Alleinherrscher Brady knackt die Jets

SPOX
28. Oktober 201510:00
Tom Brady (r.) entwischt Pass Rusher Muhammad Wilkersongetty
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Die Patriots tun sich lange schwer, dann macht Tom Brady fast im Alleingang den sechsten Sieg im sechsten Spiel perfekt. Miami nimmt indisponierte Texans auseinander, Arian Foster verletzt sich schwer. Im London-Spiel schenken die Jags eine frühe Führung her, dann reicht es dennoch. Dallas und San Diego verlieren weiter - und Todd Gurley ist ein Monster.

Durch die Zeitumstellung, die in Deutschland in der Nacht zum Sonntag, in den USA aber erst eine Woche später erfolgt, finden alle Spiele bis einschließlich Donnerstag nach MEZ eine Stunde früher statt!

Bye Week: Bengals, Broncos, Bears, Packers

San Francisco 49ers (2-5) - Seattle Seahawks (3-4) 3:20 (0:7, 0:10, 3:0, 0:3) BOXSCORE

Analyse + Video"Ein normaler Seahawks-Abend"

Jacksonville Jaguars (2-5) - Buffalo Bills (3-4) 34:31 (0:3, 27:10, 0:0, 7:18) BOXSCORE

In London wurde Geschichte geschrieben - und dann wurde es auch noch dramatisch. Im ersten über Yahoo! online gezeigten NFL-Spiel der Geschichte sah es zu Begimm nach einem nicht gerade ereignisreichen Spiel im Wembley Stadium aus: Nur drei Punkte im ersten Viertel, dafür vier Punts. Dann fand Blake Bortles (13/29, 182 YDS, 2TDs, INT) seinen besten Receiver Allen Robinson durch die Mitte zum ersten Touchdown der Partie - und in den nächsten Minuten erlebten die Bills ihr persönliches Waterloo.

EJ Manuel, der für den angeschlagenen Tyrod Taylor als Quarterback startete, wurde tief in der eigenen Hälfte gesackt und verlor den Ball, Chris Clemons spritzte mit ihm in die Endzone - 14:3. Nächster Spielzug von der 20-Yard-Linie der Bills, Manuel mit einem katastrophalen Pass direkt in die Arme von Telvin Smith, Pick-Six, 21:3. Aber manuel hatte noch nicht fertig: Zwei Minuten später feuerte er unbedrängt zu Jags-Linebacker Paul Posluszny, auch daraus machten die Jags einen Score. 27:3 nach nicht einmal 22 gespielten Minuten.

Das Spiel war aber noch lange nicht vorbei. Der Jaguars-Offensive fiel nichts mehr ein, Bortles konnte seine gute Form der vergangenen Wochen nicht bestätigen. Manuel hatte seinerseits genug von Turnovern, verkürzte vor dem Seitenwechsel auf 13:27 - und dann wurde es langsam immer enger, auch weil die Jaguars im dritten Viertel einen vierten Versuch vor der Endzone ausspielten, aber Toby Gerhardt nicht über die Linie kam. Bills-Back Shady McCoy fumbelte seinerseits direkt vor der Endzone, aber Manuel fand Marcus Easley über 58 Yards zum Score, und als Bortles einen Pick-Six ablieferte, waren die Bills 5:21 vor dem Ende plötzlich in Front!

Bortles musste also abliefern. Bei einem Pass-Interference-Call bei Third-and-15 gegen die Bills hatte er ein bisschen Glück, sein 31-Yard-Pass aus dem Scramble heraus zu Allen Hearns vor dem linken Pylon war aber reines Können! Spiel gedreht, 34:31! Manuel konnte nicht mehr kontern - die Jags, aufgrund ihrer regelmäßigen Auftritte in London sowieso das Heimspiel, feiern ihren zweiten Saisonsieg.

New England Patriots (6-0) - New York Jets (4-2) 30:23 (3:3, 10:7, 3:7, 14:6) BOXSCORE

Wenn man mit einer derart dezimierten Offensive Line wie die Patriots antreten muss, dann gibt es angenehmere Gegner als die Jets. Das musste Tom Brady (355 YDS, 2 TDs) in seiner Festung Gilette Stadium gleich mehrfach auf unangenehme Weise erfahren (3 Sacks) - gerade zu Beginn stand er unter ständigem Beschuss des Pass Rushes.

