Arjen, Karim und die Chancentöter

SPOX
23. Dezember 201418:30
Zwei prägende Figuren der Hinrunde: Bayerns Robben (l.) und Leverkusens Bellarabigetty
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Die Hinrunde der Bundesliga-Saison ist Geschichte. SPOX blickt auf die Höhepunkte des ersten Teils der Saison 2014/2015 zurück. Mit dabei das Tor und der Jungstar, sowie unser Spieler, Trainer und die Enttäuschung der Hinrunde. Und natürlich das alles überragende Freistoßspray.

Der Spieler der Hinrunde: Arjen Robben

Bei der WM hat er seine Mannschaft in der Offensive fast im Alleingang bis ins Halbfinale und später auf Rang drei getragen. Danach stellte Arjen Robben in der Bundesliga eindrucksvoll unter Beweis, dass Weltklasse-Leistungen auch nach einem wochenlangen, kräftezehrenden Turnier über einen langen Zeitraum möglich sind.

Der Niederländer präsentierte sich in der Vorrunde in der Form seines Lebens. Besser als in seinem Premierenjahr damals unter Louis van Gaal, besser als in der Triple-Saison 2012/13 mit dem goldenen Tor im Champions-League-Finale gegen Dortmund. Seitdem geht es mit Robben bei den Bayern nur noch bergauf - nachdem schon spekuliert wurde, ob die Liaison zwischen Klub und Spieler noch länger Sinn ergeben würde.

Pep Guardiola hat das vergoldet, was Jupp Heynckes in seinem letzten Jahr als Trainer bei den Bayern begonnen hatte: Er hat aus Robben einen vollkommenen Spieler geformt. Der ehemalige Defensivverweigerer ist längst erster Verteidiger der Bayern, er ist mannschaftsdienlich, nimmt sich mehr zurück als früher und bleibt trotzdem der Mann für die ganz entscheidenden Tore.

Zehn Stück hat er in 13 Einsätzen in der Vorrunde erzielt, im Rennen um die Torjägerkanone bleibt der bald 31-Jährige satt in der Spitzengruppe dabei. Und wie zum Beweis für ein überragendes Jahr 2014 hat er in Mainz den Schlusspunkt gesetzt mit seinem Abstauber in der letzten Minute zum 2:1-Sieg.

Eigentlich, so könnte man glauben, würde Robben am liebsten einfach weiterspielen. Die Winterpause bremst ihn nun ein wenig aus. Robben kommt das aber gerade recht: "Der Urlaub kommt zum richtigen Zeitpunkt", hat er am Freitag noch erklärt und sich dann auf den Heimweg nach Holland gemacht. Für die Konkurrenz steht zu befürchten, dass die Phase der Erholung den Bayern-Star nicht unbedingt schwächen wird.

1-Der Spieler2-Der Trainer3-Die Enttäuschung4-Die Überraschung

5-Der Aufsteiger6-Der Jungstar7-Das Tor8-Der Flop

9-Der Transfer10-Der Chancentod11-Die Entscheidung

Der Trainer der Hinrunde: Markus Weinzierl

Man kann die Verdienste von Markus Weinzierl natürlich an den nackten Zahlen messen: 27 Punkte nach der Vorrunde sind neuer Vereinsrekord für den FC Augsburg, neun Siege hatte der FCA auch noch nie zu so einem Zeitpunkt der Saison eingefahren. Wie gut Weinzierls Arbeit an einem Standort der Liga ist, dem weder die Gunst überdurchschnittlich vieler Fans noch die Gelder potenter Sponsoren nur so zufliegen, lässt sich aber auch ganz anders definieren.

Der FC Augsburg lässt trotz des zweitkleinsten Etats der Liga ein klares Spielkonzept erkennen, das sowohl eingespielt, als auch variabel daherkommt. Weinzierl hat zusammen mit Sportdirektor Stefan Reuter eine Mannschaft gebastelt, die ohne Stars auskommt und trotzdem - oder gerade deshalb? - so viel besseren Fußball spielt als ein Großteil der Konkurrenz.

Vor der Saison haben den FCA mit Matthias Ostrzolek, Kevin Voigt und Andre Hahn drei Eckpfeiler der Mannschaft verlassen. Gejammert hat in Augsburg deshalb niemand. Der Start in die Saison ging daneben. Gejammert hat in Augsburg deshalb niemand. Sie haben sich auf ihren Trainer verlassen und wurden nicht enttäuscht.

