Ist Floyd Mayweather gegen Manny Pacquiao der größte Kampf aller Zeiten? Steht der beste Pound-for-Pound-Boxer vor einer Abreibung? Wie geht der Filipino mit den Konterattacken des einstigen Pretty Boys um? Wartet auf den Sieger der Box-Olymp? Und wer gewinnt eigentlich? SPOX-Redakteur Bastian Strobl diskutiert mit Tennis-Olympiasieger und Box-Fan Andy Murray, ESPN-Analyst Dan Rafael und mySPOX-User FußballFachmann über den Kampf des Jahrhunderts (So., 3 Uhr im LIVE-TICKER).
These: Mayweather vs. Pacquiao ist der größte Kampf aller Zeiten
Andy Murray: Wer weiß, ob es wirklich der größte Kampf aller Zeiten ist. Aber klar, es gibt definitiv gute Argumente, um ihn so zu klassifizieren. Wenn wir uns alleine anschauen, wie viel Geld beide für den Kampf kassieren. Wenn wir uns anschauen, für welch ungeheuerliche Summen Tickets verkauft werden. Das sagt ja alles. Zudem hat es sich alles über eine lange Zeit aufgebaut, seit vier, fünf Jahren wartet eigentlich jeder auf den Fight. Insofern sind die Erwartungen auch dementsprechend hoch. Ich hoffe einfach, dass am Ende ein großartiger Kampf herauskommt.
Dan Rafael (ESPN): Nein, auf keinen Fall. Versteht mich nicht falsch, ich bin jetzt seit mehr als 16 Jahren in diesem Geschäft dabei, für mich wird es der größte Kampf sein, den ich jemals gecovert habe. Trotz meiner Erlebnisse mit Tyson, Lewis oder de la Hoya. Und finanziell gesehen und vom weltweiten Interesse gab es noch nie etwas Vergleichbares. Aber der größte Kampf aller Zeiten? Dafür fehlt mir etwas. Wenn mir diese Frage gestellt wird, denke ich an Ali vs. Frazier, Hagler vs. Leonard oder Louis vs. Schmeling. Das waren Fights, die größer waren als der Sport, weil sie beispielsweise auch einen politischen Beigeschmack hatten.
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Bastian Strobl (SPOX): Da gebe ich dir Recht, Dan. Mayweather vs. Pacquiao ist groß, sehr groß, aber nicht der Größte. Wenn man aber in einigen Jahrzehnten an diese Ära denken wird, dann fällt sicherlich dieser Kampf. Denn es ist nun mal der Fight, den jeder haben wollte. Daran ändert auch nichts, dass viele Leute das Duell gerne fünf Jahre früher gesehen hätten. Ich muss immer schmunzeln, wenn ich das höre. Nur mal so: Die beiden sind immer noch die Nummer eins und zwei in den meisten Pound-for-Pound-Listen, auch wenn Gennady Golovkin mit den Hufen scharrt. Beide sind immer noch Weltmeister. Und vielleicht das Wichtigste: Es ist ja nicht so, dass ihre Leistungen in den letzten Jahren unter aller Kanone waren. Ja, man mag sowohl bei Floyd als auch bei Manny das Alter mittlerweile sehen. Aber deswegen begegnen sie sich immer noch auf Augenhöhe. Was wollen wir eigentlich mehr? Vielleicht sehen wir keine Trilogie mehr zwischen den beiden, weil das Karriereende naht, aber es gibt in unserer Generation nichts Besseres. Und eine Hoffnung habe ich ja doch: Wenn dieser Mega-Fight zustande kommen kann, sehen wir vielleicht bald auch andere Money Fights wie Stevenson vs. Kovalev oder Cotto vs. Canelo.
