhammad Wilkerson
© getty

Die Patriots tun sich lange schwer, dann macht Tom Brady fast im Alleingang den sechsten Sieg im sechsten Spiel perfekt. Miami nimmt indisponierte Texans auseinander, Arian Foster verletzt sich schwer. Im London-Spiel schenken die Jags eine frühe Führung her, dann reicht es dennoch. Dallas und San Diego verlieren weiter - und Todd Gurley ist ein Monster.

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Bye Week: Bengals, Broncos, Bears, Packers

San Francisco 49ers (2-5) - Seattle Seahawks (3-4) 3:20 (0:7, 0:10, 3:0, 0:3) BOXSCORE

Analyse + Video"Ein normaler Seahawks-Abend"

Jacksonville Jaguars (2-5) - Buffalo Bills (3-4) 34:31 (0:3, 27:10, 0:0, 7:18) BOXSCORE

In London wurde Geschichte geschrieben - und dann wurde es auch noch dramatisch. Im ersten über Yahoo! online gezeigten NFL-Spiel der Geschichte sah es zu Begimm nach einem nicht gerade ereignisreichen Spiel im Wembley Stadium aus: Nur drei Punkte im ersten Viertel, dafür vier Punts. Dann fand Blake Bortles (13/29, 182 YDS, 2TDs, INT) seinen besten Receiver Allen Robinson durch die Mitte zum ersten Touchdown der Partie - und in den nächsten Minuten erlebten die Bills ihr persönliches Waterloo.

EJ Manuel, der für den angeschlagenen Tyrod Taylor als Quarterback startete, wurde tief in der eigenen Hälfte gesackt und verlor den Ball, Chris Clemons spritzte mit ihm in die Endzone - 14:3. Nächster Spielzug von der 20-Yard-Linie der Bills, Manuel mit einem katastrophalen Pass direkt in die Arme von Telvin Smith, Pick-Six, 21:3. Aber manuel hatte noch nicht fertig: Zwei Minuten später feuerte er unbedrängt zu Jags-Linebacker Paul Posluszny, auch daraus machten die Jags einen Score. 27:3 nach nicht einmal 22 gespielten Minuten.

Das Spiel war aber noch lange nicht vorbei. Der Jaguars-Offensive fiel nichts mehr ein, Bortles konnte seine gute Form der vergangenen Wochen nicht bestätigen. Manuel hatte seinerseits genug von Turnovern, verkürzte vor dem Seitenwechsel auf 13:27 - und dann wurde es langsam immer enger, auch weil die Jaguars im dritten Viertel einen vierten Versuch vor der Endzone ausspielten, aber Toby Gerhardt nicht über die Linie kam. Bills-Back Shady McCoy fumbelte seinerseits direkt vor der Endzone, aber Manuel fand Marcus Easley über 58 Yards zum Score, und als Bortles einen Pick-Six ablieferte, waren die Bills 5:21 vor dem Ende plötzlich in Front!

Bortles musste also abliefern. Bei einem Pass-Interference-Call bei Third-and-15 gegen die Bills hatte er ein bisschen Glück, sein 31-Yard-Pass aus dem Scramble heraus zu Allen Hearns vor dem linken Pylon war aber reines Können! Spiel gedreht, 34:31! Manuel konnte nicht mehr kontern - die Jags, aufgrund ihrer regelmäßigen Auftritte in London sowieso das Heimspiel, feiern ihren zweiten Saisonsieg.

New England Patriots (6-0) - New York Jets (4-2) 30:23 (3:3, 10:7, 3:7, 14:6) BOXSCORE

Wenn man mit einer derart dezimierten Offensive Line wie die Patriots antreten muss, dann gibt es angenehmere Gegner als die Jets. Das musste Tom Brady (355 YDS, 2 TDs) in seiner Festung Gilette Stadium gleich mehrfach auf unangenehme Weise erfahren (3 Sacks) - gerade zu Beginn stand er unter ständigem Beschuss des Pass Rushes.

Dabei hatte alles so gut angefangen: Beim zweiten Spielzug überhaupt schlug Chandler Jones Ryan Fitzpatrick (22/39, 295 YDS, 2 TDs) das Ei aus der Hand, die Pats standen direkt kurz vor der Endzone. Aber mehr als ein Field Goal sprang nicht heraus, und in den ersten 20 Minuten bewegte Fitzpatrick seine Offense sehr viel einfacher als Brady - dabei hatten beide kaum Unterstützung durch das Running Game.