Mittlerweile ist Markus Weinzierl einer der begehrtesten Trainer in Deutschland, nicht nur der VfB Stuttgart hätte den 39-Jährigen alsbald gerne auf der eigenen Bank sitzen. Noch widersteht Weinzierl aber allen Verlockungen. In Augsburg hat er noch eine Mission zu erfüllen: den FCA zu einem stabilen Erstligisten zu formen. Und vielleicht, mit ein bisschen Glück, am Ende der Saison sogar zu einem Europacup-Teilnehmer.

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Die Enttäuschung der Hinrunde: Borussia Dortmund

Es ist schon nahezu alles geschrieben worden zum beispiellosen Absturz des BVB in der Bundesliga. Als Vorletzter nach 17 Spieltagen muss man sich spätestens jetzt ernsthafte Sorgen um den Klassenerhalt machen. Wie es so weit kommen konnte, dass den BVB vom einstigen Rivalen Bayern München 16 Plätze und unfassbare 30 Punkte trennen?

Natürlich hatte die Borussia mit sehr speziellen Nachteilen zu kämpfen, mit den vielen Verletzten, der Dreifachbelastung, der fehlenden Trainingszeit, den Nachwehen der WM. Aber damit sahen sich auch andere Klubs konfrontiert. Und alle haben sie die schwierige Situation besser in den Griff bekommen als der BVB.

Dass die Mannschaft immer noch gut und fit und eingespielt genug sein müsste, haben die Auftritte in der Champions League gezeigt, wo Dortmund souverän durch seine Gruppe marschiert ist. Für die Rückrunde hat Trainer Jürgen Klopp der Konkurrenz im Keller einen "erbitterten Jäger" versprochen. Fulminante Worte, die man in ähnlicher Form aber schon einige Male gehört in dieser Saison. Mit einem aber hat Klopp auf jeden Fall schon recht: "Tiefer kann es jetzt kaum mehr gehen."

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Die Überraschung der Hinrunde: Armin Veh und Wolfsburg

Zugegeben, der VfL Wolfsburg war bereits vor der Saison als heimlicher Bayern-Jäger genannt worden. Zumindest auf mittelfristige Sicht seien die Wölfe mit dem omnipotenten VW-Konzern im Rücken einer der wenigen Klubs, die den Bayern einigermaßen das Wasser reichen könnten.

Dass die Entwicklung in Wolfsburg aber so rasant Fahrt aufnimmt, hätten wohl auch Dieter Hecking und Klaus Allofs geglaubt. Die Wölfe haben die besten Vorrunde ihrer Vereinsgeschichte hingelegt, besser noch als in der Meister-Saison 2008/09. Nachdem sich Borussia Dortmund für diese Saisonwohl aus dem Rennen um die Champions-League-Plätze verabschiedet hat, übernahm Wolfsburg einfach die Rolle des "best oft he rest". Total überraschend kommt das nicht, trotzdem ist die Entwicklung in der Autostadt zumindest bemerkenswert.

Ebenso wie übrigens der freiwillige Rücktritt von Armin Veh als VfB-Trainer. Veh war in Stuttgart angetreten, um endlich nicht mehr so oft dem gegnerischen Trainer nach einem Spiel zum Sieg gratulieren zu müssen. Der VfB und seine Fans goutierten Vehs Rückkehr mit jeder Menge Kredit. Selbst nach dem wieder einmal desaströsen Start blieb der Trainer fast komplett von Kritik verschont. Umso überraschender kam dann Vehs Rücktritt nach dem 12. Spieltag, ganz aus freien Stücken.

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Der Aufsteiger der Hinrunde: Karim Bellarabi

Vor der Saison kam der Aufsteiger als Absteiger. Und bei Bayer Leverkusen war man sich gar nicht so sicher, ob man denn Verwendung haben würde für Karim Bellarabi, den der Werksklub nach Braunschweig ausgeliehen hatte. Dort saß der talentierte, aber nicht immer besonders ernsthafte Nachwuchsspieler teilweise sogar auf der Bank.

Der neue Trainer Roger Schmidt eilte dann nach wenigen Tagen der Vorbereitung zu Rudi Völler und insistierte, Bellarabi doch auf alle Fälle zu halten und ihn nicht wieder wegzuschicken. Für die grundaggressive Art des Leverkusener Fußballs ist Bellarabi geradezu ein Prototyp.

Mit acht Toren und vier Assists ist der 24-Jährige nicht nur mit Abstand bester Scorer seiner Mannschaft, sondern auch bei der Jagd nach dem Ball ein zuverlässiger Arbeiter. Mit seinem Neun-Sekunden-Tor beim Auftakt in Dortmund läutete er das beste Halbjahr seiner Karriere ein, mit dem Treffer gegen Frankfurt am 17. Spieltag beendete er es geradezu standesgemäß.

