Primera Division
Von Frank Oschwald
I: Normalerweise sind die Blitzlichter Woche für Woche ein Ort, wo Spaß, Unfug und Kurioses rund um die Spieltage der internationalen Ligen Platz bekommt. Ein Zwischenfall lässt hier die normale Berichterstattung allerdings nicht zu und würde jeden Kalauer über das Wochenende letztlich nur wie blanken Hohn erscheinen lassen. Denn Stunden vor dem Spiel zwischen Atletico und Deportivo kam es im Umfeld des Stadions zu heftigen Ausschreitungen der beiden Fanlager. Mit Stöcken, Eisenstangen, zerbrochenen Flaschen und Messern sollen die 200 Hooligans aufeinander losgegangen sein. Die Krawalle gingen so weit, dass elf Menschen schwer verletzt wurden und ein Mann dabei ums Leben kam. Francisco Romero Taboada, ein 43-Jähriger Depor-Fan, wurde mit schwersten Verletzungen in den naheliegenden Fluss geworfen. Erst nach mehreren Minuten konnte er von der Feuerwehr aus dem Fluss gerettet werden. Im Krankenhaus erlag der 43-jährige Vater, der einen Sohn hinterlässt, seinen Verletzungen.
II: Vor allem die blinde Gewalt erschüttert den spanischen Fußball bis ins Mark. Denn offenbar soll der Kampf zwischen beiden Fanlagern geplant gewesen sein. Das berichten übereinstimmend Anwohner rund um das Stadion. Ungewöhnlich früh, bereits um 8 Uhr, haben sich die Fans in großen Massen getroffen. Dass die Partie zwischen beiden Teams dennoch angepfiffen wurde, stieß auf heftige Kritik. Während die Nachrichtenagentur "efe" von "einem absurden Unsinn" sprach, brach bei "Twitter" vor allem nach dem Statement der Liga eine Welle der Entrüstung los. Man habe erfolglos versucht, das Spiel zu verschieben, hörte man von LFP-Seite. Ein Fakt, den einige Fans nicht akzeptieren konnten. Ein sichtlich gezeichneter Depor-Trainer sprach direkt nach Abpfiff des Spiels von einem der "traurigsten Tage in der Geschichte des spanischen Fußballs". Auch die Politik hat sich inzwischen in die Angelegenheit eingemischt. Nach einem Krisentreffen von Vertreten aus Politik, Fußball und Polizei erklärte der für Sport zuständige Staatssekretär Miguel Cardenal, zukünftig Ultras aus den Stadien verbannen zu wollen.
Algo mas? Wir blicken trotz der fürchterlichen Nachrichten aus Madrid noch kurz auf das Sportliche. 13 Spieltage sind rum, Cordoba steht dennoch weiterhin ohne Sieg da. Nur fünf Teams in der Geschichte von La Liga standen gleich schlecht da. Auch zwei andere Teams schrauben mächtig an eigenen Serien. Während Granada nun bereits seit neun Spielen auf einen Sieg wartet, sieht die Win-Loss-Bilanz von Real in den letzten Partien folgendermaßen aus: WWWWWWWWWWWWWWWW. Übersetzt: 16 Siege in Folge in sämtlichen Wettbewerben - Vereinsrekord.
Serie A: Pirlos Buzzer Beater und der glückliche Mario
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Primera Division: Spanien nach den Ausschreitungen unter Schock