Dabei hatte alles so gut angefangen: Beim zweiten Spielzug überhaupt schlug Chandler Jones Ryan Fitzpatrick (22/39, 295 YDS, 2 TDs) das Ei aus der Hand, die Pats standen direkt kurz vor der Endzone. Aber mehr als ein Field Goal sprang nicht heraus, und in den ersten 20 Minuten bewegte Fitzpatrick seine Offense sehr viel einfacher als Brady - dabei hatten beide kaum Unterstützung durch das Running Game.

Page 2 Die New York Jets im Aufschwung: "Hey, Cheaters!"

Wie schon im Super Bowl motteten die Pats ihr Laufspiel dann einfach ein, Brady feuerte insgesamt 54 (vor allem extrem schnelle und kurze) Pässe auf seine Receiver - seine Running Backs bekamen den Ball nur fünfmal. So stellte man sich immer besser auf eine müder werdende Jets-Defensive ein, die dann selbst auch noch hochkarätige Verletzte wie Sheldon Richardson zu beklagen hatte.

Fazit: Die Jets machten es noch länger spannend als die Colts vor einer Woche, gerade als Jamie Collins Sekunden vor dem Ende ein Onside Kick durch die Beine rutschte - doch gegen die Abteilung Attacke mit Rob Gronkowski (108 YDS, TD), Danny Amendola (86 YDS) und Julian Edelman (54 YDs) hatte selbst die starke Jets-Defense kein Rezept.

Detroit Lions (1-6) - Minnesota Vikings (4-2) 19:28 (14:3, 3:12, 0:10, 2:3) BOXSCORE

Wie kann man ein Spiel so stark beginnen - und dann derart nachlassen? Die Lions eröffneten ihr Heimspiel mit einem 46-Yard-Pass auf Calvin Johnson (86 YDS), und Megatron war es auch, der kurze Zeit später den kurzen Touchdown fing. Tight End Eric Ebron (89 YDS) legte noch im ersten Viertel zum 14:3 nach, da hatte Matthew Stafford schon 118 Passing Yards auf dem Konto.

Und dann ging im zweiten und dritten Viertel einfach nichts mehr. Sechs Punts in Serie, 5 Yards Raumgewinn in 30 Minuten - autsch! Die Vikings konterten ihrerseits mit fünf Field Goals von Blair Walsh, einem 75-Yard-Run von Adrian Peterson (98 YDS) - und einem einfach nur wunderschönen 36-Yard-Touchdown-Catch von Stefon Diggs (6 REC, 108 YDS), der den Deep Ball von Teddy Bridgewater quer in der Luft liegend einsammelte. Ein Wort noch zu "All Day": Peterson stand ja vor dem Spiel wegen Krankheit auf der Kippe - dann kam raus, dass es ihm wohl deswegen hundeelend ging, weil er im Flieger nach Detroit seinen Kautabak verschluckt hatte.

Im Schlussviertel kamen die Lions noch einmal auf, Ebron und Megatron brachten das Team bis kurz vor die Endzone. Aber das letzte Yard konnte man mit gleich drei Versuchen nicht herausholen - Turnover on downs, die Entscheidung.

Washington Redskins (2-4) - Tampa Bay Buccaneers (2-3) 31:30 (0:10, 7:14, 14:0, 10:6) BOXSCORE

Vier Receiver auf links, Jordan Reed auf rechts. Einfacher Slant-Pass von Cousins (33/40, 317 YDS)auf Reed, der unbedrängt zum Ausgleich in die Endzone läuft. Ausgleich zum 30:30, 24 Sekunden vor Schluss, die Hauptstadt tobt! Extrapunkt passt, die Redskins sind vorn. Aber halt, Tampa hat ja noch eine Chance. Jameis Winston (21/29, 297 YDS, 2TDs) auf Charles Sims, aber der fumbelt - die Pille ist weg!

Kirk-Cousins-Magie! Mit 24:0 hatten die Buccaneers bereits geführt, aber der Quarterback von Coach Jay Gruden legte eine bärenstarke zweite Hälfte hin, warf drei Touchdowns und machte das höchste Comeback der Franchise-Geschichte wett. Und das ohne Running Game (19 Rushes für gerade mal 50 Yards).