Dazwischen wurde Bellarabi zu einem der besten Offensivspieler der Bundesliga und zum Nationalspieler. Keine schlechte Zwischenbilanz für einen, der vor sechs Monaten noch nahezu unbekannt war...

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Der Jungstar der Hinrunde: Niklas Süle

Die Statistik ist schlicht überragend: 14 Spiele am Stück hat Niklas Süle in dieser Saison von der ersten bis zur letzten Minuten bestritten, er hat dabei als Innenverteidiger eine einzige Gelbe Karte gesehen, nur neun Fouls begangen und ein Tor erzielt.

Dann kam der 12. Dezember und die Partie gegen Eintracht Frankfurt. Eine unglückliche Bewegung im Zweikampf ließ Süles Kreuzband im linken Knie reißen.

Er hatte sich da längst in den Notizblock von Joachim Löw gespielt, im Laufe des nächsten Jahres war mit einer ersten Nominierung des gerade einmal 19-Jährigen zu rechnen. Nun verschiebt sich diese Premiere ein wenig nach hinten. Aber dass Süle früher oder später im Dress der A-Nationalmannschaft auflaufen wird, daran hegt kaum noch jemand einen Zweifel.

"Es gibt in Deutschland zwei herausragende Innenverteidiger. Das sind Mats Hummels und Jerome Boateng. Aber dahinter haben viele Chancen, und zu denen gehört Niklas. Er hat eine fantastische Entwicklung genommen", sagt sein Trainer Markus Gisdol.

Aus dem jüngsten Bundesligaspieler der Hoffenheimer Vereinsgeschichte ist die feste Größe in der Innenverteidigung geworden. Die schwere Verletzung bedeutet gewiss einen Einschnitt in Süles Karriere - bis dahin war er aber unter den vielen aufstrebenden Talenten der Liga eine herausragende Figur.

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Das Tor der Hinrunde: Moritz Stoppelkamp

Es war nicht nur eine der Szenen der Saison, es war eine der aufregendsten Aktionen der gesamten Bundesligageschichte: 82 Meter und 30 Zentimeter legte Moritz Stoppelkamps Versuch in der Partie gegen Hannover 96 zurück.

Fast vom eigenen Strafraum aus klärte der Mittelfeldspieler beim Stand von 1:0 einen Eckball des Gegners, bei dem Torhüter Ron-Robert Zieler in den letzten Sekunden des Spiel mit nach vorne geeilt war.

Der 20. September 2014 wird für Moritz Stoppelkamp und den SC Paderborn wohl für immer ein markantes Datum bleiben. Stoppelkamps Sensationstor spülte den Aufsteiger zumindest vorübergehend sogar an die Tabellenspitze der Bundesliga.

Der Rekordschütze selbst ist vor der Arena in Paderborn jedenfalls schon verewigt: Die Moritz-Stoppelkamp-Allee führt auf 82,3 Metern zwischen dem Möbelhaus Finke und der Autobahn A33 über einen Vorplatz. So wird das wohl immer bleiben - selbst wenn der freche SCP irgendwann mal nicht mehr in der Bundesliga spielen sollte.

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Der Flop der Hinrunde: Sidney Sam

Eigentlich sollte er so etwas wie Schalkes Königstransfer sein, nach den ersten 17 Spieltagen der Saison lässt sich aber konstatieren, dass Sidney Sam immer noch nicht angekommen ist auf Schalke.

Mit ordentlich Vorschusslorbeeren im Gepäck hatte der 26-Jährige von Bayer Leverkusen in Gelsenkirchen angeheuert, dazu kam die Empfehlung von fünf Länderspielen und die Aussicht, eine dauerhafte Lösung für die verwaiste rechte Angriffsseite der Knappen zu sein - in Abwesenheit des dauerverletzten Jefferson Farfan hätte sich Sam sofort in die Herzen der Fans spielen können. Bundesliga Spielplaner - Der Tabellenrechner von SPOX.com

Bisher durfte oder konnte er aber nur zweimal überhaupt über die kompletten 90 Minuten spielen, fünf weitere Male wurde er ein- oder ausgewechselt.

Einige kleinere Verletzungen und Formtiefs ließen Sam nie richtig in Tritt kommen, selbst getroffen oder ein Tor vorbereitet hat er bisher noch nicht. Letzte Saison war er mit 15 Scorerpunkten (acht Toren, sieben Assists) noch einer der Leistungsträger bei Bayer 04.

