These: Die Mavs sind ein Titelkandidat
Stefan Petri: Die NBA ist im Vergleich zu den anderen großen Ligen in den USA vergleichsweise vorhersehbar: Es gibt die guten Teams, die Titelkandidaten, und die Topfavoriten - und letztere machen die Championship fast immer unter sich aus. Zu den Topfavoriten gehören die Mavericks nicht, aber auf alle Fälle zu den Titelkandidaten. Alle sprechen über das Potenzial der Cavaliers, aber Rick Carlisle hat dank der Verstärkungen und des tiefen Kaders in meinen Augen die Chance, die beste Offensive der Liga zu formen. Defensiv gehört man nicht zur Elite, aber guter Durchschnitt ist mit Tyson Chandler definitiv möglich. Das allein könnte für den Heimvorteil in der ersten Runde reichen. Danach braucht es immer auch ein bisschen Glück - eine Verletzung hier, ein Buzzerbeater da, etc. Aber hey: Es hat schon einmal geklappt.
Sekou Smith: Die Mavs sind in dieser Saison tatsächlich ein Contender. Man muss doch nur auf die vergangenen Playoffs zurückblicken. Da haben sie den Spurs wirklich alles abverlangt. Diese sieben Spiele haben bewiesen, welch herausragender Coach Rick Carlisle ist. Er zählt zu den besten der Liga. Zudem geben die Neuverpflichtung, gerade Tyson Chandler und Chandler Parsons, dem Roster ein komplett neues Gesicht. Monta Ellis hat uns vergangene Saison bewiesen, dass er seine Explosivität auch in einem Siegerteam einsetzen kann und Dirk hat noch einiges im Tank, um Dallas zu einem weiteren Run zu verhelfen. Die Mavs waren in der Offseason sehr aggressiv, haben sich auf einigen Positionen verstärkt. Das zahlt sich nun aus. Wie gesagt, sie sind ein Contender.
Die Mavericks in der Kaderanalyse: Flexibilität und Offensivspektakel
Max Marbeiter: Könnten wir bitte mal die deutsche Brille abnehmen. Ja, die Mavs haben sich gut verstärkt. Ja, sie haben eine interessante Mischung beisammen. Ja, sie sind so talentiert wie seit dem Titel nicht mehr. Und natürlich würde auch ich Dirk eine weitere Meisterschaft gönnen. Ein Titelkandidat ist Dallas für mich deshalb allerdings noch lange nicht. Warum? Ganz einfach: Die Offense war vergangene Saison bereits überragend, die Defense eben nicht. Klar, Tyson Chandler klingt deutlich besser als Samuel Dalembert. Ist er auch. Allerdings sollte niemand davon ausgehen, dass die Mavs den Chandler zurückbekommen, den sie vor drei Jahren gehen ließen. Dazu ist er der einzig wirklich fähige Verteidiger unter den Startern. Mit Devin Harris und Al-Farouq Aminu stehen im gesamten Roster lediglich zwei weitere bereit. Ein Ausfall Chandlers, der durchaus kommen kann, wäre damit schwer zu kompensieren. Dennoch werden die Mavs am Ende natürlich besser verteidigen. Und Sekou hat es schon angesprochen, Coach Carlisle wird wieder eine Top-Offensive auf die Beine stellen. Dass Dallas - je nach Matchup - in den Playoffs etwas weiterkommt als im vergangenen Jahr, kann ich mir deshalb vorstellen. Aber ein ernsthafter Titelkandidat? Niemals!
Marc-Oliver Robbers: Richtig, Max! Mir ist da gerade auch einfach viel zu viel Hype im Spiel. Ich habe das Gefühl, dass Mark Cuban gerade versucht, die 2011 gemachten Fehler wieder auszubügeln, nur vergisst er dabei, dass die Jungs inzwischen drei Jahre älter sind. Hinter Tyson Chandlers Gesundheit steht mir ein zu großes Fragezeichen und die Point-Guard-Rotation ist nicht mehr als solide. Und warum hat man jetzt bitte Interesse an J.J. Barea? Über die guten alten Tage kann man sich auch bei einem Bier in der Kneipe austauschen, dafür braucht man die Jungs nicht wieder unter Vertrag zu nehmen. Ich denke, wir sind uns einig, dass wir Dirk noch einen Triumph gönnen würden, aber ich sehe da keine Chance. San Antonio, die Clippers, Golden State und OKC sind klar besser, Portland, Memphis, Houston und die Pelicans mindestens auf Augenhöhe. Wenn es blöd läuft und Chandler mal 20 Spiele ausfällt, wird es sogar mit den Playoffs eng. Gute Verteidiger im Kader kann man an einer Hand abzählen, selbst wenn man im Sägewerk arbeitet.
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These 2: Die Mavs sind ein Titelkandidat
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