ERC Ingolstadt (No. 3) vs. Iserlohn Roosters (No. 6)
Saisonbilanz: 3:1 (4:3 n.P., 3:4 n.P., 5:3, 5:2)
Ausgangslage:"Es ist so, als würde ein ganz besonderer Luftzug durch die Halle wehen", beschreibt Iserlohns Co-Trainer Jamie Bartman die Vorfreude bei den Roosters. Viele hatten dem IEC die direkte Playoff-Teilnahme nicht zugetraut. Doch am letzten Spieltag gegen Berlin wurde das Viertelfinale perfekt gemacht, sehr zur Erleichterung von Coach Pasanen: "Erst zwei Tage später hatte ich mich davon erholt."
Zur Belohnung für die starke Saison wurden gleich zwei Roosters von der DEL ausgezeichnet. Zum einen Dylan Wruck, der zum Rookie des Jahres gewählt wurde, zum anderen Karsten Mende, der als bester Manager ausgezeichnet wurde.
Besonders auf die Offensive darf man in Iserlohn hoffen. Zehn Spieler trafen in der Hauptrunde zweistellig. Dies ist gleichzeitig der Trumpf der Roosters. Es ist nicht nur eine Reihe, die treffen kann, es sind im Prinzip alle vier Reihen, die torgefährlich sind. Mit 179 Treffen traf nur eine Mannschaft häufiger - Gegner Ingolstadt.
Beim Meister ist die Zuversicht nicht geringer als in Iserlohn. Am letzten Spieltag fegte man die Hamburg Freezers mit 9:0 aus der Halle und sicherte sich Rang drei. Nach dem großen Umbruch nach der Meisterschaft ist das mehr, als man sich vor der Saison erwartet hatte.
Doch Jiri Ehrenberger bewies im Sommer ein gutes Näschen und holte mit Larry Huras einen Trainer, der in der Schweiz schon mehrmals Meister wurde. Erfahrungen, die in engen Spielen den Unterschied ausmachen können.
Eine Schwäche ist ausgerechnet eine Eigenschaft, die von der DEL belohnt wurde. Denn die Auszeichnung zur "fairsten Mannschaft der Liga" für die wenigstens Strafminuten vermittelt einen Eindruck, der in den Playoffs am besten gestrichen wird: Zurückstecken.
Weil sich beide Teams in der Offensive also nicht viel nehmen, wird die Serie wohl in der Defensive entschieden. Und deshalb allen voran von den Torhütern. Mit Timo Pielmeier (Ingolstadt) und Matthias Lange (Iserlohn) stehen sich dort zwei junge deutsche Torhüter gegenüber, die sich einen interessanten Zweikampf liefern werden.
Players to Watch: Bei Ingolstadt gilt es vor allem die "Schweizer Reihe" im Blick zu behalten. Denn drei Neuzugänge, die alle aus der Schweiz nach Ingolstadt kamen, bilden die gefährlichste Reihe der Liga. Brandon Buck ist der Torschütze (28 Treffer), Petr Taticek der Vorlagengeber (28 Assists) und Ryan MacMurchy beides (50 Punkte aus 42 Spielen). Nie abschreiben sollte man auch Playoff-Monster Christoph Gawlik, der Ingolstadt letztes Jahr in Köln zum Titel schoss.
Auf der Gegenseite entwickelt sich Iserlohns Nicholas Petersen immer mehr zu einem der besten Angreifer der Liga. In seinen ersten DEL-Playoffs steht der 25-jährige Kanadier nun vor seiner Feuertaufe. Mit Mike York steht ihm einer der besten Passgeber der Liga an der Seite, der die Postseason letztes Jahr wegen einer Verletzung verpasste und deshalb besonders motiviert für das Viertelfinale sein dürfte.
Stimmen:
Larry Huras (Trainer ERC Ingolstadt): "Im Grunde ist es fast egal, gegen wen man zu diesem Zeitpunkt spielt. Alle Teams sind sehr starke Kontrahenten."
Mike York (Iserlohn Roosters): "Die Spiele gegen Ingolstadt in dieser Saison sind alle sehr knapp verlaufen, es waren schnelle Begegnungen. Ich glaube fest an das Erreichen des Halbfinals."
Prognose: Es wird heiß hergehen zwischen dem ERC und dem IEC. Beide Mannschaften haben kleine Hallen, die sich bekanntermaßen schnell in einen Hexenkessel verwandeln können. Ingolstadt will seinen Titel verteidigen, Iserlohn brennt nach der starken Vorrunde auf das Viertelfinale. Am Ende könnten das "Meistergen" und die Erfahrung aus der letzten Saison den Ausschlag für den ERC geben.
Tipp: 4:3 Ingolstadt.
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