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Die Schlüsselszene war der erste erfolgreiche Onside Kick dieser Saison: Beim Stand von 14:24 überraschten die Skins mit einem perfekt ausgeführten kurzen Kick, den die Bucs völlig verschliefen. Wenig später war es Jordan Reed mit seinem ersten Touchdown des Tages - und Tampa glitt das Spiel aus den Händen. Dabei hatte man mit RB Doug Martin (136 YDS) und Receiver Mike Evans (8 REC, 164 YDS, TD) zwei überragende Skill Player auf dem Feld. Egal, die Redskins machen einen Punkt mehr - und bleiben im Playoff-Rennen.

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Kansas City Chiefs (2-5) - Pittsburgh Steelers (4-3) 23:13 (3:3, 6:0, 7:7, 7:3) BOXSCORE

Die hoffentlich letzte Woche der Steelers ohne Big Ben Roethlisberger - in Arrowhead sollte es Landry Jones, der Held aus dem Cardinals-Spiel richten. Das gelang diesmal nicht. Jones (209 YDS, TD, 2 INTs, FUM) konnte seine Star-Receiver Antonio Brown (124 YDS) und Martavis Bryant (45 YDS, TD) zwar in Szene setzen, zeichnete sich aber auch für drei Turnover verantwortlich. Da konnte es auch Running Back Le'Veon Bell (121 YDS) nicht richten.

Die Chiefs spielten soliden Football, blieben ohne Ballverlust und legten zur Abwechslung sogar einen Touchdown für ihre Receiver auf: Alex Smith (21/32, 251 YDS) fand Receiver Chris Conley zum Endstand, es war der erste TouchdownCatch seiner Karriere. Zudem konnte sich auch Charles-Ersatz Charcandrick West mit 110 Rushing Yards und einem Score auszeichnen.

Miami Dolphins (3-3) - Houston Texans (2-5) 44:26 (21:0, 20:0, 0:13, 3:13) BOXSCORE

Die erste Hälfte war schon fast vorbei, da durfte Jadeveon Clowney den ersten Sack seiner NFL-Karriere feiern. Warum der Top-Pick des 2014er Drafts dann aber tatsächlich feierte, wird sein Geheimnis bleiben - schließlich stand es zu diesem Zeitpunkt 41:0 für die Dolphins. 41:0!

Neue Besen kehren gut bei den Fins, der neue Coach Dan Campbell hat dem Team offensichtlich einen ganz anderen Spirit eingeimpft. Andererseits hilft es natürlich auch, wenn man gegen Houston spielt. Beispiel gefällig? Als Ryan Tannehill in der 5. Minute Rishard Matthews per Slant auf die Reise schickte, rannten sich die Verteidiger gegenseitig über den Haufen, 53-Yard-Touchdown. Running Back Lamar Miller markierte Scores über 85 und 54 Yards, Jarvis Landry fing ebenfalls zwei Touchdown-Pässe. Der so scharf kritisierte Ryan Tannehill lieferte eine erste Halbzeit für die Geschichtsbücher ab (12/12, 231 YDS, 4 TDs).

Zu den Texans sagt man am besten nicht viel. Brian Hoyer (273 YDS, 3 TDs, INT) kassierte vier Sacks, das Running Game (25 CAR, 71 YDS) war nicht existent, als es noch um etwas ging. 26 Garbage-Time-Punkte gibt es auch nur selten zu bewundern - und zu allem Überfluss verletzte sich Running Back Arian Foster (2 TDs) auch noch kurz vor dem Ende an der Achillessehne. Wenn seine Saison gelaufen ist, kann man sich in Houston wohl schon mit dem Draft im Frühjahr beschäftigen...

Tennessee Titans (1-5) - Atlanta Falcons (6-1) 7:10 (0:0, 7:3, 0:7, 0:0) BOXSCORE

Mund abputzen, weitermachen! Schön war es nicht, was die Falcons da abliefern, aber mit ihrem sechsten Sieg bleiben sie in der NFC South an den Panthers dran. Quarterback Matt Ryan (22/38, 251 YDS) warf gleich zwei Interceptions, fand aber Superstar Julio Jones (92 YDS, TD) für den entscheidenden Touchdown. Außerdem knackte er in seinem 117. NFL-Spiel die 30.000-Yard-Marke. Nur vier Quarterbacks brauchten weniger Spiele, allesamt lebende Legenden: Dan Marino (114 Spiele), Kurt Warner (114), Peyton Manning (115), Aaron Rodgers (116).