Page 2 Die New York Jets im Aufschwung: "Hey, Cheaters!"

Wie schon im Super Bowl motteten die Pats ihr Laufspiel dann einfach ein, Brady feuerte insgesamt 54 (vor allem extrem schnelle und kurze) Pässe auf seine Receiver - seine Running Backs bekamen den Ball nur fünfmal. So stellte man sich immer besser auf eine müder werdende Jets-Defensive ein, die dann selbst auch noch hochkarätige Verletzte wie Sheldon Richardson zu beklagen hatte.

Fazit: Die Jets machten es noch länger spannend als die Colts vor einer Woche, gerade als Jamie Collins Sekunden vor dem Ende ein Onside Kick durch die Beine rutschte - doch gegen die Abteilung Attacke mit Rob Gronkowski (108 YDS, TD), Danny Amendola (86 YDS) und Julian Edelman (54 YDs) hatte selbst die starke Jets-Defense kein Rezept.

Detroit Lions (1-6) - Minnesota Vikings (4-2) 19:28 (14:3, 3:12, 0:10, 2:3) BOXSCORE

Wie kann man ein Spiel so stark beginnen - und dann derart nachlassen? Die Lions eröffneten ihr Heimspiel mit einem 46-Yard-Pass auf Calvin Johnson (86 YDS), und Megatron war es auch, der kurze Zeit später den kurzen Touchdown fing. Tight End Eric Ebron (89 YDS) legte noch im ersten Viertel zum 14:3 nach, da hatte Matthew Stafford schon 118 Passing Yards auf dem Konto.

Und dann ging im zweiten und dritten Viertel einfach nichts mehr. Sechs Punts in Serie, 5 Yards Raumgewinn in 30 Minuten - autsch! Die Vikings konterten ihrerseits mit fünf Field Goals von Blair Walsh, einem 75-Yard-Run von Adrian Peterson (98 YDS) - und einem einfach nur wunderschönen 36-Yard-Touchdown-Catch von Stefon Diggs (6 REC, 108 YDS), der den Deep Ball von Teddy Bridgewater quer in der Luft liegend einsammelte. Ein Wort noch zu "All Day": Peterson stand ja vor dem Spiel wegen Krankheit auf der Kippe - dann kam raus, dass es ihm wohl deswegen hundeelend ging, weil er im Flieger nach Detroit seinen Kautabak verschluckt hatte.

Im Schlussviertel kamen die Lions noch einmal auf, Ebron und Megatron brachten das Team bis kurz vor die Endzone. Aber das letzte Yard konnte man mit gleich drei Versuchen nicht herausholen - Turnover on downs, die Entscheidung.

Washington Redskins (2-4) - Tampa Bay Buccaneers (2-3) 31:30 (0:10, 7:14, 14:0, 10:6) BOXSCORE

Vier Receiver auf links, Jordan Reed auf rechts. Einfacher Slant-Pass von Cousins (33/40, 317 YDS)auf Reed, der unbedrängt zum Ausgleich in die Endzone läuft. Ausgleich zum 30:30, 24 Sekunden vor Schluss, die Hauptstadt tobt! Extrapunkt passt, die Redskins sind vorn. Aber halt, Tampa hat ja noch eine Chance. Jameis Winston (21/29, 297 YDS, 2TDs) auf Charles Sims, aber der fumbelt - die Pille ist weg!

Kirk-Cousins-Magie! Mit 24:0 hatten die Buccaneers bereits geführt, aber der Quarterback von Coach Jay Gruden legte eine bärenstarke zweite Hälfte hin, warf drei Touchdowns und machte das höchste Comeback der Franchise-Geschichte wett. Und das ohne Running Game (19 Rushes für gerade mal 50 Yards).

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Die Schlüsselszene war der erste erfolgreiche Onside Kick dieser Saison: Beim Stand von 14:24 überraschten die Skins mit einem perfekt ausgeführten kurzen Kick, den die Bucs völlig verschliefen. Wenig später war es Jordan Reed mit seinem ersten Touchdown des Tages - und Tampa glitt das Spiel aus den Händen. Dabei hatte man mit RB Doug Martin (136 YDS) und Receiver Mike Evans (8 REC, 164 YDS, TD) zwei überragende Skill Player auf dem Feld. Egal, die Redskins machen einen Punkt mehr - und bleiben im Playoff-Rennen.

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