Rafael: Das wiederum glaube ich nicht. Das wird kein Wendepunkt sein. Ich bin auch alles andere als überrascht, dass sich beide Lager doch noch einigen konnten, dafür geht es schlicht um zu viel Cash. Aber Mayweather vs. Pacquiao hat eine Ausnahmestellung und keine Auswirkungen auf die von dir genannten möglichen Duelle, Basti. Ich kann mich erinnern, als vor einigen Jahren das Aufeinandertreffen zwischen Mayweather und de la Hoya als der Kampf angepriesen wurde, der das Boxen retten werde. Darüber konnte ich nur lachen. Ein Kampf wird nie eine Sportart retten. Und das ist auch gar nicht nötig. Das Duell Mann gegen Mann ist so alt wie die Menschheit, Boxen wird nie aussterben.
mySPOX-User FußballFachmann: Unter rein monetären Aspekten definitiv. Zusätzlich ist die Erwartungshaltung durch die lange Wartezeit, die boxerische Klasse der beiden Kämpfer, und der unterschiedlichen Box-Stile und Persönlichkeiten enorm. Ich selbst hatte das Zustandekommen des Kampfes schon vor Jahren innerlich abgehakt, daher fühlt es sich fast noch ein wenig surreal an, ihn jetzt doch noch sehen zu können.Für einige Box-Interessierte scheint der Kampf allerdings mit dem Makel behaftet zu sein, dass er nicht im Schwergewicht stattfindet. Dennoch kann man eines mit Sicherheit sagen: Wer sich dazu entschließt, den Kampf anzusehen, wird, völlig ungeachtet des Ergebnisses, Zeuge eines Aufeinandertreffens werden, das in die Box-Geschichte eingehen wird.
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Seite 2: Mayweather wird häufiger getroffen als jemals zuvor
Seite 3: Pacquiao wird Probleme mit Mayweathers Konterattacken haben
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These: Mayweather wird häufiger getroffen als jemals zuvor
Murray: Ganz schwer zu sagen. Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Mayweather hat auf der einen Seite natürlich einen ziemlich signifikanten Reichweiten- und Größenvorteil, aber auf der anderen Seite ist Pacquiao einfach so extrem schnell. Es ist für beide der Kampf ihres Lebens. Ich gehe davon aus, dass beide in absoluter Topverfassung in den Ring steigen werden. Ich bin heiß auf den Kampf und freue mich schon drauf, ihn zu sehen. Aber ich glaube, niemand kann wirklich vorhersagen, wie es am Ende ausgeht. Es ist zu eng.
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Rafael: Das ist auf jeden Fall möglich. Man muss sich nur Floyds letzte Auftritte in Erinnerung rufen: Er ist immer noch ein Defensiv-Magier, einer der besten aller Zeiten. Aber die Zahlen lügen nun mal nicht: Schon gegen Maidana und Cotto wurde er so häufig getroffen wie selten zuvor. Und bei allem Respekt vor diesen beiden Boxern: Pacquiao ist offensiv nun mal noch auf einem ganz anderen Level. Das wird Mayweather zu spüren bekommen, selbst er kann Gevatter Zeit nicht schlagen. Die Beine eines 38-Jährigen sind einfach nicht mehr so schnell wie die Beine eins 28-Jährigen, das ist ganz normal. Ein anderes Thema sind die Reflexe. Gegen Maidana hat Floyd untypische Lücken in seiner Deckung offenbart. Das sind Kleinigkeiten, aber auf diesem Niveau können sie entscheidend sein. Ich würde es mit einem 100-Meter-Lauf bei Olympia vergleichen. Es reichen schon wenige Prozente, die fehlen, um keine Chance mehr auf den Sieg zu haben. Die Luft in der Weltspitze ist enorm dünn.
Strobl: Auf den ersten Blick würde ich der These zustimmen. Nicht nur die Probleme gegen Maidana, Mayweather tat sich schon immer schwer, wenn es gegen Southpaws, gegen Rechtsausleger ging. Ich erinnere nur an das Duell mit Zab Judah, in dem er in den ersten vier, fünf Runden einfach kein Mittel gegen seinen unglaublich schnellen Gegner fand. Dasselbe passierte gegen DeMarcus Corley. Aber sowohl gegen Judah als auch gegen Corley hat Mayweather nach einigen Runden Anpassungen vorgenommen und den Ring am Ende doch als Sieger verlassen. Und das ist es, was ihn so besonders macht. Jeder spricht immer von seiner starken Defensive. Für mich ist es aber viel mehr die Fähigkeit, sich auch während eines Kampfes neu einzustellen und seinen Gegner zu entschlüsseln, die Floyd auf eine ganz eigene Ebene stellt. Floyd ist quasi der Codeknacker schlechthin unter den Boxern.