Gegen die von Verletzungen geplagten Titans, die Rookie-QB Marcus Mariota durch Zach Mettenberger ersetzen mussten, lieferte Running Back Devonta Freeman zudem sein drittes 100-Yard-Spiel in Serie ab. Mettenberger (187 YDS, TD, 2 INT) spielte ähnlich durchwachsen wie Ryan, verpasste beim vierten Versuch im Schlussviertel Receiver Justin Hunter und beendete das Spiel schließlich mit seinem zweiten Pick.

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Indianapolis Colts (3-4) - New Orleans Saints (3-4) 21:27 (0:7, 0:13, 14:7, 7:0) BOXSCORE

Einfach nur eine brutale Vorstellung der Colts in den ersten 30 Minuten, die sich vor einer Woche noch lange so respektabel gegen die Patriots geschlagen hatten. Gegen die Gäste aus dem Big Easy könnte man von Arbeitsverweigerung sprechen. Schon die dritte erste Halbzeit in dieser Saison ohne Punkte, Andrew Luck (333 YDS, 3 TDs) warf zwei Interceptions, die Defense ließ sich vom Running Game der Saints (187 YDS) auseinandernehmen.

Special Teams? Da durften die Saints ein Fake Field Goal verwandeln - und Griff Wahlen verlor nach dem zweiten Touchdown von Khiry Robinson als Kick Returner den Ball. Griff Whalen? Genau - der Griff Whalen, der beim Fake Punt den Ball gesnappt hatte. Drew Brees (255 YDS, TD, INT) passte wenig später auf Pats-Neuzugang Michael Hoomanawanui, der lief zum 20:0 über die Linie. Als Luck zur Halbzeit in die Kabine lief, hagelte es Buhrufe von den Rängen.

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Spannend wurde es dann trotzdem noch, weil TY Hilton im dritten Viertel einfach mal zwei absolute Bomben von Luck einfing und seine Verteidiger währenddessen ganz alt aussehen ließ. 87-Yard-Touchdown, dreieinhalb Minuten später noch einer über 46 Yards. Drei Minuten vor dem Ende verkürzte Donte Moncrief sogar noch auf 21:27 - war ein episches Comeback im Gange? Nicht ganz - nach sechs Punts in Folge sicherten sich die Saints den optimistischen Onside Kick und spielten die Uhr runter. Mit einer Bilanz von 3-4 bleiben die Colts dennoch Spitzenreiter einer schwachen AFC South.

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St. Louis Rams (3-3) - Cleveland Browns (2-5) 24:6 (10:0, 0:3, 7:3, 7:0) BOXSCORE

Die zuletzt so gute Stimmung in Cleveland? Im Keller! Nach der knappen Pleite gegen die Broncos wurde man von der Defense der Rams förmlich zerquetscht. In der ersten Serie von Josh McCown (26/32, 270 YDS) punkteten die Rams prompt per Fumble und Touchdown von Rodney McLeod, beim zweiten Drive wurde McCown gesackt und verlor den Ball - schon stand es 0:10. Dabei hatten die Rams gerade mal drei Offensiv-Yards im ersten Viertel...

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Die Rams machten so weiter, sackten McCown insgesamt viermal und sicherten sich gleich vier Fumbles. Quarterback Nick Foles (15/23, 163 YDS) musste nicht viel tun, den St. Louis hat ja noch Super-Rookie Todd Gurley! 19 Carries, 128 Yards, zwei Touchdowns, Gurley ist einfach ein Monster.

Auch sehr bitter für die Browns: McCown musste vier Minuten vor dem Ende mit einem verletzten rechten Arm raus, Johnny Manziel (4/5, 27 YDS) musste das Spiel zu Ende bringen.

