Premier League
Von Frank Oschwald
Manuel Neuer des Spieltags: Ja, wir haben sie noch alle im Kopf, diese wilden Ausflüge von Manuel Neuer bei der WM. Und auch in der Bundesliga zauberte der Keeper in den letzten Spielen im eigenen Strafraum herum, als schlummere ein verkappter Zehner in ihm. Der Vorteil bei Neuer ist, er ist ein guter Fußballer. Andere Keeper sollten vielleicht noch mal in sich gehen, die Jugendzeit rekapitulieren lassen und genau überlegen, warum sie denn eigentlich im Tor und nicht im Sturm rumtanzen. Ben Foster ist so ein Kandidat. Der Torhüter von West Brom wollte am Wochenende im Spiel gegen Arsenal mal kurz einen auf Manuel Neuer machen.
Locker hatte er im Augenwinkel wahrgenommen, dass Olivier Giroud mit Highspeed angerauscht kommt. Statt wie jeder normale und selbstreflektierende Keeper den Ball mit Urgewalt aus dem Stadion zu kloppen, versuchte Foster zu zaubern. Lässig wollte er den Ball am heranstürmenden Franzosen vorbeilegen. Statt eines Tunnels prallte die Kugel allerdings gegen Girouds Schienbein und der Stürmer hatte freie Fahrt. Der Franzose holte dann - aus zugegeben etwas spitzem Winkel - das nach, was Foster eigentlich hätte machen sollen: Er schlug den Ball in Richtung Tribüne. Foster hob den Zeigefinger, grinste wie ein Schulkind und dachte heimlich: "Wenn du willst, kannst du alles haben. Wenn du willst, bin ich gar nicht Ben Foster, sondern Manuel Neuer."
Armer Tropf des Spieltags: Profi-Fußballer haben manchmal ein wirklich hartes Leben. Ständig dieses Reisen zwischen den Spielen, die nervigen Pressetermine und zusätzlich ja auch noch diese elendigen Spiele an jedem Wochenende. Kein Wunder also, dass der ein oder andere da nach einem halben Jahr intensiver Saison inzwischen physisch und psychisch am Rollator geht. Arsenals Alexis Sanchez beispielsweise. Der arme Tropf muss neben den Spielen auf der Insel immer wieder ins Heimatland Chile fliegen, um dort bei der Nationalmannschaft als Held gefeiert zu werden.
Wie die chilenische Zeitung "La Cuarta" berichtet, gehe dem Gunner das Kontinental-Hopping ziemlich auf die Nüsse. Doch damit nicht genug. Wie das Blatt weiter schreibt, würden auch die ständigen "Love demands" seiner bildhübschen Freundin den Stürmer müde machen. Wir schließen Sanchez in unsere Gebete ein und zünden eine Kerze an. Yes, it's a hard knock life.
Anything else? Zumindest eine hard knock Partie hat am Wochenende auch Leeds United mal wieder zu sehen bekommen. Aber nicht aufgrund einer fußballerischen Offenbarung auf dem Rasen, um Himmels willen. Der Verein dümpelt trotz eines 2:0-Sieges weiterhin im Mittelfeld der 2. Liga umher, die Abstiegsplätze sind in Reichweite. Nein, es gab fürchterlich hohen Besuch an der Elland Road. Kein Geringerer als Mini-Me von Austin Powers schaute sich die Partie im Stadion an. Natürlich dribbelte der kleine Wicht standesgemäß im Leeds-Trikot auf. Ob er bei einem der Tore den kleinen Finger zum Mundwinkel geführt hat, ist nicht bekannt.
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Premier League: I wanne be Manuel und Mini-Me
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