NFL

Eine Tragödie in Grün und Weiß

Ryan Fitzpatrick und die New York Jets verpassten ihre große Chance auf die Playoffs
© getty
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Das Desaster der Woche: Die Cleveland Browns. Wenn einem Jets-Fans für ihre Herzensbrecher-Momente leid tun, was soll man dann erst über die leidgeprüften Fans in Cleveland sagen?! Nach einer weiteren enttäuschenden Saison, unter der am Ende drei Siege, 13 Pleiten und der zweite Pick im kommenden Draft stehen, ist in jedem Fall der Neuanfang angesagt - mal wieder.

Geschäftsführer Ray Farmer sowie Coach Mike Pettine müssen gehen, das steht bereits fest. Somit werden die Browns ihren sechsten Geschäftsführer innerhalb von acht Jahren haben. Jimmy Haslam besitzt das Team seit nunmehr 39 Monaten, bislang heuerte er bereits 61 Coaches an. Wenn er die 40-Monate-Grenze überschreitet, steht Haslam mutmaßlich bei rund 80 (!) eingestellten Coaches.

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Doch es ist nicht nur die Tatsache, dass Haslam schon wieder zum Rundumschlag ausholt. Es ist auch die Art und Weise, wie all das (Berichten zufolge) passiert ist. Offenbar fragte Pettine Haslam schon am Freitag, ob er bleibt. Haslam gab sich noch unentschlossen, hatte die Suche nach einem Nachfolger aber bereits gestartet. Informiert wurden die Assistenzcoaches schließlich per E-Mail.

All das passierte, während Quarterback Johnny Manziel seine Gehirnerschütterung laut mehreren Zeitungen am Tag vor dem Spiel in einem Casino in Las Vegas (angeblich mit falschem Schnurrbart und unter falschem Namen) auskurierte und auf Anrufe vom Team nicht reagierte. Sollte das der Wahrheit entsprechen, dürfte spätestens jetzt klar sein, dass Johnny Football seine Zukunft nicht in Cleveland sieht. Wie gesagt: Browns-Fans haben es wahrlich nicht einfach.

Das Kostüm der Woche: Matt Barkley. Weil es so schön ist, will ich euch auch in dieser Woche den Verlierer des wöchentlichen, internen Quarterback-Wettbewerbs der Arizona Cardinals nicht vorenthalten. Nachdem Carson Palmer zuletzt in einem improvisierten Hawaii-Kostüm zum Aufwärmen raus musste, erwischte es vor der Partie gegen die Seahawks wieder einmal Nummer-3-Quarterback Matt Barkley.

Der überließ am Sonntag dann doch recht wenig der Vorstellungskraft. Lediglich in Stiefeln, einer (viel zu) engen Boxershorts, einem bauchfreien Shirt sowie mit einem Helm auf dem Kopf joggte Barkley auf den Platz. Wie heißt es doch so schön: Wer den Schaden hat...

Die Verletzungen der Woche: Brown, DeAngelo und Mo. Der Reihe nach: Die schwerwiegendste Verletzung ist mutmaßlich die von Texans-Left-Tackle Duane Brown. Der zog sich einen Bänderriss im Oberschenkel zu und kann in den Playoffs nicht mitwirken. Brown selbst versteckte seine Emotionen anschließend mitnichten, Houston muss jetzt ohne seinen besten O-Liner gegen die Chiefs ran. Ein harter Schlag für den AFC-South-Champion.

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Deutlich mehr Hoffnung gibt es bei den Pittsburgh Steelers. Die haben zwar, wie schon im Vorjahr, pünktlich zur Postseason ihren Leading-Rusher vorerst verloren - nach Le'Veon Bell in der vergangenen (und in dieser) Saison erwischte es jetzt auch DeAngelo Williams. Aber Daumen dürfen noch gedrückt werden: Williams' Knöchelverletzung ist nicht schwerwiegend, das ergaben die ersten Untersuchungen. Es ist also nichts gebrochen und nichts gerissen. Trotzdem steht hinter seinem Einsatz im Wildcard-Spiel gegen die Bengals noch ein großes Fragezeichen.

Der Dritte im Bunde ist Mo Wilkerson. Der Defensive Tackle der New York Jets brach sich im so bitteren Regular-Season-Finale gegen die Bills das Bein, dazu kommt wohl eine Beschädigung der Bänder im Knöchel. Bis in die heiße Phase der Saisonvorbereitung sollte er trotzdem wieder fit sein. Die spannende Frage ist allerdings, bei welchem Team Wilkerson diese dann bestreiten wird: Sein Vertrag läuft aus, die Jets müssen, Verletzung hin oder her, bald eine Entscheidung treffen.

Der Trade/Verrat der Woche: Das ehemalige Vikings-Maskottchen. "Ragnar", das langjährige Maskottchen der Minnesota Vikings, hatte zu Beginn der Saison nach 21 Jahren medienwirksam seinen Hut nehmen müssen. Joe Juranitch, der über zwei Jahrzehnte lang bei den Heimspielen als Wikinger verkleidet auf einem Motorrad auf den Platz gekommen und dort Stimmung gemacht hatte, wollte eine enorme Gehaltserhöhung. Die Vikes lehnten dankend ab.

Bei Fox vollzog "Ragnar" am Sonntag dann, im Vorfeld des Division-Endspiels zwischen den Vikings und dem Erzrivalen Green Bay, den undenkbaren Wechsel: Er tauschte den Helm gegen einen Packers-Käse-Hut, stimmte kurz den Packers-Fangesang an und verabschiedete sich schließlich wieder in die verschneiten Wälder Minnesotas. Vikings-Receiver Randy-Moss, seines Zeichens inzwischen TV-Experte bei Fox, war nicht wirklich erfreut.

Ehre wem Ehre gebührt...Week 17 ist auch immer Rekord-Zeit in der NFL. Bestmarken werden eingestellt, alte Franchise-Rekorde egalisiert - und die 2015er Saison machte da keine Ausnahme. Los geht's in der Hauptstadt: Washingtons Quarterback Kirk Cousins reichte gegen Dallas ein Kurzeinsatz, um zwölf Pässe für 176 Yards und drei Touchdowns an den Mann zu bringen. Seine insgesamt 34 Touchdowns in dieser Saison (29 Passing, fünf Rushing) sind genauso ein neuer Redskins-Rekord wie seine 4.166 Passing-Yards.

Panthers-Quarterback, und der mutmaßliche MVP, Cam Newton stellte ebenfalls eine alte Bestmarke ein: Superman steht jetzt bei 43 Career-Rushing-Touchdowns und hat damit Steve Young eingeholt. Es dürfte noch der eine oder andere dazu kommen.

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Auch für Seattles Russell Wilson endete eine starke zweite Saisonhälfte mit mehreren Rekorden. Sowohl seine 4.024 Passing-Yards, als auch seine 34 Passing-Touchdowns sind ein Single-Season-Franchise-Rekord für die Seahawks. Dabei überholte er unter anderem Matt Hasselbeck.

Last but not least, die Running Backs: Frank Gore wurde am Sonntag der 15. Spieler, der 12.000 Career-Rushing-Yards vorzuweisen hat. Minnesotas Adrian Peterson auf der anderen Seite sicherte sich nicht nur den Rushing-Titel, er zeigte auch, dass er noch immer voll belastbar ist. Kein anderer Running Back verzeichnete in der gerade beendeten Regular Season mehr als 288 Rushing-Versuche, Peterson stand am Ende bei derer 327.

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