Rafael: Das stimmt, Floyd ist clever. Das sieht man alleine schon daran, dass er sowohl Corley als auch Judah in den letzten Wochen als Sparringspartner in sein Camp eingeladen hat, die einerseits Pacquaios Speed (Judah) und andererseits Pacquaios Power (Corley) imitieren sollten. Trotzdem wäre mir das zu einfach, denn Manny ist kein normaler Southpaw. Seine rechte Hand ist fast genauso gefährlich wie seine linke, zudem schlägt er aus so vielen verschiedenen Winkeln. Er ist kein üblicher Southaw, er schlägt sowohl "over the top" als auch über die Seiten, ganz abgesehen von seiner guten Beinarbeit. So etwas kann man kaum nachstellen, weil sein Stil einzigartig ist.
mySPOX-User FußballFachmann: In einem von beiden Seiten offen gestalteten Kampf könnte Pacquiao sicherlich um die 220 Treffer setzen. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Mayweather dabei mitspielt. Viel eher wird er versuchen, die Zahl der Schläge zu limitieren. Er wird Pacquiao dazu zwingen wollen, Risiken einzugehen, und ihn immer wieder mit einzelnen, schnellen Händen, sogenannte Potshots, im Aufbau von Angriffen stören. Ich persönlich bin darauf gespannt, wie die beiden dabei mit der Beinarbeit des jeweils anderen zurechtkommen werden. Pacquiaos Bewegungen im Ring sollten die schnelleren sein, Mayweathers die präziseren.
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These: Pacquiao wird Probleme mit Mayweathers Konterattacken haben
Rafael: Ich glaube, Pacquiao wird damit umgehen können. Und zwar aus einem einfachen Grund: Freddie Roach. Er hat sich in den letzten Jahren so viele Tapes von Mayweather angeschaut und wird Manny dementsprechend einstellen. Alleine Freddies Erfahrung als Trainer spricht für sich. Er hat ja nicht nur Pacquiao zum Weltmeister gemacht, sondern auch Leute wie Cotto, Virgil Hill und James Toney. Das hat Floyd Mayweather Sr. auf der anderen Seite nicht. Wie er seinen Sohn geformt hat, ist bemerkenswert. Aber ansonsten fehlen die großen Erfolge.
Zweifel an Pacquiao: Rostiger Pacman
Strobl: Da muss ich einhaken. Ich finde, die krachende K.o.Niederlage gegen Juan Manuel Marquez könnte für Mayweather eine Art Blaupause sein. "Dinamita" ist wie Floyd ein ausgewiesener Konter-Spezialist, und Manny sah in keinem der vier Kämpfe gegen ihn richtig souverän aus. Wenn ihm schon der Mexikaner solche Kopfschmerzen - im wahrsten Sinne des Wortes - bereiten kann, dann schafft das Floyd locker.
Rafael: Wobei ich da unterscheiden würde: Ja, beide sind Konter-Spezialisten. Aber Marquez ist viel aggressiver, geht mehr über die Quantität seiner Schläge und versucht dadurch, seinen Gegner in Bredouille zu bringen. Das macht Mayweather nicht, er agiert durchdachter, präziser und ist zudem schneller auf den Beinen und mit seinen Händen.
Strobl: Und genau darin sehe ich die große Gefahr für Pacquiao. Manny ist für seinen furchtlosen Stil bekannt, eben ein fressender Pacman. Dafür lieben ihn die Zuschauer, es ist immer Action geboten, wenn der Pacman in den Ring steigt. Gerade gegen Gegner, die nicht über die größte Power verfügen, agiert er mir aber manchmal zu unüberlegt. Das mag gegen Mayweather, dessen letzter K.o.-Sieg lange zurückliegt, während des Kampfes kein Problem sein. Aber auf den Punktzetteln dürfte sich das widerspiegeln, wenn Floyd geschickt seine Treffer setzt. Und: Mayweather liebt es, unter Druck einen Schritt zurückzugehen und seine Gegner kommen zu lassen, um sie dann auszukontern. Pacquiao muss ein sauberes In-and-Out praktizieren und darf nicht kopflos nach vorne marschieren.