San Diego Chargers (2-5) - Oakland Raiders (3-3) 29:37 (3:10, 3:20, 0:7, 23:0) BOXSCORE

Oh weh oh weh! Nach der herzzerreißenden Last-Second-Pleite der Chargers in der letzten Woche gab es diesmal überhaupt nichts zu mäkeln. Die 500+ Yards von Philip Rivers wurden ersetzt durch zwei Interceptions in Halbzeit eins, dazu war die Defense ein Schatten ihrer selbst. Derek Carr (24/31, 289 YDS, 3 TDs), das Running Game (131 YDS) und Rookie-Receiver Amari Cooper (133 YDS, TD) nahmen die Bolts in Halbzeit eins auseinander - und hatten eine Menge Zuschauer auf ihrer Seite, weil die Chargers, die sich ja allem Anschein nach auf dem Weg nach Los Angeles befinden, wieder für keinen Heimvorteil auf den Rängen sorgen konnten.

Für Raider-Fans war es der Tag der überragenden Statistiken. Nur einmal hatten sie in den letzten 20 Jahren zur Halbzeit mit mehr als 20 Punkten geführt. Zum ersten Mal seit 1991 punkteten sie in ihren ersten sieben Drives. Zum ersten Mal seit vier Jahren gewannen sie in San Diego, und haben damit schon so viele Siege auf dem Konto wie im letzten Jahr.

Am Ende war es dann sogar noch spannend, weil vor allem Rivers (38/58, 336 YDS, 3 TDs) nie aufgab und drei Touchdowns im letzten Viertel auflegte, darunter zwei auf Danny Woodhead (75 YDS). Es reichte aber dennoch nicht - auch deshalb nicht, weil gleich drei Onside Kicks jeweils in den Armen der Raiders landeten, darunter der entscheidende fünf Sekunden vor dem Ende.

New York Giants (4-3) - Dallas Cowboys (2-4) 27:20 (0:3, 10:10, 10:0, 7:7) BOXSCORE

Bis zur 34. Minute lief alles so gut für die Cowboys. Mit Ersatzmann Matt Cassel (227 YDS) am Ruder, der den schwachen Brandon Weeden verdrängt hatte, führte man im NFC-East-Duell gegen die Giants 13:10. Cassel hatte bis zu diesem Punkt 12 von 17 Pässen an den Mann gebracht, das Running Game 111 Yards herausgeholt (am Ende gigantische 233 Yards). Dann warf Cassel in der Feldmitte rechts raus auf Terrence Williams - aber Dominique Rodgers-Cromartie hatte die Comeback-Route erahnt, schnappte sich den Pass und feierte seinen 58-Yard-Interception-Touchdown schon nach wenigen Schritten. Sechster Pick-Six seiner Karriere!

Gut für Cassel: Er ließ sich davon nicht entmutigen und führte die Offense wieder in die Hälfte der Giants. Schlecht für ihn: Er probierte es prompt wieder, diesmal mit einem Deep Ball auf Williams. Safety Brandon Meriweather fing den Ball vor der eigenen Endzone locker ab. Ein spektakulärer Catch von Reuben Randle und ein langer Run von Shane Vereen sorgten für das 20:13 der Giants. Nächster Auftritt Cassel, wieder in der Hälfte der Giants, wieder in Richtung Rodgers-Cromartie - und wieder eine Interception!

Egal! Cassel hat zehn Jahre NFL-Erfahrung und lässt sich so schnell nicht schocken. Weil die Giants ihrerseits nicht punkteten, versuchte es aufs Neue - und lieferte einen überragenden Touchdown-Pass auf Devin Street ab. 25 Yards, aus dem Lauf, in die Ecke der Endzone. Dumm nur, dass Ex-Cowboy Dwayne Harris den Kickoff über exakt 100 Yards zum Touchdown zurücktrug.

Mehr Cassel-Magie war dann nicht mehr drin. Die Cowboys mussten ihren vierten Versuch ausspielen, schafften das First Down aber nicht. Dann bekamen sie den Ball noch einmal zurück - also theoretisch. Cole Beasley konnte den Punt nicht fangen, die Giants hatten ihn sicher und knieten ab. Die vierte Pleite in Folge für Dallas, nun kommen die Seahawks und Eagles. Es wird nicht einfacher...

Carolina Panthers (6-0) - Philadelphia Eagles (3-4) 27:16 (7:0, 7:6, 7:10, 6:0)

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Arizona Cardinals (5-2) - Baltimore Ravens (1-6) 26:18 (7:3, 7:7, 6:0, 6:8)

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Week 7 im Überblick