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Der Transfer der Hinrunde: Juan Bernat

Xabi Alonso mag eine Ikone des Weltfußballs sein, Ciro Immobile kam als Torschützenkönig der Serie A, Nicklas Bendtner als Enfant Terrible und Robert Lewandowski wechselte als vielleicht bester Mittelstürmer der Welt den Klub. Sie alle waren spektakuläre Transfers des Sommers. Aber keiner von ihnen hat so eingeschlagen wie Juan Bernat beim FC Bayern.

Für vergleichsweise kümmerliche zehn Millionen Euro haben die Bayern den Linksverteidiger vom FC Valencia losgeeist. Trotzdem fragte sich die halbe Fachwelt, was um Himmels willen die Bayern mit einem unbekannten Spieler wollen, der kaum Champions-League- und Länderspielerfahrung mitbringt und so in der absoluten Weltspitze noch nicht seine Tauglichkeit beweisen konnte.

Dass den Bayern mit Bernat aber ein Bombengriff geglückt ist, haben die letzten Monate eindrucksvoll bewiesen. Der gerade einmal 21-Jährige stand als einziger Feldspieler des Rekordmeisters in jedem Spiel auf dem Platz und war in der kurzen Findungsphase der Mannschaft zu Beginn der Saison die große Konstante.

Juan Bernat: So wie einst Lizarazu

Den Bayern ist mit Bernat ein echter Coup geglückt, die Wertsteigerung auf einer der Mangelpositionen des Weltfußballs wird schon bald enorm sein. Vermutlich wollen die Bayern ihren Dauerbrenner aber gar nicht erst abgeben. Schon längst ist Bernat mehr als ein Ersatz für den ins Mittelfeld aufgerückten David Alaba.

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Der Chancentod der Hinrunde: Malanda und Mkhitaryan

In der Spitze war er unschlagbar: Wolfsburgs Junior Malanda setzte gleich zwei Ausrufezeichen der besonderen Art. Am ersten Spieltag scheiterte er erst aus vier Metern völlig frei an Manuel Neuer, um dann den Abpraller 30 Zentimeter vor dem leeren Tor an selbigem vorbeizuschaufeln. Es wäre das 2:2 kurz vor Schluss gewesen gegen den Rekordmeister und wer weiß, ob die Saison dann nicht vielleicht doch etwas anders verlaufen wäre...

Eine Woche später schaffte der Belgier gegen Frankfurt ein ähnliches Kunststück, als er den Ball aus zwei Metern nicht ins leere Tor drücken konnte. Malandas Fehlschuss von München hat längst Kult-Status, so nachhaltig wie der Dortmunder Henrikh Mkhitaryan war aber keiner im Verpassen bester Gelegenheiten.

Der Armenier war in der Vorrunde an 53 Torschüssen des BVB direkt beteiligt - aus keinem einzigen daraus resultierte ein Treffer. Ebenso aus den 19 Torschussvorlagen. Zudem kam Mkhitaryan selbst 34-mal zum Abschluss - ohne Erfolg.

Die Abschlussschwäche des Regisseurs war ein entscheidender Mosaikstein der mittlerweile schon notorisch schlechten Dortmunder Quote: Lediglich 8,7 Prozent seiner Torchancen münzt der BVB auch in ein Tor um.

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Die Entscheidung der Saison: Das Freistoßspray

Anfang Dezember wurde durch eine Abstimmung unter den 18 Bundesligisten die Einführung der Torlinientechnologie zur Saison 2015/16 beschlossen. 15 Vereinsvertreter stimmten dafür, nur drei dagegen.

Eine echte demokratische Wahl gab es in der Diskussion um das Freistoßspray zwar nicht, aber immerhin hat die Einführung des Schaums schon unmittelbare Konsequenzen für die Liga.

Am 17. Oktober sprühte Schiedsrichter Robert Hartmann als erster Schiedsrichter im deutschen Profi-Fußball beim Zweitligaspiel zwischen Bochum und Darmstadt eine weiße Linie auf den Rasen. In den ersten Partien ist das Gejohle unter den Fans noch groß, die neue Richtlinie wird offenbar immer noch eher als eine Art Schnapsidee wahrgenommen.

Die ersten sichtbaren Ergebnisse stellen sich aber schnell ein. Am 8. Spieltag hielt das Spray Einzug in die Bundesliga. In den sieben Wochen davor gab es nur sechs direkt verwandelte Freistöße zu bejubeln.

Seitdem fielen an den restlichen zehn Spieltagen satte 17 Tore durch einen direkt verwandelten Freistoß. Das macht im Schnitt fast ein Freistoßtor mehr pro Spieltag. Der Attraktivität der Bundesliga hat das Spray nur genutzt.

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