Murray: Eines ist ganz klar: Mayweather hat bis jetzt jedem Gegner, den er geboxt hat, Probleme bereitet. Es wird natürlich kein leichtes Unterfangen für Pacquiao. Aber wie schon angedeutet, geht das in beide Richtungen. Es wird für beide ein extrem schwieriger Kampf. Mayweather hat die physischen Vorteile auf seiner Seite, aber Pacquiaos Stil ist so einzigartig, Mayweather hat noch nie jemandem gegenüber gestanden wie Pacman. Aber: Mayweather ist wiederum so ein großartiger Taktiker, dass ich sicher bin, dass er Wege finden wird, um sich auf Pacquiao einzustellen.
mySPOX-User FußballFachmann: Wir haben Mayweathers Shoulder-Roll mit anschließendem Konter zwar auch schon gegen Rechtsausleger als Antwort auf einzelne Schläge gesehen. Dennoch sollte das in der Nacht zum Sonntag höchstens vereinzelt zu beobachten sein. Bei längeren Schlagkombinationen dürften Pacquiao eher Fehler unterlaufen, die Mayweather nutzen kann. Im Großen und Ganzen wird es darauf ankommen, wie viel Druck Pacquiao aufbauen kann, ohne zu risikoreich zu boxen.
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Rafael: Floyd der Größte? Tut mir leid, aber das ist lächerlich. Sollte er den Kampf gewinnen, wird er in die Geschichte als der größte Boxer seiner Generation eingehen, darüber dürfte es keine zwei Meinungen geben. Aber fragt mal bei Leuten nach, die die 70er und 80er Jahre wirklich mitbekommen haben? Da schaut die Sache schon wieder ganz anders aus. Egal ob ein Sugar Ray Robinson, ein Leonard, ein Ali. Die sind in ihrer eigenen Welt. Floyd verdient es sicherlich, mit ihnen in einem Satz genannt zu werden. Aber er schwebt auf keinen Fall über ihnen. Außerdem ist diese Diskussion nach dem GOAT auch immer subjektiv. Ich habe zum Beispiel Arturo Gatti geliebt, sein Augen-zu-und-Vollgas-Stil. Er war sicherlich kein technisch brillanter Boxer. Aber er hat sein ganzes Herzblut in den Ring gelegt.
Floyd Mayweather: Jenseits aller Grenzen
Strobl: Ich finde, man tut Floyd momentan ein wenig Unrecht. Wie häufig habe ich das schon gehört: Ja, früher war alles besser, die gute alte Zeit, heute ist alles schlecht. Ich bitte euch: Es mag sein, dass nicht jeder seinen Lebensstil akzeptabel findet. Ich auch nicht, mal abgesehen davon, dass die Summen, die er gegen Pacquiao kassiert, sowieso jenseits von Gut und Böse sind. Aber das ändert nichts an seinen sportlichen Leistungen: Er ist boxerisch auf einem Level mit Sugar Ray, mit Hagler, mit Ali. Und manchmal hat man den Eindruck, dass die genannten Fighter nur Klassiker abgeliefert haben, so war es ja nicht. Eine weitere Sache: In Europa, vor allem aber in Deutschland, muss man sich endlich von diesem Mythos verabschieden, dass nur das Schwergewicht zählt. Technisch versiertes Boxen findet man eher in den kleineren Gewichtsklassen. Was aber Floyd fehlt und warum für mich persönlich Ali über allen steht: Mit Mayweather kann man nicht mitfiebern. Nicht mitleiden. Das war bei Ali anders, auch wegen seiner Aura. Deswegen muss man Floyd aber nicht komplett unter den Scheffel stellen.
Murray: Auch das ist ganz schwer zu beurteilen. Was beide geleistet haben, wie sie vor allem durch die verschiedenen Gewichtsklassen gegangen sind, ist eine extrem schwierige Sache und kann man gar nicht hoch genug einschätzen. So etwas kannst du nur schaffen, wenn du unglaublich begabt bist, und das sind beide. Generell ist es in jeder Sportart, ob das bei uns im Tennis ist oder eben im Boxen, unglaublich schwer zu sagen, wer der Beste aller Zeiten ist. Du kannst es schwer vergleichen, wir sprechen über verschiedene Ären und wir müssen auch in Betracht ziehen, wie die Konkurrenz in welcher Zeit war. Gegen wen hat jemand gespielt oder geboxt? Es ist fair zu sagen, dass Ali gegen viele großartige Fighter gekämpft hat. Aber wenn man sich Mayweathers Karriere vor Augen führt, gilt für ihn das gleiche.
mySPOX-User FußballFachmann: Aus rein boxerischer Sicht kann man darüber mit Sicherheit diskutieren. Bezieht man allerdings seine Persönlichkeit in diese Überlegungen mit ein, gibt es für ihn kein Vorbeikommen an Ali. Ich denke auch, dass der größte Sportler einer Sportart den Menschen ein Gesicht bietet, die sich weniger intensiv mit dieser Sportart beschäftigen. Spricht jemand von Basketball, denkt man als Gelegenheitszuschauer dabei unweigerlich an Michael Jordan. Deshalb denke ich, dass man bei dieser Frage die Entscheidungen der Gelegenheitszuschauer berücksichtigen muss. Und mein Gefühl der letzten Tage war, dass sie sich eher einem Schwergewicht zuwenden.
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Murray: Ich glaube, dass der Kampf auf jeden Fall über zwölf Runden gehen wird. Für mich ist Mayweather der Favorit, aber ich weiß nicht, wer den Fight gewinnt, da traue ich mir wie gesagt keine Prognose zu. Ich sage aber so viel: Für Pacquaio wird es schwer sein, in Las Vegas nach Punkten gegen Mayweather zu gewinnen. Las Vegas ist Mayweather-Country, es ist sein Zuhause. Da wird es echt hart für Pacquiao, nach zwölf Runden das Ding zu gewinnen.
Rafael: Ich bin derselben Meinung wie Andy, der Kampf geht über die Runden. Ich habe immer gesagt, kommt es zum direkten Duell, tippe ich auf Mayweather. Und dabei bleibe ich. Es wird aber ein hart umkämpfter, enger Fight, durchaus auch dramatisch. Am Ende setzen sich einfach Floyds boxerische Fähigkeiten und seine Schnelligkeit durch. Was aber das Wichtigste ist: Es wird ein Fest für jeden Box-Liebhaber. Denn diesen Kampf wollen sie sehen. Und nicht, weil Abermillionen auf dem Tisch liegen. Oder weil die Medien so einen Hype darum machen. Sondern weil es der perfekte Kampf ist. In den USA wird der Kampf schon als Fight of Weaknesses proklamiert. Jeder stellt für den anderen sein Kryptonit dar. Noch nie hat der Spruch "Styles make Fights" besser gepasst als diesmal.
Strobl: Ich war lange davon überzeugt, dass es Floyd machen wird. Wie Dan würde ich auch auf einen knappen Punktsieg tippen. Aber ich muss zugeben, dass zuletzt ein paar Zweifel aufgetaucht sind. Mayweather wirkt bei seinen Auftritten nicht so selbstbewusst wie sonst, das könnte einerseits darauf hindeuten, dass er weiß, was auf dem Spiel steht. Vielleicht hat er aber auch verstanden, dass Manny seine größte Herausforderung sein wird. Vor allem ein Aspekt könnte entscheidend sein: die engen Runden - und da könnte der Pacman einen Vorteil haben. Er wird einfach häufiger und härter zuschlagen, und das bekommen die Punktrichter natürlich mit und müssten es eigentlich auch mit in die Beurteilung einbeziehen. Aber ich bleibe dabei: Mayweather nach Punkten. Und im Herbst gibt es dann sowieso einen Rückkampf.
Rafael: Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich beide Kämpfer den Rest des Jahres freinehmen. Die Vorbereitung, das Medienspektakel im Vorfeld, das ganze Geld, das beide bekommen - das müssen auch die beiden erst mal sacken lassen. Was aber jedem klar sein dürfte: Es wird danach schwer sein, sich für einen anderen Gegner noch mal richtig zu motivieren. Deswegen wäre ein Rematch - vielleicht 2016 - kaum eine Überraschung.
mySPOX-User FußballFachmann: Ich schätze die Chance auf einen Sieg Mayweathers auf 70 Prozent. Ursprünglich hätte ich ihm sogar eine höhere Siegchance eingeräumt, allerdings lassen die Interviews der letzten Wochen den Schluss zu, dass Pacquiao mental in besserer Verfassung ist. Mayweather gab sich zuletzt ungewohnt vorsichtig und äußerte sogar, dass er nicht mehr die ganz große Leidenschaft für den Boxsport besitze. Ich denke, dass es - auch weil Pacquiao Rechtsausleger ist - vermehrt zu Situationen mit Potenzial für härtere Treffer kommen kann. Dennoch sehe ich die Chance auf einen K.o. nur bei 30 Prozent.
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